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Russell glaubt nicht an WM-Chance: "McLaren ist zu dominant"
George Russell sieht Mercedes trotz starker Leistungen nicht im WM-Kampf, doch Toto Wolff weiß, dass sich das Blatt in der Formel 1 schnell wenden kann
(Motorsport-Total.com) - Kann Mercedes in der Formel-1-Saison 2025 noch in den Kampf um den WM-Titel eingreifen? In der Konstrukteurs-WM ist der Rückstand mit 58 Punkten schon einigermaßen deutlich, doch bei den Fahrern ist George Russell auf 14 Punkte an Lando Norris dran. Der Brite zeigte einen starken Start in das Jahr und fuhr in drei von vier Rennen auf das Podest.

© LAT Images
George Russell kam in den letzten neun Grands Prix immer in die Top 5 Zoom
Auch in Bahrain konnte Russell auf Rang zwei vor einem McLaren landen, obwohl Sachir als Strecke galt, auf der McLaren mit die größten Vorteile würde ausspielen können, während die Umstände eigentlich nicht für Mercedes sprachen.
"Wir hätten eigentlich erwartet, dass Bahrain einer der schwierigsten Orte für uns sein würde, wegen der warmen Umgebungstemperaturen und der sehr groben, körnigen Strecke", sagt Motorsportchef Toto Wolff. "Am Ende haben wir uns aber auf P2 und P4 qualifiziert. Wir hatten ein Auto, das solide auf dem Podium landen konnte - das war besser, als wir erwartet hatten."
Zwar würde der Österreicher bei einem Rennen nur von erfolgreich sprechen, wenn man es auch gewinnt, "aber unter den Umständen kann man sagen: Es war deutlich besser, als wir erwartet haben", sagt er.
Ausgeschlossen ist für Wolff nichts. Dafür reicht ihm ein Blick in das vergangene Jahr, wo McLaren in Bahrain nur auf Rang sechs und acht gelandet war, am Ende aber die Meisterschaft in den Händen hielt. "Man sieht, wie schnell sich das Blatt wenden kann", sagt er. "Aber klar ist: Wir müssen einfach unser bestes Spiel abrufen und schauen, wie es auf anderen Strecken läuft."
Neun Rennen immer in den Top 5
Mit George Russell hat man dabei ein echtes Faustpfand, der zuverlässig Ergebnisse abliefert. Der Brite fährt konstant unter die Top 5 und beendete einen Grand Prix letztmals in Austin im vergangenen Jahr nicht mindestens auf dem fünften Rang - diese Bilanz kann kein anderer Fahrer vorweisen.
"Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich einfach mein eigenes Ding mache", sagt Russell. "Ich glaube nicht, dass sich meine Leistungen seit dem letzten Jahr massiv gesteigert haben. Ich habe schon Ende letzten Jahres, ab ungefähr Austin, auf einem sehr guten Niveau performt."
"Natürlich, wenn man Teamkollege eines siebenfachen Weltmeisters ist, hat man jedes Wochenende einen harten Kampf vor sich. Es war nicht einfach, aber ich gehe die Sache nicht anders an als letztes Jahr. Aber ich glaube definitiv, dass ich derzeit auf dem Höhepunkt meiner Fähigkeiten fahre", sagt er.
Russell betont, dass er mit jeder Saison stärker werde, weiß aber auch, dass er noch viel Luft nach oben hat: "Ich bin noch lange nicht am Limit, und das begeistert mich, weil ich viele Bereiche sehe, in denen ich mich noch verbessern kann - und ich glaube fest daran, dass das meiner Leistung auch spürbar helfen wird."
Lob für Antonelli: "Außergewöhnlicher Fahrer"
Für eine erfolgreiche Konstrukteurs-WM braucht Mercedes aber auch einen starken zweiten Fahrer. Ob ein Rookie wie Andrea Kimi Antonelli dazu schon in der Lage ist, wird sich zeigen, doch der Italiener hat zumindest bewiesen, dass er in der Formel 1 nicht überfordert ist und mithalten kann.
"Ich hatte hohe Erwartungen, weil ich weiß, wie gut er ist", lobt Russell. "Die Leistungen, die wir von ihm gesehen haben - besonders im ersten Rennen in Melbourne - haben mich also nicht überrascht, aber vielleicht andere."
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"Er ist ein außergewöhnlicher Fahrer, der außergewöhnlich hart arbeitet - und die Formel 1 ist kein Zuckerschlecken. Aber was die reine Geschwindigkeit angeht, hat er sie definitiv. Natürlich lernt er mit jedem Wochenende dazu", meint er.
Russell ist aber ebenfalls gespannt, wie sich Antonelli im Laufe der Saison entwickeln wird. "Ich glaube, er weiß selbst, dass er noch viel mehr in petto hat. Und ich weiß auch, dass er nach drei Rennen noch nicht die Erfahrung haben kann, die ich nach sieben Jahren habe."
"Deshalb wird er im Laufe der Saison sicher noch mehr Leistung bringen - aber ich denke, einen besseren, runderen Start hätte er sich kaum wünschen können", lobt er.
Russell sieht WM-Kampf nicht
Und dennoch: Dass Mercedes in diesem Jahr ein Anwärter auf den Titel ist, das glaubt Russell nicht. "Ich würde das liebend gern sagen, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass wir das sind", meint er.
Der Grund: "McLaren ist im Moment einfach zu dominant."
"Wir müssen einfach weiterhin Punkte sammeln und aufräumen, was übrig bleibt. Und letztes Wochenende haben wir die Reste eingesammelt und Platz zwei geholt - und in Melbourne haben wir dasselbe getan und Platz drei geholt. Ich erwarte nicht, dass das noch viele Rennen so weitergeht, aber wer weiß."


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