Valentino Rossi: Erst die Pole-Premiere gefeiert, dann sicheren Sieg verspielt

Am Samstag noch gefeierter Polesetter, am Sonntag der tragische Held: Valentino Rossi patzt im Kampf um den Sieg - Ein kleiner Fehler kostet den sicheren Erfolg

(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi erlebte bei den 6 Stunden von Imola ein turbulentes Wochenende: Am Samstag noch gefeierter Held nach seiner ersten LMGT3-Pole, unterlief dem MotoGP-Star im Rennen am Sonntag ein folgenschwerer Fehler, der seine WRT-Mannschaft den sicheren Sieg kostete.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi und seine Teamkollegen wurden am Ende nur Zweite

Valentino Rossi und seine Teamkollegen wurden am Ende nur Zweite Zoom

Was war geschehen? Rund 90 Minuten vor dem Rennende kam es im Kampf um die Führung zur folgenschweren Szene: Rossi kollidierte bei einem Überholversuch mit dem AF-Corse-Ferrari #21 (Heriau/Mann/Rovera) und räumte diesen unsanft von der Strecke.

"Leider habe ich einen Fehler gemacht und beim Überholversuch den Ferrari vor mir getroffen", gesteht der Italiener. "Die folgende Strafe hat uns den Sieg gekostet. Das tut mir leid." Trotz der Stop-and-Go-Strafe reichte es für den WRT-BMW #46 (Al Harthy/Rossi/K. van der Linde) am Ende noch zum zweiten Rang.

Rossi sicher: "Hätten gewinnen können"

"Ich habe gemischte Gefühle, denn ein Podium ist ein gutes Ergebnis, jedoch hätten wir gewinnen können", glaubt Rossi. "Es ist sehr schade, denn das Team hat einen fantastischen Job gemacht, das Auto war sehr schnell und wir sind gut mit den Reifen umgegangen."


Tatsächlich verfügte BMW auf dem traditionsreichen Autodromo Enzo e Dino Ferrari über ein nahezu perfektes Gesamtpaket - und hätte unter regulären Umständen wohl den zweiten Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) souverän für sich entschieden.

Auch WRT-Teamchef Vincent Vosse sieht den verpassten Sieg im direkten Zusammenhang mit Rossis Aktion: "Es ist ärgerlich für die Nummer 46, die einen großen Teil des Rennens in Führung lag und den Speed hatte zu gewinnen - wäre die Strafe nicht gewesen." Am Ende fehlten denkbar knappe 0,316 Sekunden auf den Sieg.

Mit frischen Reifen knapp am Sieg vorbei

Schlussfahrer Kelvin van der Linde erhielt für seinen finalen Stint noch einmal frische Reifen, während der führende Manthey-Porsche #92 (Hardwick/Pera/Lietz) auf gebrauchten Pneus unterwegs war. Der Performance-Vorteil war deutlich sichtbar: Van der Linde war regelmäßig mehr als eine Sekunde pro Runde schneller.

Dennoch gelang es Manthey-Pilot Richard Lietz, den Sieg unter höchstem Druck über die Ziellinie zu retten. "Um ehrlich zu sein, hat mir mein Ingenieur über Funk gesagt, dass es am Ende schwierig werden könnte", erklärte der Österreicher. "Wir sind das Risiko eingegangen, mit dem Doppelstint bis zum Rennende zu fahren."

Valentino Rossi: Am Samstag noch auf Pole, am Sonntag der große Verlierer

Valentino Rossi: Am Samstag noch auf Pole, am Sonntag der große Verlierer Zoom

Begünstigt wurde diese Strategie durch die sinkenden Temperaturen in den Schlussminuten, einem hohen Gummiabrieb auf dem Asphalt sowie dem Umstand, dass Überholen in Imola traditionell eine Herausforderung darstellt.

"Natürlich hat man mit frischeren Reifen eine Chance, aber Imola ist wahrscheinlich eine der schwierigsten Strecken zum Überholen", bestätigt auch Kelvin van der Linde im Gespräch mit Sportscar365. Erst auf den letzten beiden Rennrunden kam der Südafrikaner dem Manthey-Porsche bedrohlich nahe.

Verpasster Sieg "tut ein wenig weh"

"Zwei Runden reichen allerdings nicht wirklich aus, um genau herauszufinden, wo die Schwächen liegen - und dann kamen auch noch ein paar Hypercars dazwischen", erinnert sich van der Linde, der im Bereich Acque Minerali beim Überrunden eines Peugeot 9X8 wertvolle Sekunden verlor.

"Der Peugeot hat uns, um ehrlich zu sein, wirklich eine gute Chance gekostet", meint der BMW-Werkspilot, der kurzzeitig den Anschluss verlor. "Es entstand eine kleine Lücke. Das war etwas unglücklich, aber dennoch war es insgesamt ein starkes Rennen."

Trotz der soliden Punkteausbeute überwiegt bei van der Linde das Gefühl, etwas verpasst zu haben. "Ein wenig bittersüß", fasst der DTM-Vizechampion seine Gefühlslage zusammen. "Ich glaube, wir wussten, dass wir eine gute Siegchance hatten, also tut es natürlich ein wenig weh, dass wir es nicht geschafft haben."

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