GP Saudi-Arabien

Dschidda-Samstag in der Analyse: Kosten solche Fehler Norris die WM?

F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Glock über Norris: "Kostet dich am Ende die WM" +++ Mercedes: P1 wäre drin gewesen +++ Verstappen: Nicht mit Pole gerechnet +++

23:54 Uhr

Feierabend

Es geht auf Mitternacht zu, in Saudi-Arabien ist es sogar noch einmal eine Stunde später als hier, und damit sind wir auch am Ende dieses ereignisreichen Samstagstickers angekommen.

Für euch geht es in gut einer Stunde wie versprochen natürlich noch weiter mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll und der großen Videoanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Hier sind wir dann morgen mit einer neuen Tickerausgabe wieder da. Rennstart ist erst um 19:00 Uhr MESZ, aber wir melden uns natürlich bereits vorher zurück, um euch angemessen auf den Grand Prix einzustimmen.

Viel Spaß nachher noch mit unserer Liveanalyse, schläft später gut und bis dann!



23:47 Uhr

Vasseur: Können nicht zufrieden sein

Wir bleiben bei den Teamchefs und hören uns an, was Ferraris Frederic Vasseur nach P4 und P7 heute zu sagen hat. "Angesichts des Rückstands auf die Poleposition können wir insgesamt nicht zufrieden sein", stellt er klar.

Charles Leclerc fehlten heute ja fast vier Zehntel, Lewis Hamilton noch einmal eine gute halbe Sekunde mehr. Im Hinblick auf das Rennen ergänzt Vasseur: "Wir müssen das Beste aus dem machen, was wir im Moment haben."

Man müsse daher "jede Möglichkeit" nutzen, die sich biete. "Auf dieser Strecke kann man überholen, also werden wir uns heute Abend auf alle möglichen Szenarien vorbereiten", so der Teamchef.

Aktuell wartet Ferrari ja noch immer auf den ersten Podestplatz in dieser Saison.


23:38 Uhr

Stella: Norris von Untersteuern "überrascht"

Der McLaren-Teamchef hat sich mittlerweile auch zum Norris-Crash geäußert und erklärt: "Wenn Lando versucht, ein paar Millisekunden mehr aus dem Auto herauszuholen, sehen wir, dass das Auto nicht so reagiert, wie er es erwartet."

"Das Auto untersteuerte in Kurve 4 ein wenig und landete auf dem äußeren Randstein, und dieser äußere Randstein kann ziemlich unbarmherzig sein", so Stella, der erklärt, dass Norris davon "überrascht" gewesen sei.

McLaren habe "das Auto insgesamt schneller gemacht", so Stella, "aber es hat Lando etwas von der Berechenbarkeit genommen, wenn er das Auto am Limit fährt." Das deckt sich allerdings nicht ganz mit den Aussagen von Norris selbst.

Denn der hat ja erklärt, dass seine generellen Probleme mit dem McLaren in diesem Jahr eigentlich nichts mit seinem Unfall zu tun hatten.


23:27 Uhr

Alpine: Beide Fahrer nicht zufrieden

Obwohl er in Q3 kam und auf P9 landete, ist Pierre Gasly heute nicht ganz glücklich. Er betont: "Heute gab es sicherlich ein paar Dinge, die wir hätten besser machen können. Daraus werden wir für das nächste Mal lernen, denn ich bin sicher, dass wir mehr als den neunten Platz hätten erreichen können."

Alpines Rennleiter Dave Greenwood präzisiert: "Wir haben nach der roten Flagge in Q3 gepusht, um Pierre zwei gezeitete Runden mit einem Boxenstopp dazwischen zu verschaffen. Aber Pierre hat die erste Runde abgebrochen und das hat uns aus dem Takt gebracht."

"Wir mussten dann in der Box warten, was der Reifenvorbereitung nicht gerade zuträglich war", betont er. So war Gaslys Q3-Runde am Ende sogar einige Zehntel langsamer als sein Umlauf in Q2, was laut Greenwood "extrem enttäuschend" ist.

Jack Doohan schied als 17. derweil bereits in Q1 aus und erklärt: "Es ist nicht das Endergebnis, das wir uns im Qualifying gewünscht haben, aber insgesamt bin ich mit den Schritten zufrieden, die wir heute nach dem schwierigen Training gestern gemacht haben."

Trotzdem fehlten am Ende gut anderthalb Zehntel zum Einzug in Q3.


23:15 Uhr

Die komplette Pole-Runde ...

... von Verstappen gibt es hier jetzt noch einmal im Video:


23:08 Uhr

Antonelli: P4 wäre drin gewesen

Das hat Toto Wolff ja vorhin schon angedeutet, und der Rookie selbst erklärt nun auch: "Ich muss mir meine Runde noch einmal ansehen, um genau zu sehen, was passiert ist, aber ich hatte im ersten Sektor einen Ausrutscher, der mich ein paar Zehntel gekostet hat."

"Das war schade, denn der Rest der Runde war stark und ich denke, wir hätten P4 holen können", so Antonelli, der als Fünfter am Ende knapp zwei Zehntel langsamer als Charles Leclerc auf P4 war.

Insgesamt ist der Italiener aber zufrieden und erklärt: "Ich fühle mich von Wochenende zu Wochenende besser. [...] Schritt für Schritt und mit zunehmender Erfahrung habe ich das Gefühl, dass ich alles konstanter zusammenbringen kann."

Auch Wolff betont: "Kimi hat trotz seiner noch kurzen Formel 1-Karriere wieder eine starke Leistung gezeigt. [...] Ohne diesen Fehler wäre er wahrscheinlich Vierter geworden, aber P5 ist immer noch eine hervorragende Startposition."


22:57 Uhr

Racing Bulls: Erster "Sieg" für Lawson

Liam Lawson hat heute zum ersten Mal in diesem Jahr ein Qualifyingduell gewonnen. Nachdem er zunächst zweimal von Max Verstappen und dann zweimal von Isack Hadjar geschlagen wurde, war er heute schneller als der Rookie.

"Es ist natürlich gut, alles aus dem Auto herauszuholen. Ich bin [in Q2] die beste Runde des ganzen Wochenendes gefahren, aber leider waren wir nicht ganz da, wo wir von der Pace her sein müssten", ärgert er sich nach P12 trotzdem etwas.

Dennoch betont er: "Mit jedem Rennen gewinne ich mehr Vertrauen in das Auto." Teamkollege Hadjar erklärt derweil nach P14, dass er im Verlauf des Qualifyings einfach keinen "Fortschritt" gemacht habe.

"Wir waren einfach nicht schnell genug für Q3", gesteht er und betont, dass er sich schon das ganze Wochenende über nicht wirklich wohl im Auto fühle. Zudem gab es in FT3 zuvor ein Problem mit seinem DRS, was auch nicht geholfen hat.

Jetzt müsse man schauen, was morgen noch möglich sei.


22:45 Uhr

Verstappen: Zwei Q3-Runs "genau das Richtige"

Zur Erinnerung: Während die meisten Piloten nach der roten Flagge nur noch einen Run in Q3 fuhren, setzte der Weltmeister auf noch zwei Versuche. "Ich denke, das war die beste Strategie, um ihm die Chance auf die Pole zu geben", sagt Teamchef Christian Horner.

"Ich bin froh, dass wir das gemacht haben", sagt auch Verstappen selbst über die Zwei-Run-Strategie und erklärt: "Es hat mich im Rhythmus gehalten, und es fühlte sich gut an."

Der Niederländer gibt jedoch auch zu, dass er sich zunächst nicht sicher war, welcher Ansatz nach dem Unfall von Norris der richtige sein würde. Er verrät: "Am Ende hat GP gesagt: 'Wir tanken für zwei Runs.'" Und das war wohl die richtige Entscheidung.

Verkappens komplette Aussagen findet ihr hier.


22:38 Uhr

Haas: Q3 heute nicht drin

Wenn man morgen noch in die Punkte fahren will, dann brauchen beide Haas-Piloten eine Aufholjagd wie schon zuletzt in Bahrain. Oliver Bearman betont nach P15: "Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass Q3 heute drin war."

Er sei bereits "happy" damit gewesen, Q1 zu überstehen. In Q2 habe er dann die Reifen nicht im richtigen Fenster gehabt, und so wurde er da Letzter. Teamkollege Esteban Ocon kam sogar nicht über P19 hinaus.

"Ich habe im ersten Sektor ein bisschen Zeit verloren, aber selbst wenn ich das herausrechne, wären wir raus gewesen", gesteht er und betont: "Wir haben das ganze Wochenende über Probleme gehabt."

Und auch Teamchef Ayao Komatsu erklärt, dass man im Qualifying unter den Möglichkeiten geblieben sei. Jetzt müsse man schauen, was morgen noch gehe.

Vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer: In Bahrain fuhr Bearman am Sonntag sogar vom letzten Startplatz aus noch in die Punkte.


22:27 Uhr

Albon: Kostete das Timing Q3?

Der Williams-Pilot fuhr seinen zweiten Q2-Run vor allen anderen Piloten. Das war rückblickend betrachtet womöglich ein Fehler, denn diese Entscheidung sei "fragwürdig" gewesen, sagt Albon selbst.

Hintergrund: Weil er komplett alleine auf der Strecke war, hatte er keinen Windschatten. Den brauche man hier aber, sagt er, und so fehlten am Ende lediglich 0,007 Sekunden zum Einzug in Q3.

"Es ist frustrierend", gesteht Albon, der bereits in Bahrain zuletzt Q3 verpasst hatte. Und eigentlich hätte man in beiden Fällen in den Top 10 sein sollen, stellt er klar. Teamkollege Carlos Sainz schaffte das heute erneut.

Der Spanier war als Sechster sogar "Best of the Rest" und erklärt, er habe den Eindruck, dass es mit dem Set-up und auch seinem Fahrstil weiter "in die richtige Richtung" gehe.

Wie auch schon im Bahrain-Qualifying sei er erneut "ziemlich nah" am Limit des Autos gewesen. Trotzdem erwartet er ein schwieriges Rennen, weil er einige "eindeutig" schnellere Autos hinter sich habe.

Ziel sei es natürlich trotzdem, in den Top 10 und damit in den Punkten zu bleiben.


22:15 Uhr

Pirelli rechnet mit einem Stopp

Das haben die Italiener gestern bereits verraten, und daran hat sich heute auch nichts geändert. Mario Isola erklärt, dass es auf dem Papier mit der Variante Medium-Hard und einem Stopp zwischen Runde 14 und 20 morgen am schnellsten gehe.

"Diejenigen, die vom hinteren Ende der Startaufstellung starten, könnten versuchen, Positionen gutzumachen, indem sie die Reihenfolge der Mischungen tauschen und ab Runde 30 an die Box kommen", so Isola.

Ein Zweitstopper sei auf dem Papier aber auch nur "etwa fünf Sekunden" langsamer, verrät er. Zudem könne beim Start auch der weiche Reifen "eine Option" sein, oder bei einem späten Safety-Car auch in den letzten Runden.


22:04 Uhr

Livestream

Nicht vergessen: Der Abend ist noch lang, denn ab 01:00 Uhr MESZ gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de noch unsere große Videoanalyse zum heutigen Tag. Und da haben Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll nachher einiges zu besprechen!

Hier im Ticker sind wir vorher natürlich auch noch ein bisschen für euch da.



21:57 Uhr

Leclerc: Runde gut, Ergebnis nicht

Der Monegasse hatte als Vierter heute knapp vier Zehntel Rückstand auf die Polezeit. "Ich bin nicht zufrieden", stellt er klar und erklärt, seine Runde sei "wirklich gut" gewesen. Aber mehr lasse das Auto eben nicht zu.

"Ich habe entweder massives Übersteuern oder massives Untersteuern, aber das Endergebnis ist, dass ich nicht genug Grip habe, um das zu produzieren, was die Jungs vor mir tun", berichtet er.

Er stellt klar: "Im Moment fühle ich mich gut im Auto, ich denke, ich habe den Sweet Spot des Autos gefunden, der zu meinem Fahrstil passt." Doch selbst mit dem jüngsten Update sei die Lücke nach vorne nicht kleiner geworden.

"Leider habe ich das Gefühl, dass die anderen einen genauso großen Schritt gemacht haben, was bedeutet, dass sich der Abstand nicht wirklich verändert hat", zuckt er die Schultern.


21:46 Uhr

Alonso: Haben keine Ideen mehr

Für den Spanier war auch heute wieder in Q2 Feierabend, Teamkollege Lance Stroll schied bereits in Q1 aus. Aston Martin steht also weiter ungefähr da, wo man auch an den ersten Wochenende des Jahres war.

"Ich glaube, ich bin heute über das Limit hinausgegangen, um Q2 zu erreichen", sagt der zweimalige Weltmeister und erklärt, dass Dschidda eigentlich einer seiner Lieblingskurse sei.

Auch in Q2 sei er dann "wieder eine sehr, sehr gute Runde" gefahren, doch zu mehr als P13 reichte die auch nicht. "Es ist schwer, denn wenn ich einen Unfall habe, wird jeder mir die Schuld geben", erklärt er.

Noch mehr könne er also nicht pushen, auch wenn er natürlich "nicht zufrieden" mit der aktuellen Position sei. "Wir haben viele verschiedene Set-ups ausprobiert", verrät er, doch einen Unterschied habe das an diesem Wochenende alles nicht gemacht.

"Wir brauchen also etwas aus der Fabrik, nicht von der Strecke. Ich glaube, uns sind im Moment die Ideen ausgegangen", seufzt er.


21:35 Uhr

Norris: War ein "dummes Risiko"

Gegenüber unseren Kollegen vor Ort hat sich der Brite jetzt gerade doch noch etwas offener gezeigt. Dort erklärt er: "Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich hatte noch keine Zeit, es zu überprüfen oder anzusehen. Es ist einfach ein Fehler, denke ich."

Selbstkritisch erklärt der WM-Spitzenreiter: "Ich sollte um die Pole kämpfen und vor allem auf einer [ersten schnellen] Runde keine dummen Risiken eingehen, wie ich es anscheinend getan habe."

"Bis dahin war es gut und ich fühlte mich wohl", stellt er klar und ergänzt: "Ich habe mich selbst im Stich gelassen, ich habe das Team im Stich gelassen, und die Jungs haben jetzt eine große Aufgabe, das alles wieder in Ordnung zu bringen."

Zudem stellt er klar, dass der Crash nichts mit seinen generellen Problemen mit dem Auto zu tun habe. "Das war einfach ein separater Fehler", so Norris.


21:27 Uhr

Norris will nicht über Crash sprechen

Der WM-Leader hat keine Lust über seinen Unfall zu reden. Im Gespräch mit Sky, das für alle Formel-1-Piloten nach dem Qualifying verpflichtend ist, soll es zunächst natürlich um den Crash in Q3 gehen.

Auf die Bitte, über den Vorfall zu sprechen, antwortet er jedoch nur: "Nein." Er verrät danach aber zumindest, dass er "enttäuscht" sei und noch keine Zeit gehabt habe, über das Rennen morgen nachzudenken.

Er werde jetzt erst einmal mit seinen Ingenieuren sprechen und sich entschuldigen. Danach werde man dann schauen, was man morgen noch machen könne. Man werde aber sicher "etwas Glück" brauchen.

"Es ist fast unmöglich, hier zu überholen. Ich erwarte also nichts Magisches", stellt er klar, "aber wir haben ein gutes Auto. Wenn wir uns in die Top 5/6 vorarbeiten können, würde ich sagen, dass ich zufrieden sein werde."

Es sei seiner Meinung nach "nicht sehr realistisch", das Podium ins Visier zu nehmen. Denn dafür seien die Gegner an diesem Wochenende einfach zu schnell.