Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
GP Saudi-Arabien
Dschidda-Freitag in der Analyse: Keine Strafe für Lewis Hamilton
Liveticker zum Nachlesen: +++ Keine Strafe für Lewis Hamilton +++ Red Bull: Bester Freitag seit langer Zeit +++ Horner: Verstappen-Gerüchte nur "Spekulationen" +++
Feierabend
Wegen der Zeitverschiebung ist es in Saudi-Arabien bereits nach Mitternacht, und damit sind wir hier auch am Ende unseres heutigen Tickers angekommen.
Für euch geht es nachher aber noch weiter auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit der großen Liveanalyse zum Freitag und den folgenden Themen:
-Tsunoda-Crash
-Longrun-Analyse
-Technik-Updates
-Fragen der Kanalmitglieder
Hier sind wir morgen wieder mit einem neuen Ticker für euch da. Die Sessionzeiten sind die gleichen wie heute, FT3 steht also um 15:30 Uhr MESZ an, das Qualifying um 19:00 Uhr.
Viel Spaß gleich noch mit unserer Videoanalyse und bis dann!
Hülkenberg: Einer der besseren Freitage
Halbwegs optimistisch ist auch der Deutsche, der erklärt: "Ich denke, es war einer der besseren Freitage. Ich meine, wir hatten dieses Jahr noch nicht so viele, aber ich denke, es war auf jeden Fall einer der besseren."
Er beendete den Tag auf P9 und damit in den Top 10. Das Auto habe sich gleich ab FT1 besser als in Bahrain angefühlt, so Hülkenberg, der damit mehr Glück als sein Teamkollege hatte.
Gabriel Bortoleto konnte wegen eines Benzinlecks in FT2 gar nicht fahren und erinnert: "Ich bin zum ersten Mal mit einem Formel-1-Auto auf dieser Strecke gefahren, und es war frustrierend, wertvolle Zeit auf der Strecke zu verpassen."
Über den Defekt sagt er: "So etwas kann passieren. Das Team hat alles getan, was es konnte, um das Problem zu beheben [...], aber es war in der verfügbaren Zeit einfach nicht möglich."
Er dürfte es morgen also deutlich schwerer als Hülkenberg haben.
Top 10: Williams-Fahrer zuversichtlich
Beide Williams-Piloten lagen heute in beiden Sessions in den Top 10. Dazu war Carlos Sainz am Nachmittag als Fünfter "Best of the Rest". Der Spanier berichtet, dass es "ein positiver erster Tag" gewesen sei.
"Wir haben von FT1 zu FT2 einige gute Schritte nach vorne gemacht, indem wir verschiedene Dinge mit dem Set-up und meinem Fahrstil ausprobiert haben, um mehr aus dem Auto herauszuholen", so Sainz.
Seine gute Runde auf den weichen Reifen habe dann bestätigt, dass man in die richtige Richtung gegangen sei. Daran wolle er morgen anknüpfen. Teamkollege Alexander Albon sieht es ganz ähnlich.
Er erklärt: "Die Reifen sind hier immer ein Gesprächsthema, vor allem wenn die Strecke im Laufe der Session abkühlt." Und "normalerweise" sei Williams "gut darin, die Reifen im richtigen Fenster zu haben."
Analyse: McLaren schockt Konkurrenz trotz Sandbagging
Die Dominanz von McLaren in der Formel-1-Saison 2025 scheint sich auch beim fünften Saisonrennen in Saudi-Arabien fortzusetzen. Ein genauer Blick in die Daten zeigt: McLaren ist in Dschidda vermutlich deutlich überlegen.
Dank der Daten unseres Technologiepartners PACETEQ lassen sich nicht nur die Longruns mit hohem Benzinstand analysieren, sondern auch die Zeitverluste der einzelnen Teams genau nachvollziehen.
Auffällig dabei: Lando Norris fuhr seine Bestzeit von 1:28.267 offenbar in einem niedrigen Motorenmodus. In der Geschwindigkeitsmessung kam der Brite lediglich auf 324 km/h, während Max Verstappen 332 km/h erreichte.
Die komplette Analyse der heutigen Zeiten von meinem Kollegen Kevin Hermann findet ihr hier!
Leclerc: Experimente haben sich gelohnt
Wir bleiben gleich einmal bei Ferrari, wo es für Charles Leclerc mit P4 besser lief. Auch ihm fehlte allerdings fast eine halbe Sekunde auf die Tagesbestzeit von Lando Norris.
"Es war okay", sagt er jedoch und erklärt: "Wir haben das Auto stark verändert. Aber es war ein sehr positiver Tag, denn ich habe viel daraus gelernt."
"Und ich denke, wenn wir alles im richtigen Fenster haben, sollte das Auto auch etwas mehr Leistung bringen", sagt der Monegasse vorsichtig optimistisch.
Er warnt zwar auch, dass McLaren wieder einmal "viel stärker" aussehe. "Aber: Sag niemals nie. Wenn wir alles zusammenbringen, ist alles möglich", hofft er.
"Ich denke, wir haben gute Arbeit geleistet, indem wir verschiedene Möglichkeiten ausgelotet haben. Und in meinem Kopf ist ziemlich klar, was ich morgen machen will", betont er.
Er hoffe nun, dass sich die heutigen Experimente morgen im Qualifying auszahlen.
Hamilton: Die Reifen waren das Problem
Es sei nicht der beste Tag gewesen, sagt der Rekordweltmeister nach P13 und erklärt: "Mein Problem war es heute, die Reifen zum Funktionieren zu bringen."
Er sagt fast schon etwas verzweifelt: "Normalerweise geht es am Samstag eher rückwärts, aber von meinem jetzigen Standpunkt aus geht es nicht mehr viel weiter zurück."
"Wir werden also über Nacht einige Änderungen vornehmen und hoffen, dass wir morgen etwas stärker zurückkommen können", so Hamilton.
Er hoffe, dass man die heutigen Probleme bis morgen besser verstehe. Doch aktuell wisse er nicht, was für ihn an diesem Wochenende noch möglich sei.
Aktuell wäre er laut eigener Aussage schon froh, morgen in die Top 10 zu kommen.
Pirelli: Kaum Veränderung durch weichere Reifen
Zur Erinnerung: Mit den Mischungen C3 bis C5 ist man in diesem Jahr eine Stufe weicher als 2024 unterwegs. Laut Mario Isola von Pirelli sieht es am Sonntag aber trotzdem wieder nach einem Einstopprennen aus.
Der Italiener erklärt, die weicheren Reifen hätten "das Gesamtbild nicht wesentlich verändert. Bei den wenigen aussagekräftigen Longruns in der zweiten Session haben wir nicht viel Graining gesehen, und das auch nur bei einigen Autos."
"Was die Rundenzeiten anbelangt, so war der Level des Abbaus im Wesentlichen ähnlich wie im letzten Jahr, oder vielleicht etwas höher. Daher ist es schwer vorstellbar, dass sich die Strategie wesentlich ändern wird", so Isola.
Heißt: Ein Einstopper ist "auf dem Papier" weiterhin die schnellste Variante.
Racing Bulls: Problem mit dem Heckflügel
Beide Piloten standen heute einmal länger an der Box. Renndirektor Alan Permane erklärt: "Heute war ein ziemlich harter Tag, an dem wir auf dem falschen Fuß angefangen haben."
"Wir haben für dieses Rennen einen neuen Heckflügel, und nach dem ersten Lauf in FT1 hatten wir ein kleines Problem damit", berichtet er.
"Das veranlasste uns, auf eine frühere Spezifikation zurückzugreifen, wodurch wir etwas Zeit verloren", so Permane. Das sei natürlich nicht optimal, weil die Fahrer auf einer Strecke wie Dschidda möglichst viele Kilometer brauchen.
"In FT2 lief es viel besser und wir waren viel zufriedener", betont er zwar, stellt aber auch klar: "Keiner der beiden Fahrer ist besonders zufrieden mit seinem Auto. Wir müssen im ersten Teil der Runde noch ein paar Balanceprobleme lösen."
So waren es heute am Ende nur P12 und P14 für Isack Hadjar und Liam Lawson.
Bearman: Kein Vertrauen in FT1
Das ist in Dschidda natürlich besonders schlecht. Der Rookie berichtet: "FT1 war schwierig. Ich hatte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie in den Trainings in Bahrain. Mir fehlte einfach das Vertrauen in die Bremsen."
Immerhin: Am Nachmittag sei es "viel besser" gewesen, nachdem man die Bremsen noch einmal umbaute. Trotzdem gesteht Bearman, dass es auf der Zeitenliste mit P16 natürlich trotzdem nicht großartig ausgesehen hat.
"Wir haben also noch ein bisschen Arbeit vor uns. Es ist schwer zu sagen, wo wir stehen, es ist wirklich eng. Aber ich denke, wenn wir alles zusammenbringen, können wir mitmischen, wir müssen nur noch an ein paar Dingen feilen", so Bearman
Teamkollege Esteban Ocon wurde sogar nur 19., erklärt aber recht entspannt: "Es war nicht der einfachste Tag, aber wie immer an einem Freitag sammeln wir Daten und versuchen, die Dinge zu verbessern."
Jetzt gehe es einfach darum, am Samstag alles zusammenzubringen.
Gasly: Bestzeit nicht überbewerten
Der Franzose fuhr in FT1 überraschend die Bestzeit, wurde in FT2 dann aber "nur noch" Achter. Er berichtet: "Ich hatte gleich im FT1 ein gutes Gefühl für das Auto." FT2 sei dann "etwas schwieriger" gewesen.
Er habe etwas mehr Probleme mit dem Grip gehabt, "aber insgesamt bin ich sehr zufrieden mit diesem Freitag", stellt er klar und erklärt: "Q3 ist [im Qualifying] definitiv drin, aber es ist sehr eng."
Williams sehe im Mittelfeld zum Beispiel ebenfalls schnell aus, "aber hoffentlich können wir mit ihnen kämpfen", so Gasly, der betont, dass auch bei Alpine noch etwas Luft nach oben sei.
In FT2 war Carlos Sainz als Fünfter "Best of the Rest".
Norris: Wäre gerne weiter vorne
Doppelbestzeit heute für McLaren und Lando Norris erklärt, dass es "ein guter Start ins Wochenende" gewesen sei. "Im Moment würde ich sagen, dass wir zuversichtlich sind", so Norris, "aber die anderen sind nicht weit hinter uns."
"Ich hatte wahrscheinlich auf einen größeren Abstand gehofft als den, den wir heute hatten", gesteht er und betont: "Wir wissen, dass wir schnell sind, wir wissen, dass wir ein tolles Auto haben."
Man sei aber "nicht so komfortabel" vorne, "wie wir es uns wünschen." Der Brite verrät zudem: "Heute war ein Tag, an dem ich versucht habe, an meinem Fahrstil zu arbeiten, mehr an mir selbst zu arbeiten als am Auto und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen."
Oscar Piastri ergänzt: "Es war ein ordentlicher Tag. Ich denke, die Pace war gut und ich habe mich einigermaßen wohl gefühlt. Es gab ein paar Kurven, die ich versuchen muss, morgen etwas besser zu machen, aber alles in allem war es ein guter Tag."
Verstappen noch nicht ganz zufrieden
Helmut Marko ist zufrieden mit diesem Freitag - zumindest im Hinblick auf eine schnelle Runde. Max Verstappen selbst erklärt: "Wir haben verschiedene Dinge mit dem Auto ausprobiert, um vielleicht eine andere Richtung zu finden."
"Und ich denke, wir haben eine Menge daraus gelernt", so der Weltmeister, der aber auch klarstellt, das Auto sei noch immer nicht da, "wo ich es haben möchte." Auf die Abstände schaue er daher auch aktuell nicht.
Das Gefühl im Auto sei auf jeden Fall "ein bisschen besser", aber wie Marko erklärt auch er, dass man in den Longruns noch immer nicht stark genug sei. Man habe also noch "etwas Arbeit" vor sich.
Russell: Bekommen wir in den Griff
Auf dem Papier sah es mit P7 und P11 für Mercedes in FT2 nicht besonders gut aus, und auch George Russell gesteht, dass es "etwas schlechter" als in FT1 gelaufen sei. Sorgen macht er sich deswegen aber nicht.
"Es gibt nichts, was wir nicht über Nacht lösen können", stellt er klar und betont, dass McLaren wohl wieder vorne sei, es dahinter aber "wieder ein enger Kampf" zwischen Mercedes und Co. werden wird.
Auch Teamkollege Kimi Antonelli ist nach P11 unbesorgt und spricht von einem "ziemlich positiven" Freitag. Der Grund für seine schlechte Platzierung sei, dass er auf der ersten Runde einen Fehler gemacht habe.
Und in der zweiten Runde sei der Reifen dann eben nicht mehr frisch gewesen. "Aber insgesamt denke ich, dass es ein positiver Tag war, und ich freue mich schon auf morgen", so der Rookie.
Den Tsunoda-Crash ...
... gibt es derweil hier noch einmal im Video. Helmut Marko sagt dazu: "Ich denke, es war unglücklich. Er hat die Mauer auf der Innenseite getroffen und war dann nur noch Passagier."
"Ich hoffe, es gibt nicht zu viel Schaden [am Auto], aber die Geschwindigkeit [von Yuki] ist okay", so der Österreicher.
Komplette Begründung
Hier die komplette Begründung der Rennkommissare im Fall Hamilton im Wortlaut:
"Die Sportkommissare hörten den Fahrer von Wagen 44 (Lewis Hamilton), den Fahrer von Wagen 23 (Alexander Albon) und Teamvertreter an und überprüften Daten des Positionierungs-/Streckensicherungssystems, Videoaufnahmen, Zeitmessung, Telemetrie, Funkverkehr und Onboard-Aufnahmen."
"Dabei stellten sie fest, dass Wagen 44 Wagen 23 während des zweiten Freien Trainings in Kurve 17 unnötig behinderte."
"Allerdings wurde mit den Teams vereinbart, dass es keine Strafe für Behinderungen im Freien Training geben wird, es sei denn, die Behinderung ist als gefährlich einzustufen."
"Während der Anhörung äußerte der Fahrer von Wagen 23, dass er das Auto jederzeit unter Kontrolle hatte. Zwar wurde er behindert, jedoch empfand er die Situation nicht als gefährlich."
"Er hatte Wagen 44 bereits in der Kurve davor vor sich gesehen, rechnete aber nicht damit, dass sich Wagen 44 in der Position auf der Strecke befinden würde, in der er sich letztlich befand."
"Das habe den Fahrer von Wagen 23 überrascht, als er sich Kurve 17 näherte und ausweichen musste. Auch wenn seine erste Reaktion während des Vorfalls war, dass es gefährlich gewesen sei, stimmte er nach nochmaliger Betrachtung zu, dass es nicht so war."
"Daher wurden keine weiteren Maßnahmen ergriffen."
Keine Strafe für Lewis Hamilton
Das ging fix heute, die Entscheidung ist schon da. Lewis Hamilton bekommt keine Strafe für die Albon-Aktion. Hintergrund sei, dass der Zwischenfall nicht so gefährlich gewesen sei, wie er ausgesehen habe. Und daher gebe es im Training keine Strafe für so etwas.

