Die LMP2-Kategorie fährt in der eueopäischen Le-Mans-Serie seit 2024 ohne Restriktionen - Ein Blick auf die Performance in Spa, Imola und Le Mans
Aufregung nach dem ELMS-Rennen in Spa-Francorchamps: Die LMP2-Boliden, die seit 2024 ohne Restriktionen in der ELMS fahren, waren mehrere Sekunden schneller als die Hypercars beim WEC-Rennen drei Monate zuvor!
Tatsächlich bestätigt unsere Analyse: Die LMP2-Boliden waren bei der ELMS mehrere Sekunden schneller. Sowohl bei der Betrachtung der 60 Prozent schnellsten Runden...
...als auch der zehn Prozent schnellsten Runden. Was ist hier los?
Ganz einfach: Der Circuit de Spa-Francorchamps wurde im Sommer 2024 in weiten Teilen des zweiten Sektors neu asphaltiert. Die Strecke wurde mehrere Sekunden schneller. Daher ist der Vergleich in Spa erst nach dem WEC-Rennen 2025 zulässig. Nehmen wir also einen fairen Vergleich.
Im Autodromo Enzo e Dino Ferrari fuhren 2024 sowohl die WEC (April) als auch die ELMS (Juli). Bis auf die Unterschiede bei den Temperaturen gab es hier keine Drittfaktoren, die das Bild verzerren.
Das WEC-Rennen war durch Regen gekennzeichnet, deshalb ziehen wir nur die besten 30 Prozent der gefahrenen Runden beider Serien heran. Es ist ein enges Rennen, der in der ELMS siegreiche Oreca von Panis Racing war fast so schnell wie der Ferrari #50 in der WEC, der durch einen großen Strategiefehler von AF Corse den Sieg verpasste.
Bei der Betrachtung der besten zehn Prozent der Rundenzeiten stehen die LMP2 noch besser dar. Sie belegen die Plätze zwei, drei und vier - und das bei wesentlich wärmeren Bedingungen als bei der WEC.
Schauen wir abschließend noch auf den Circuit de la Sarthe in Le Mans. Die LMP2 fuhr von 2017 bis 2020 ohne Restriktionen. Wie schneidet Paul di Restas Allzeitrekord im Qualifying im Vergleich zu den Hypercar-Qualirunden ab?
Antwort: P8 in der ewigen Bestenliste! Insgesamt schaffen drei LMP2 den Sprung in die Top 15 im Vergleich mit den Hypercars. Q steht für Qualifying (bis 2019 gab es noch drei Qualifyings), HP für Hyperpole.
Im Rennen lassen dann die Hypercars die Muskeln spielen: Geradeaus macht ihnen niemand etwas vor. Schauen wir uns die Sieger bei den Hypercars von 2021 bis 2024 und die der LMP2 von 2017 bis 2020 an. Wir vergleichen die 40 Prozent besten Runden, da insbesondere 2024 Regen das Rennen beeinträchtigte.
Es gibt einen Abstand von rund 1,5 Sekunden bei der Betrachtung der 40 Prozent besten Runden. 2020 fand das Rennen wegen der Pandemie im September statt, doch es war das langsamste der hier verglichenen Rennen. 2021 wurde aus demselben Grund im August gefahren, hier gibt es keinen Ausreißer.
Noch der Blick auf die schnellsten zehn Prozent der gefahrenen Runden der jeweiligen Siegerfahrzeuge. Die LMP2 kommen leicht an die Hypercars heran.
Auch darf nicht vergessen werden, dass die Hypercars für einen wirklich fairen Vergleich ebenfalls ohne Restriktionen fahren müssten. Sie bringen im Idealfall 1.030 Kilogramm auf die Waage und leisten 707 PS. Einstufung des siegreichen Toyota GR010 Hybrid 2024 in Imola: 1.060 Kilo und 702 PS.
Egal, wie man die Ergebnisse interpretiert: Die Oreca 07, die die LMP2-Kategorie zu 99 Prozent ausmachen, sind in ihrer Naturform mit 930 Kilogramm und 600 PS beeindruckende Rennwagen und machen viel Spaß. Viele Hypercar-Fahrer haben aus gutem Grund Nebenjobs in der ELMS oder IMSA SportsCar Championship in der LMP2-Kategorie.
Die LMP2-Kategorie fährt in der eueopäischen Le-Mans-Serie seit 2024 ohne Restriktionen - Ein Blick auf die Performance in Spa, Imola und Le Mans