NLS1 2025: Vier Porsche bei Falken-Doppelsieg vorn

Falken holt beim NLS-Saisonauftakt einen Doppelsieg - "Grello" und Dinamic machen Porsche-Vierfachsieg perfekt - Ford Mustang GT3 bei Premiere im Ziel

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying lief für Porsche noch nicht viel zusammen, doch im Rennen setzten sich die 911 GT3 R durch - und wie. Bei der 70. ADAC Westfalenfahrt belegten vier Porsche die ersten vier Plätze. Zudem holte Morris Schuring im Alter von nur 20 Jahren seinen ersten Gesamtsieg auf der Nürburgring-Nordschleife, während Sven Müller bereits mehr Erfahrung im Feiern hat. (Ergebnis)

Titel-Bild zur News: Sven Müller und Morris Schuring bescherten Falken einen weiteren NLS-Sieg

Sven Müller und Morris Schuring bescherten Falken einen weiteren NLS-Sieg Zoom

Die beiden Falken-Porsche gehörten zu den Fahrzeugen, die schon nach einer Runde an die Box kamen, um von Regen- auf Trockenreifen zu wechseln. Dank der Mindeststandzeiten war das kein Problem, da der letzte Stopp entsprechend kürzer ausfiel und den frühen ersten Stopp ausglich.

Das Rennen begann auf feuchter Fahrbahn. Der für das Ende des Zeittrainings angekündigte Regenschauer setzte erst um 11 Uhr ein und sorgte für nasse Bedingungen zu Beginn. Bis zum Rennstart hatte der Regen jedoch aufgehört, und die Strecke begann abzutrocknen. Gelegentliche Sonnenstrahlen beschleunigten den Trocknungsprozess.

Die Reifenwahl war knifflig: Slicks waren riskant, Regenreifen zu schnell abgenutzt, und geschnittene Slicks hätten im Verlauf des ersten Stints Nachteile gegenüber nicht geschnittenen Trockenreifen gehabt. Die meisten SP9-Teams, die das Rennen als Vorbereitung auf die 24 Stunden vom Nürburgring nutzten, entschieden sich vorsichtshalber für Regenreifen.

Das sorgte für eine turbulente Anfangsphase mit vielen Positionswechseln. Als sich das Feld sortierte, führte der Dörr-McLaren #69 (B. Dörr/P. Dörr; 7.). Durch unterschiedliche Strategien und variierende Boxenstopp-Zeitpunkte blieb das Klassement lange unübersichtlich.

"Grello" umgedreht, dann auf dem Podium

Diese Asymmetrie im Feld ermöglichte es aber auch Fahrzeugen, Boden gutzumachen. Dazu gehörte der Manthey-EMA-Porsche #911 (Güven/Schuring; 3.) "Grello", der im Qualifying nur den 16. Startplatz belegt hatte. Das rächte sich, als Thomas Preining im Startgetümmel ausgangs der Mercedes-Arena umgedreht wurde. Ohne diesen Zwischenfall hätte "Grello" um den Sieg kämpfen können.

Manthey-EMA riskierte es, auf Slicks zu starten - eine Entscheidung, die nur der Dörr-McLaren und der Black-Falcon-Porsche #48 (Arrow/Piana/Bünnagel/Stursberg; 10.) teilten. Wie heikel das war, zeigte ein leichter Einschlag von Preining im Hatzenbach, wo zusätzlich eine Ölspur ins Spiel kam. Insgesamt zahlte sich das Risiko jedoch aus, "Grello" machte viele Positionen gut.

Die beiden Falken-Porsche lagen immer dicht beieinander, nachdem sie von den Startplätzen elf und 15 gestartet waren. Der Falken-Porsche #4 (Boccolacci/Menzel; 2.) startete von der besseren Position und lag daher vor dem Schwesterauto, doch die #3 überholte ihn beim zweiten Boxenstopp nach neun Runden und blieb danach vorn.

Die #4 blieb zwar in Schlagdistanz, griff aber nicht an. Gab es eine Stallorder? Nico Menzel verneint: "Wir wollen uns natürlich nicht ins Auto fahren, so viel ist klar, aber ich glaube, wir waren ein bisschen zu weit auseinander, um das zu tun."

BMW "best of the rest", Ford im Ziel

Bester Nicht-Porsche wurde der Rowe-BMW #98 (Farfus/Krohn/Marciello/K. van der Linde; 5.), gefolgt vom Getspeed-Mercedes #17 (Aron/Auer/Christodoulou/Grenier; 6.) und dem Dörr-McLaren. Der Abt-Lamborghini #27 (Pepper/Bortolotti/Engstler; 8.) hielt sich im Rennen unauffällig - abgesehen von einer kurzen Führung durch Mirko Bortolotti zu Beginn auf Regenreifen, bevor er am Ende von Runde zwei stoppte.

Die Top 10 komplettierten der Scherer-Phoenix-Audi #15 (Ludwig/Winkelhock; 9.), der wegen eines Gelbvergehens im Zeittraining eine 50-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe absitzen musste, sowie der Black-Falcon-Porsche #48 als Zweiter der SP9 Pro-Am.

Der Kondo-Ferrari #45 (Jefferies/Neubauer/Fernandez Laser) kam bei seiner Premierenfahrt als Zwölfter ohne nennenswerte Zwischenfälle durch, gefolgt vom Walkenhorst-Aston-Martin #36 (Krognes/Walkenhorst; 13.). Walkenhorst Motorsport hat zum Auftakt nur mit einem Auto geplant, bei den nächsten Läufen kommen bis zu drei Vantage.

Nach dem schwierigen Wochenende für den HRT-Ford #2 (Maini/Bastian/Olsen/Stippler; DNS), der bereits am Freitag mit Injektor-Problemen zu kämpfen hatte und im Qualifying verunfallte, gab es für das Haupt Racing Team doch noch einen versöhnlichen Abschluss. Der HRT-Ford #6 (Fetzer/J. Owega/D. Müller/Schumacher; 14.) kam ohne Probleme ins Ziel und sammelte wertvolle Daten.

Nur vier SP9-Ausfälle

Insgesamt verlief das Rennen der Topklasse äußerst diszipliniert - kein Wunder, da für viele Teams die Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen im Vordergrund stand. Nur vier SP9-Fahrzeuge schieden im Rennen aus.

Der Getspeed-Mercedes #14 (Engel/M. Martin/Stolz; DNF) strandete nach etwas mehr als einer Stunde im Abschnitt Bergwerk. Der Konrad-Lamborghini #7 (Soufi/Paul) kollidierte mit einem Porsche Cayman und schied ebenso aus wie der Renazzo-Lamborghini #788 (Nana/Breuer/Schmidtmann), der nach etwas mehr als einer Stunde mit einem technischen Defekt aufgeben musste.

Auch der equipe-vitesse-Audi #50 (Heimrich/Klasen; DNF) konnte nach einem Unfall im Schwalbenschwanz dem sechsstelligen Kilometerstand nur wenige weitere Kilometer hinzufügen.

Mit dem Auftakt ist die NLS-Saison offiziell eröffnet, doch anders als in den Vorjahren gibt es nun eine längere Pause. Der zweite Lauf, die ADAC Ruhrpott-Trophy, findet erst in fünf Wochen am 26. April statt.