Kreisverkehr falschrum befahren: Kuriose Strafe gegen GTWC-Team

Eine kuriose Strafe gab es schon im Vorfeld des GTWC-Auftakts - Im Rennen folgte dann eine Strafenorgie wegen Tracklimits - BMW-Sieg beim Saisonauftakt

(Motorsport-Total.com) - Noch bevor das 6-Stunden-Rennen der GT-World-Challenge Europe (GTWC) auf dem Circuit Paul Ricard bei Le Castellet gestartet wurde, sorgte eine ungewöhnliche Szene für Aufsehen: Das Team RJN erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro, weil Mitglieder des Teams den Kreisverkehr vor dem Fahrerlager gleich zweimal in falscher Richtung durchfuhren.

Titel-Bild zur News: Der RJN-McLaren befuhr auf dem Weg zur Abnahme zweimal einen Kreisverkehr in die falsche Richtung

Der RJN-McLaren befuhr auf dem Weg zur Abnahme zweimal einen Kreisverkehr in die falsche Richtung - Strafe Zoom

Die britische Mannschaft, die vielen Fans noch als werksunterstütztes Nissan-Team bekannt sein dürfte und mittlerweile McLaren einsetzt, missachtete damit laut offizieller Begründung die Anweisungen des Sicherheitspersonals: "Auf dem Weg zur technischen Abnahme befuhren Mitglieder des RJN-Teams den Kreisverkehr in der falschen Richtung und missachteten die Anweisungen des Sicherheitspersonals, das nicht zu tun."

"Dieser Umstand ereignete sich zweimal. Die Stewards sind sich darüber einig, dass dies zu einer sehr gefährlichen Situation für die Autos führte, die im normalen Verkehr unterwegs waren." Als mögliche Erklärung für das Missgeschick gilt der in Großbritannien übliche Linksverkehr, durch den Kreisverkehre dort im Uhrzeigersinn befahren werden - anders als im Rest Europas.


Rennhighlights vom GTWC-Europe-Saisonauftakt in Le Castellet

Auch Attempto Racing musste vor dem Rennen zahlen: Eine Geldbuße von 100 Euro wurde verhängt, weil das Team nach dem freien Training die SD-Karte der Onboard-Kamera nicht innerhalb der vorgeschriebenen zehn Minuten in der vorgesehenen Rückgabebox deponiert hatte. Die SRO geht mit diesem Thema seit dem Versuch von Christian Engelhart, am Nürburgring eine SD-Karte auf der Auslaufrunde zu zerstören, besonders sensibel um.

Im Rennen erwischte es den RJN-McLaren #23 (Barr/Foster/Buncombe) erneut: Eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe wurde verhängt, weil ein Mechaniker verbotenerweise mehr als ein Rad gleichzeitig trug. Hinzu kamen 15 Sekunden für das Unterschreiten der Mindestzeit beim Nachtanken.

BMW-Sieg bei GTWC-Auftakt

Den Sieg im 6-Stunden-Rennen am Samstagabend, das überraschenderweise ohne Safety-Car-Phasen über die Bühne ging, sicherte sich WRT-BMW #32 von Charles Weerts, Ugo de Wilde und Kelvin van der Linde. Der BMW M4 GT3 Evo war von Startplatz neun ins Rennen gegangen und machte insbesondere bei den Boxenstopps Plätze gut. (Ergebnis GTWC 6h Paul Ricard 2025)

Bis Rennhälfte hatten sich Weerts und de Wilde bis auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Die Entscheidung fiel in der vorletzten Stunde, als van der Linde den lange führenden Rutronik-Porsche #96 (Müller/Niederhauser/Picariello) von Patric Niederhauser in der Zieleingangskurve ausmanövrierte. Im Ziel hatte der WRT-BMW 4,353 Sekunden Vorsprung auf den Rutronik-Porsche.

Platz drei ging an den Schumacher-CLRT-Porsche #22 (Güven/Heinrich/Bachler). Der von der Pole gestartete Winward-Mercedes #48 (Engel/Auer/Cairoli) musste sich nach anfänglicher Führung mit Rang vier begnügen.

Die Rennsieger: Kelvin van der Linde, Ugo de Wilde und Charles Weerts

Die Rennsieger: Kelvin van der Linde, Ugo de Wilde und Charles Weerts Zoom

Bitter endete das Rennen für den Garage-59-McLaren #58 (Smalley/Macdonald/Prette) aus dem Gold Cup, der sensationell an der Spitze des Gesamtklassements mitfuhr, das Rennen sogar anführte, aber beim vorletzten Boxenstopp am Boxenausgang stehen blieb.

Das Team Verstappen.com Racing #33 (King/Lulham/Vermeulen) erreichte bei seinem GTWC-Debüt Platz zwei im Gold Cup und Rang neun im Gesamtklassement, verpasste jedoch sein Ziel, bester Aston Martin zu werden. Das war der Comtoyou-Aston #7 (Sörensen/Thiim/Drudi) als Gesamtfünfter.

Eine beeindruckende Aufholjagd zeigte der Kessel-Ferrari #74 (Blattner/Laursen/Marschall), der in der ersten Runde gedreht wurde, sich jedoch zurückkämpfte und den Sieg im Bronze Cup einfuhr.

Über 20 Tracklimit-Verstöße durch Ferrari-Team

Auch während und nach dem Rennen hatten die Sportkommissare alle Hände voll zu tun. Mehrere Teams erhielten Strafen wegen Überschreitens der maximalen Stintlänge oder Unregelmäßigkeiten beim Nachtanken.

Die meiste Arbeit hatten die Sportkommissare jedoch nach dem Rennen. Bis 2 Uhr nachts wurden diverse Strafen für Tracklimit-Vergehen ausgesprochen, die zu insgesamt 20 Strafen führten.

Den Vogel schoss dabei der AF-Corse-Ferrari #93 (Cheever/Pulcini/Froggatt) ab, der bereits während des Rennens für insgesamt 24 Verstöße eine 5-Minuten-Strafe absitzen musste und danach noch vier weitere Verstöße beging. Alle drei Fahrer erhielten zwei Strafpunkte. Obendrauf kamen nochmal 15 Sekunden für das Unterschreiten der Mindesttankzeit.

Die GTWC Europe wird am 3. und 4. Mai mit dem Auftakt des Sprint-Cups in Brands Hatch fortgesetzt.

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