Ford Mustang GT3 zu 24h Nürburgring? "Richtige Gelegenheit finden"

Ford bekräftigt sein Interesse, den Mustang GT3 bei den 24 Stunden vom Nürburgring fahren zu lassen - Priorität bekommt aber erstmal ein anderes Rennen

(Motorsport-Total.com) - Seit der Ankündigung, den Mustang GT3 überall fahren sehen zu wollen, ist es still geworden um das Interesse von Ford am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2024. Im Rahmen der 24 Stunden von Spa äußert sich Mark Rushbrook, Chef von Ford Performance, nun erneut zu den Aussichten.

Titel-Bild zur News: Der dritte Platz von Giorgio Roda, Dennis Olsen und Mikkel Ole Pedersen war ein Durchbruch für das Mustang-GT3-Projekt

Der dritte Platz von Giorgio Roda, Dennis Olsen und Mikkel Ole Pedersen war ein Durchbruch für das Mustang-GT3-Projekt Zoom

"Wir haben dieses Programm nicht gemacht, nur um in der IMSA ein Werkseinsatz zu haben oder nach Le Mans zu gehen", sagt er gegenüber Sportscar365. "Wir machen es, weil wir Mustangs auf der ganzen Welt sehen wollen. Wir wollen Mustangs überall auf der Welt verkaufen - nicht nur Straßenautos, sondern auch Rennwagen für unsere Kunden."

Als besonders hilfreich bezeichnet er die Regelkonvergenz von GT3 und GT4, die es dem US-Hersteller ermöglicht hätte, beide Modelle gleichzeitig bei den 24 Stunden von Spa 2023 zu präsentieren.

Was bedeutet das für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring? Rushbrook antwortet, dass es "nach wie vor ein signifikantes Interesse" der Kunden am Eifelklassiker gebe. Eine definitive Zusage will er aber nicht geben: "Es geht nur darum, die richtige Gelegenheit zu finden."

"Das Einzige, was uns derzeit einschränkt, ist die Anzahl der Fahrzeuge, die wir bauen und weltweit einsetzen können. Wir haben eine lange Liste von Interessenten, und wir werden 2025 Autos verkaufen."

Heißt also: Wenn der Kunde für die 24 Stunden vom Nürburgring weit genug oben auf der Prioritätenliste steht, kommt der Mustang in die "Grüne Hölle". Aus Kreisen der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) ist zu hören, dass sich der Technikausschuss des ADAC Nordrhein, der auch die Balance of Performance für die NLS erstellt, auf die Ankunft des Boliden vorbereitet.

Joey Hand, Frederic Vervisch

Das Problem mit dem flatternden Kofferraumdeckel vom Saisonbeginn ist gelöst Zoom

Auf der Prioritätenliste von Ford steht das Rennen allerdings nicht ganz oben, zumal es im kommenden Jahr mit den 6 Stunden von Watkins Glen kollidiert. Der US-Markt, wo Ford mit Multimatic in der GTD Pro auch werksseitig engagiert ist, hat für den Konzern natürlich Priorität.

Ziel Nummer eins für neue Rennen liegt daher am anderen Ende der Welt: "Wir wollen den GT3 im nächsten Jahr bei den 12 Stunden von Bathurst sehen", kündigt Rushbrook an. "Aber wir wollen nicht nur dort, sondern auf der ganzen Welt vertreten sein."

Der Podiumsplatz in der Klasse LMGT3 bei den 24 Stunden von Le Mans war das erste große Highlight für den Ford Mustang GT3. "Natürlich will man immer gewinnen, aber alle Autos im Ziel zu sehen und eines davon auf dem Podium zu haben, war für alle Beteiligten - Ford, Multimatic, M-Sport und Proton - ein riesiger Schub."

Der Ford Mustang GT3 erhielt nach anfänglichen Problemen mit dem Heckdeckel ein Zuverlässigkeits-Update, bei dem die Streben verstärkt wurden. Es ist eines der typischen Phänomene, die sich bei Testfahrten nicht simulieren lassen: das Fahren im Windschatten.

Ford hat außerdem zu Beginn des Jahres eine Kooperation mit Dinamic GT für die GT-World-Challenge (GTWC) Europe kurzfristig aufgekündigt.

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