WEC Imola 2025: Ferrari-Sieg, Mick-Podium, Rossi vergeigt LMGT3-Sieg

Ferrari gewinnt die 6 Stunden von Imola 2025, aber nur mit einem Auto - Mick Schumacher fährt aufs Podium - Drama um Valentino Rossi im Kampf um den Sieg

(Motorsport-Total.com) - James Calado, Alessandro Pier Guidi und Antonio Giovinazzi bringen die Tifosi zum Jubeln: Ferrari holte den im Vorjahr verpassten Heimsieg mit einer souveränen Vorstellung des 499P #51 nach. Allerdings schaffte es nur ein Ferrari aufs Podium - dabei hatte es nach den Freien Trainings und auch während des Rennens nach einem Doppelsieg, vielleicht sogar einem Dreifacherfolg ausgesehen. (Ergebnisse WEC Imola 2025)

Titel-Bild zur News: Ferrari holte den Sieg mit der #51, verpasste aber den Doppelsieg

Ferrari holte den Sieg mit der #51, verpasste aber den Doppelsieg Zoom

Doch die Strategien der übrigen Ferrari gingen nicht auf. Der AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica/Hanson/Ye; 4.) hatte Pech mit den Zeitpunkten von Full-Course-Yellows und Safety-Cars und fiel so vom Podium runter.

Der Ferrari #50 (Fuoco/Molina/Nielsen; 15.), der vom letzten Startplatz ins Rennen ging, absolvierte in der dritten und vierten Rennstunde drei Boxenstopps innerhalb von nur 60 Minuten und fiel dadurch zeitweise sogar aus der Führungsrunde. In der Schlussphase zog er sich bei einer Kollision mit dem Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa; 5.) auch noch einen Reifenschaden zu.


6h Imola 2025: Die Startphase

Der Weg war frei für andere Hersteller. Mit einer cleveren Strategie arbeitete sich der BMW #20 (Rast/Frijns/S. van der Linde) auf Rang zwei vor, dahinter landete der Alpine #36 (Gounon/Makowiecki/Schumacher; 3.). Für Mick Schumacher war es das zweite Podium seiner WEC-Karriere nach den 6 Stunden von Fuji 2024.

Safety-Car-Phasen kennzeichnen Rennen

Zwei Safety-Car-Phasen prägten den Verlauf des Rennens. Die erste folgte nach rund eineinhalb Stunden, als Ian James im THOR-Aston-Martin #27 (James/Robichon/Drudi; DNF) nach einer Berührung durch den WRT-BMW #31 (Shahin/Boguslawski/Farfus; 12. LMGT3) heftig in die Streckenbegrenzung krachte.

Eine zweite Safety-Car-Phase mit vorgeschaltetem VSC kam nach knapp vier Stunden, als Valentino Rossi im WRT-BMW #46 (Al Harthy/Rossi/K. van der Linde) den AF-Corse-Ferrari #21 (Heriau/Mann/Rovera) von Simon Mann in den Kies der Rivazza-Kurve schoss. Beide Fahrzeuge verloren damit die Chance auf den LMGT3-Sieg, nachdem sie das Rennen bestimmt hatten.


Unfall von Ian James bei den 6h Imola 2025

Ferrari dominierte das Rennen von Beginn an. Die #51 und #83 setzten sich an der Spitze zunächst deutlich ab, während sich die #50 vom letzten Startplatz Stück für Stück nach vorne arbeitete. Sie profitierte sogar vom ersten Safety-Car und lag bereits auf Rang vier, als eine Full-Course-Yellow wegen Trümmerteilen auf der Start-Ziel-Geraden ausgerufen wurde.

Unterschiedliche Strategien, undurchsichtiges Rennen

Nach dieser splitteten sich die Strategien im Feld. Ferrari versuchte zeitweise Vierfach-Stints auf dem Medium-Reifen, Alpine wechselte schon nach zwei Stunden auf den Soft und lange Zeit war mit Ausnahme der Führung des Ferraris #51 unklar, wer eigentlich wo liegt.

Für mehrere Autos kam die zweite Safety-Car-Phase gelegen, denn sie konnten im vorgeschalteten VSC einen Reifenwechsel absolvieren, der ohnehin geplant war.

Davon profitierten insbesondere beide BMW, der Alpine #36 und auch der Porsche #6 (Estre/L. Vanthoor/Campbell; 8.), der nach zwischenzeitlicher Führung aber wieder zurückfiel. Leidtragender war unter anderem der Ferrari #83, der beim finalen Restart nur noch auf Position fünf lag.

Bei diesem führte der Ferrari #51 vor dem Porsche #6, dem Toyota #7, dem BMW #15 und dem Ferrari #83. Schlussfahrer Alessandro Pier Guidi fuhr mit der #51 unaufhaltsam zum Sieg. Die #51 konnte am Rennende sogar Soft-Reifen nutzen, während der überwiegende Teil des Hypercar-Felds das Rennen komplett auf Medium-Reifen bestritt.

Die strategische Bandbreite war außergewöhnlich groß. Da der letzte reguläre Stopp etwa 135 Minuten vor Rennende lag, die Hypercars aber nur rund 60 Minuten mit einer Tankfüllung schaffen, wurde im Schlussdrittel taktiert, was das Zeug hielt. Zwei Boxenstopps standen noch an, aber es brauchte nur etwa 1,25 Tankfüllungen. Das ließ einen riesigen strategischen Spielraum.

Diesen nutzten der BMW #20 und der Alpine #36 am besten aus, um nach den allerletzten Boxenstopps die Plätze zwei und drei zu belegen.

Zu einem wilden Duell kam es zwischen Sebastien Buemi im Toyota #8 und Antonio Fuoco im Ferrari #50. Beide fingen einen wahren Krieg auf der Strecke an, fuhren sich mehrfach ins Auto, bis sie es in der Tamburello-Schikane zu bunt trieben. Fuoco zog den Kürzeren und fiel mit Reifenschaden aus den Punkterängen, Buemi wurde noch Fünfter.

Die zweite Hälfte der Top 10 bildeten der BMW #15 (D. Vanthoor/Marciello/Magnussen; 6.), der Toyota #7 (Conway/Kobayashi/de Vries; 7.), der Porsche #6, der Peugeot #93 (di Resta/Jensen/Vergne; 9.) und der Cadillac #12 (Lynn/Nato/Stevens; 10.).

Rossi bringt sich mit Abschuss um den Sieg

Die Fans in Imola hatten ein Luxusproblem: Valentino Rossi oder Ferrari - wem gönnt man mehr den Sieg? Am Ende wurde es keiner von beiden. Denn ein spektakulärer Zwischenfall rund 90 Minuten vor Rennende zerstörte alle Hoffnungen auf ein italienisches Märchen mit Ferrari- und Rossi-Sieg.

Der BMW M4 LMGT3 #46 prägte das Rennen über weite Strecken zusammen mit dem Ferrari #21. Immer wieder wechselten die beiden Fahrzeuge die Positionen, das Duell war packend, aber fair. Bis es in einem riskanten Angriff Rossis zwischen den beiden Rivazza-Kurven eskalierte.


Valentino Rossi schießt Simon Mann raus

Rossi wähnte eine Lücke gegen Simon Mann, tauchte auf der Innenbahn auf, kam aber nie weit genug neben den Ferrari, um sich wirklich daneben zu setzen. Der Versuch endete im Desaster: Der Ferrari war draußen, der "Dottore" wurde von der Rennleitung mit einer Stop-and-Go-Strafe belegt.

Trotz der Strafe blieb der BMW #46 im Rennen und lag sogar noch auf Platz zwei. Doch das Momentum war dahin. Der lachende Dritte der Kollision: der Manthey-Porsche #92 von Ryan Hardwick, Riccardo Pera und Richard Lietz. Lietz übernahm die Führung, in der Schlussphase kam es zum Duell der Routiniers.

Kelvin van der Linde schloss in den letzten Runden mit Riesenschritten auf - und das gesamte Publikum in Imola schöpfte noch einmal Hoffnung. Doch Lietz verteidigte sich wild, wehrte alle Attacken ab und sicherte dem Porsche #92 den Klassensieg mit gerade einmal 0,316 Sekunden Vorsprung.

Für Valentino Rossi, Ahmad Al Harthy und van der Linde blieb Rang zwei, in diesem Fall eher eine knappe Niederlage als ein Erfolgserlebnis. Dahinter komplettieren die beiden ASP-Lexus RC F LMGT3 gemeinsam mit dem AF-Corse-Ferrari #54 (Flohr/Castellacci/Rigon; 5.) die Top 5. Die beiden TF-Sport-Corvette und die "Iron Dames" folgen auf den Plätzen sieben und acht.

Der dritte Lauf zur WEC findet am 10. Mai auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt.

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