Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Feuerunfall, Regenchaos, Protest, Mamba-Titel: Wildes GTWC-Sprint-Finale
Ein fürchterlicher Feuerunfall von Dylan Pereira geht glücklicherweise glimpflich aus - Lucas Auer und Maro Engel sind die Meister im Sprint-Cup der GTWC Europe 2024
(Motorsport-Total.com) - Maro und Engel und Lucas Auer haben für Winward Racing den Titel im Sprint-Cup der GT-World-Challenge (GTWC) Europe gewonnen. Beim Finalrennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya reichte ihnen ein vierter Platz zum Titelgewinn in der "Mamba". (Ergebnisse GTWC Europe 2024)
© Winward Racing
Maro Engel und Lucas Auer sind Meister des GTWC-Sprint-Cups 2024 Zoom
Für Engel ist es der lang ersehnte Titel im Sprint-Cup, nachdem er 2018 mit Black Falcon bereits den Titel im Endurance-Cup gewonnen hat. Von 2019 bis 2021 versuchte sich der DTM-Pilot bereits im Sprint-Cup und scheiterte zweimal nur knapp am Titel. Nach einer zweijährigen Pause klappte es nun mit dem Titelgewinn.
"Ich habe einige Anläufe gebraucht, war oft nahe dran, umso glücklicher bin ich, dass es endlich mit dem Titel geklappt hat", strahlt der 39-Jährige. "Ich glaube, Luggi und ich haben uns gegenseitig als Duo gestärkt und können stolz auf den Job sein, den wir dieses Jahr gemacht haben."
Für Auer war es hingegen gleich im ersten Jahr in der SRO-Rennserie der Titelgewinn. "Die ganze Saison war ein echter Traum", sagt er. "Wir sind in Brands Hatch mit einem Sieg perfekt gestartet, haben uns das ganze Jahr über kaum Fehler erlaubt und waren dadurch extrem konstant. Der Titelgewinn in meiner ersten Saison im Sprint Cup ist etwas ganz Besonderes und macht mich stolz."
Zwei Titel binnen zwölf Stunden für Winward
Winward Racing, dessen europäischer Zweig auf die Teams HTP/Heico Motorsport und damit Persson zurückgeht, hatte an diesem Wochenende viel zu feiern, denn keine zwölf Stunden vor dem GTWC-Titel konnte der US-Arm des Teams in Braselton beim Petit Le Mans den GTD-Titel in der IMSA SportsCar Championship feiern.
"Ich muss gestehen, es war hart für mich, in Atlanta statt in Barcelona zu sein. Aber zwei so bedeutende Erfolge für unser Team auf zwei verschiedenen Kontinenten am selben Wochenende sind einfach überragend!", jubelt Teamchef Christian Hohenadel, selbst ehemaliger Rennfahrer.
Im abschließenden Rennen am Sonntag legte Maro Engel den Grundstein, als er sich am Start vom sechsten auf den vierten Platz verbesserte und das Auto an Auer dort übergab. Dieser brachte das Auto auf P4 nach Hause. Zwischenzeitlich war er einmal auf gleicher Höhe mit dem drittplatzierten Garage59-McLaren #159 (Goethe/Gamble) von Benjamin Goethe, brach den Angriff aber ab, als dieser sich wehrte.
Platz vier reichte in jedem Fall zum Titelgewinn, da der Hauptkonkurrent um den Titel, der WRT-BMW #32 (Vanthoor/Weerts), nicht über Platz sieben hinauskam. Der Sieg ging an das Team Rutronik Racing mit Patric Niederhauser und Sven Müller. Es ist der erste GTWC-Sieg für das Team rund um Fabian Plentz, nachdem sie zuletzt in Magny-Cours einen Sieg wegen eines Unsafe Release verloren hatten.
Chaos am Samstag
Die große Story des Wochenendes ist jedoch das Samstagsrennen, das bei chaotischen Bedingungen über die Bühne ging, einen Feuerunfall beinhaltete und einen Protest samt Berufungsintention nach sich zog. Tatsächlich wurden nur dreieinhalb Runden unter Grün gefahren - eine halbe zu Beginn und drei am Ende.
Bereits am Start kam es zu einem schweren Unfall von Dylan Pereira im Attempto-Audi #66 (Pereira/Mukowos). Der Luxemburger wurde von Reece Barr im Winward-Mercedes #57 (Barr/Stadsbader) angeschoben und unglücklich zwischen einer Mauer und dem AMG eingeklemmt.
Der Aufprall war so heftig, dass der Audi R8 LMS GT3 Evo II in Flammen aufging. Nach bangen Sekunden konnte sich Pereira selbst aus dem Wrack befreien. Sensationell: Attempto baute über Nacht ein neues Chassis und Pereira und Andrei Mukowos fuhren am Sonntag auf Platz fünf im Bronze Cup.
GTWC Europe 2024: Highlights Sprint-Cup Barcelona R1
Die Safety-Car-Phase dauerte schließlich 55 Minuten, denn gerade als die Strecke gereinigt war, setzte heftiger Regen ein. Das sorgte für zusätzliche Unruhe, denn einige Fahrer waren noch auf Slicks unterwegs, wollten aber nicht vor Beginn des Boxenstoppfensters an die Box kommen.
Dies führte unter anderem dazu, dass Maximilian Götz im Boutsen-VDS-Mercedes #9 (Gounon/Götz) das Tempo des Safety-Cars nicht mehr mitgehen konnte und von der Strecke abkam. Doch das erwies sich als Glücksfall, denn durch den Ausrutscher hatte er so viel Zeit hinter dem Safety-Car verloren, dass er als Erster in die Box abbiegen konnte, da bei den Fahrzeugen vor ihm das Fenster noch nicht geöffnet war.
Das brachte Jules Gounon und Götz schließlich den Sieg, den ersten für Boutsen VDS, gefolgt von Müller/Niederhauser und Engel/Auer. Alle waren sich einig: Das war das verrückteste Rennen in der Geschichte des GTWC-Sprint-Cups, der diesmal seinem Namen mit dem 3-Runden-Sprint wirklich alle Ehre machte.
GTWC Europe 2024: Highlights Sprint-Cup Barcelona R2
Das Prozedere missfiel dem Team WRT, das Protest gegen die Wertung des Rennens einlegte. Laut Reglement wird bei einem Safety-Car-Einsatz die Öffnung des Boxenstoppfensters verzögert. In diesem Rennen war jedoch nicht absehbar, wann das Safety-Car reinkommen würde, weshalb Renndirektor Alain Adam das Boxenfenster zum üblichen Zeitpunkt nach 25 Minuten öffnete.
Der Protest wurde vor Ort abgewiesen, WRT kündigte jedoch an, Berufung einlegen zu wollen. Der "Intent to appeal" ist noch nicht bindend, die formelle Berufung muss innerhalb von 96 Stunden eingelegt werden. In einer Presseaussendung des Teams wird auf die Berufung nicht näher eingegangen.
Am Titelgewinn von Auer und Engel würde aber auch eine Annullierung des Rennens nichts ändern, da ihr Punkteüberschuss vom Sonntag ausreicht. Dennoch sind alle Wertungen zunächst als vorläufig zu betrachten.
© SRO
Dylan Pereira entkam seinem Feuerunfall wie durch ein Wunder unverletzt Zoom
Meister GTWC-Sprint-Cup 2024*:
Overall: Maro Engel/Lucas Auer (Winward-Mercedes #48) - 116,5 Punkte
Gold-Cup: Max Hofer/Luca Engstler (Engstler-Audi/Lamborghini #6) - 119,5
Silver-Cup: Calan Williams (WRT-BMW #30) - 118,5
Bronze-Cup: Dan Harper/Darren Leung (Century-BMW #991) - 86,5
*vorbehaltlich einer möglichen Berufung von WRT gegen die Wertung des Samstagsrennens
Das Finale der GTWC Europe 2024 findet am 30. November mit dem Finalrennen des Endurance-Cups in Dschidda statt. Die Durchführung des Rennens wurde zwischenzeitlich angezweifelt, das Rennen soll jedoch stattfinden. Es steht für 2025 nicht mehr im GTWC-Kalender, Stephane Ratel hat jedoch angekündigt, dass der Corniche Circuit in Zukunft Teil der Interkontinentalen GT-Challenge (IGTC) werden könnte.
Neueste Kommentare