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Longrun-Analyse WEC Imola 2025: Ferrari nicht zu stoppen
Wer kann Ferrari in Imola schlagen? - Offenbar wieder nur die Italiener sich selbst: Die Performance-Analyse aus den Freien Trainings mit Rennsprit
(Motorsport-Total.com) - Die erste Schlacht im Autodromo Enzo e Dino Ferrari ist geschlagen: Ferrari hat die erwartete Poleposition eingefahren. Doch wie immer in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) zählt die Rennpace - und nicht die Qualifyingzeit.

© FIA WEC/DPPI
Der Verkehr wird im Rennen eine zentrale Rolle spielen Zoom
Zwar gilt Imola mit Blick auf die Überholmöglichkeiten als besonders streckenpositionslastig, weshalb der Fehler von Antonio Fuoco im Qualifying umso schwerer wiegt. Die Punkte aber werden erst am Sonntag vergeben.
Für diese Longrun-Analyse wurden alle Runden berücksichtigt, die innerhalb von fünf Sekunden zur jeweiligen Bestzeit lagen. Daraus ergibt sich ein Durchschnittswert pro Fahrzeug. Die Qualifying-Simulationen von Ferrari im dritten Training wurden ausgeklammert.
Generell ist die Aussagekraft des ersten und dritten Trainings aus unterschiedlichen Gründen eingeschränkt - das zweite Training hingegen liefert ohne Interventionen durch Wetter oder Flaggen durch. (So liefen die Trainings)
1. Training von Regen gekennzeichnet
Die Aussagekraft des ersten Freien Trainings ist traditionell gering, in Imola jedoch besonders. Denn es war zu Beginn noch feucht und so fuhren verschiedene Hypercars verschiedene Programme. Der Peugeot #94 stand längere Zeit an der Box und fuhr daher nur wenige Runden.
Cadillac trat im ersten Training stärker auf als am Rest des Wochenendes, ansonsten entsprechen die Positionen bereits einigermaßen dem Ranking an diesem Wochenende. Die Durchschnittszeiten der betrachteten Runden aus dem ersten Training:
1. AF-Corse-Ferrari #83 - 1:33.969
2. Alpine #36 - 1:34.264
3. Ferrari #51 - 1:34.319
4. Ferrari #50 - 1:34.543
5. Cadillac #38 - 1:34.658
6. Cadillac #12 - 1:34.740
7. Toyota #8 - 1:34.911
8. Toyota #7 - 1:34.963
9. Porsche #6 - 1:35.040
10. Peugeot #93 - 1:35.112
11. BMW #15 - 1:35.177
12. Alpine #35 - 1:35.188
13. Porsche #5 - 1:35.249
14. Peugeot #94 - 1:35.291
15. BMW #20 - 1:35.532
16. Proton-Porsche #99 - 1:35.782
17. Aston Martin #009 - 1:35.860
18. Aston Martin #007 - 1:36.262
2. Training: Ferrari dominiert, Ausreißer von Toyota und Porsche
Das zweite Training fand unter idealen Bedingungen statt. Die Teams konnten ausgiebig arbeiten, es wurden viele konstante Longruns gefahren - mit Ausnahme des Toyota #8 und der beiden Werks-Porsche, bei denen vergleichsweise wenige analysierbare Runden zusammenkamen.
Möglicherweise testeten sie unterschiedliche Reifentypen. Ein offizielles Reifenprotokoll stellt die WEC jedoch nicht zur Verfügung. Der Toyota #8 und der Porsche sind jedenfalls mit Vorsicht zu genießen.
Das Ranking der Longrun-Zeiten sieht wie folgt aus:
1. Ferrari #51 - 1:33.375
2. Toyota #8 - 1:33.676
3. Ferrari #50 - 1:33.704
4. AF-Corse-Ferrari #83 - 1:33.705
5. Porsche #5 - 1:33.727
6. Alpine #36 - 1:34.042
7. Toyota #7 - 1:34.145
8. Alpine #35 - 1:34.250
9. BMW #20 - 1:34.362
10. BMW #15 - 1:34.369
11. Peugeot #93 - 1:34.395
12. Porsche #6 - 1:34.429
13. Cadillac #38 - 1:34.491
14. Peugeot #94 - 1:34.586
15. Cadillac #12 - 1:34.874
16. Proton-Porsche #99 - 1:35.208
17. Aston Martin #007 - 1:35.707
18. Aston Martin #009 - 1:35.913
3. Training: Mehrere Abbrüche, wenig Runden
Zwei rote Flaggen und eine FCY unterbrachen das dritte Freie Training: Alex Lynn rutschte im Cadillac 12 (Lynn/Nato/Stevens) von der Strecke, bei Robert Kubica im AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica/Hanson/Ye) fing der Motor Feuer, und Sebastien Bourdais landete mit dem Cadillac #38 (Bamber/Bourdais/Button) im Kies. Die betroffenen Fahrzeuge kamen kaum zum Fahren und fießen daher nicht in die Analyse ein.
Das Bild ist insgesamt diffus, da sich nicht immer klar trennen lässt, ob es sich um eine Rennsimulation oder eine misslungene Quali-Runde handelte - insbesondere beim Peugeot #93.
1. Peugeot #93 - 1:33.210
2. Ferrari #51 - 1:33.628
3. Ferrari #50 - 1:33.636
4. Alpine #36 - 1:33.773
5. Alpine #35 - 1:33.912
6. BMW #15 - 1:34.034
7. Porsche #6 - 1:34.137
8. Toyota #8 - 1:34.141
9. Toyota #7 - 1:34.537
10. BMW #20 - 1:34.589
11. Porsche #5 - 1:34.765
12. Proton-Porsche #99 - 1:34.900
13. Aston Martin #007 - 1:35.022
14. Peugeot #94 - 1:35.291
15. Aston Martin #009 - 1:36.386
Betrachtung aller Trainings und Fazit
Rechnet man alle analysierten Runden aus den drei Trainings zusammen, ergibt sich folgendes Gesamtranking. Es bietet ein realistisches Abbild der zu erwartenden Rennpace.
1. Ferrari #51 - 1:33.628
2. AF-Corse-Ferrari #83 - 1:33.807
3. Ferrari #50 - 1:33.975
4. Alpine #36 - 1:34.063
5. Toyota #8 - 1:34.296
6. Alpine #35 - 1:34.455
7. Toyota #7 - 1:34.521
8. Porsche #5 - 1:34.526
9. Peugeot #93 - 1:34.532
10. Peugeot #94 - 1:34.537
11. Cadillac #38 - 1:34.556
12. BMW #15 - 1:34.603
13. Porsche #6 - 1:34.610
14. BMW #20 - 1:34.798
15. Cadillac #12 - 1:34.827
16. Proton-Porsche #99 - 1:35.277
17. Aston Martin #007 - 1:35.718
18. Aston Martin #009 - 1:35.984
Ferrari dominiert in sämtlichen Trainings - wenig überraschend, betrachtet man die Einstufung durch die Balance of Performance (BoP). Der 499P ist das Maß der Dinge in Imola.
Offizielle Rennvorschau der WEC
Dahinter ist das Bild offener. Toyota und Alpine zeigen solide Leistungen. BMW fällt im Ranking etwas ab, zumindest gemessen an der starken Qualifying-Performance. Allerdings war bereits in Katar zu beobachten, dass der M Hybrid V8 im Rennen etwas stärker performt hat als in den Longruns im Training.
Cadillac wirkt weniger konkurrenzfähig als noch in Katar, Porsche kämpft weiter mit einer ungünstigen Einstufung. Dafür zeigt Peugeot leichte Fortschritte im Vergleich zum Saisonauftakt - auch wenn der Abstand zur Spitze weiterhin deutlich bleibt.
Aston Martin hat einen größeren Rückstand als noch in Katar. Da Imola völlig andere Anforderungen stellt als Lusail, hat The Heart of Racing quasi wieder bei null begonnen.
Unterm Strich zählen auch Drittfaktoren: Es kann in der zweiten Hälfte des Rennens regnen, was eine Wiederholung der Ereignisse im Vorjahr wäre. Außerdem ist der Verkehr in Imola ein Riesenthema - bis zu sechs Sekunden Zeitverlust sind möglich, wenn man im falschen Moment auf einen LMGT3 aufläuft. Überholen ist tendenziell eher über die Strategie möglich, deshalb könnte es hier einige kreative Versuche einiger Teams geben.


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