Zarco bestätigt Honda-Aufwärtstrend: Nur knapp das Podium verpasst
Johann Zarco erobert in Katar mit Platz vier sein bestes Honda-Ergebnis - Updates für Montagstest in Jerez erwartet - Testteam bereits in Valencia im Einsatz
(Motorsport-Total.com) - Johann Zarco setzte sich beim Grand Prix von Katar in Szene und erzielte sein bestes Ergebnis, seit er für LCR-Honda fährt. Der Franzose fuhr zunächst als Fünfter ins Ziel. Durch die Zeitstrafe gegen Maverick Vinales (KTM) wurde es Platz vier. Zarco war unmittelbar hinter Franco Morbidelli (VR46-Ducati) und verpasste seinen ersten Podestplatz für Honda nur um wenige Zehntelsekunden.

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Johann Zarco kämpfte in Katar wieder gegen die Ducati-Armada Zoom
"Am Ende, als mich Morbidelli überholte, sah ich, dass auch Aldeguer da war", schildert Zarco. "Ich habe mein Bestes gegeben, um so nah wie möglich an Franco dranzubleiben. Aber er fuhr auch eine gute letzte Runde."
"Ich bin sehr glücklich, weil ich ein sehr gutes Tempo halten konnte. Die Möglichkeit zu haben, dieses Tempo für das Podium mitgehen zu können, ist wirklich fantastisch. Es ist genau diese Art von Rennen, für die ich diesen Sport betreibe - ich liebe das!"
"Ganz klar: Die Kollision zwischen Alex Marquez und Di Giannantonio hat mir geholfen, denn wenn zwei starke Fahrer auf dieser Strecke Positionen verlieren, ist das eine große Hilfe. Auch als Morbidelli Positionen verlor, habe ich keine Zeit eingebüßt."
"Ich konnte überholen und versuchen, den Anschluss an 'Pecco' zu halten. Aber das war der schwierigste Moment des Rennens - zu versuchen, an 'Pecco' dranzubleiben." Denn Zarco fuhr lange hinter Francesco Bagnaia und vor Morbidelli.
Erst vier Runden vor Rennende verlor er die Position an den VR46-Fahrer. Warum war Honda auf dem Lusail-Circuit so stark? Es ist schließlich traditionell eine schwierige Strecke für die japanische Marke. Selbst Marc Marquez gewann dort mit der Honda nur einmal.
"Ich habe gesagt, wenn wir am Sonntag kein Vibrationsproblem haben, glaube ich, dass ich ein gutes Rennen fahren und bei den Topfahrern bleiben kann. Und genau das ist passiert", sagt Zarco. "Wir hatten zwar ein paar Vibrationen, aber sie waren unter Kontrolle."

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In der WM-Wertung hält der Franzose den sechsten Platz Zoom
"Es ist einfach schön, bestätigen zu können, dass der Speed kommt und die Dinge unter Kontrolle sind. Es ist nicht einfach, aber wir bauen unsere Performance Schritt für Schritt auf." Dank Zarcos guten Ergebnisses ist Honda auf Platz drei der Herstellerwertung.
Weiterhin ist der Topspeed die Achillesferse der RC213V, aber Zarco konnte den Nachteil clever kompensieren: "Ich wusste, dass ich, wenn ich hinter den Topfahrern aus der letzten Kurve komme, dank Windschatten sicher zwei Zehntel pro Runde sparen kann."
"Wenn ich alleine fuhr, habe ich vielleicht etwas verloren. Da ich auf der Geraden viel langsamer bin, musste ich später bremsen. Aber abgesehen davon war der Windschatten eine große Hilfe. Ohne ihn war ich auf dem Rest der Strecke aber gut unterwegs - das hat ebenfalls geholfen."
"Wir verlieren erst im fünften und sechsten Gang Zeit", sagt Zarco über die 1,068 Kilometer lange Gerade in Lusail. "Aber ich wusste, dass das hier kein allzu großes Problem sein würde. Für den Zweikampf hilft es zwar nicht, aber so ist mein Motorrad derzeit."
Auch Luca Marini in den Top 10
Mit Luca Marini auf Platz zehn war eine zweite Honda in den Top 10. Der Italiener hatte 15 Sekunden Rückstand auf Sieger Marc Marquez (Ducati) und befand sich in einer großen Gruppe mit Pedro Acosta (KTM) und Marco Bezzecchi (Aprilia).
Auch Marini machte trotz Topspeed-Nachteil Positionen gut. "Es ist ein wenig schwieriger, so gegen die anderen zu kämpfen. Aber immerhin konnte ich in einigen Kurven gute Überholmanöver zeigen. Es war ein gutes Rennen", nickt der Italiener.
"Das Tempo war da, und es war viel besser im Vergleich zum Sprint. Aber dennoch müssen wir etwas langsamer fahren, wenn der Hinterreifen abbaut, wegen der Vibrationen. Ich glaube, das ist ein Problem, das alle betrifft. Jeder Hersteller hatte hier Vibrationen."

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Luca Marini kämpfte in einer Gruppe gegen Aprilia und KTM Zoom
"Aber es sieht so aus, als würden wir mehr darunter leiden als die anderen. Denn bei uns tritt das in jeder Kurve auf. Und wir müssen das gesamte Rennen über etwa zwei bis drei Zehntel pro Runde langsamer fahren. Das ist schade."
Joan Mir trat wegen einer Magen-Darm-Entzündung am Samstag nicht im Sprint an. Am Sonntag war der Spanier wieder am Start. Allerdings musste er in der Box aufgeben. Das lag jedoch nicht an seiner körperlichen Verfassung, sondern an einem technischen Problem.
Das waren Folgeschäden von einer Kollision mit Fabio Di Giannantonio. Der VR46-Fahrer war Mir in Kurve 6 in die Seite gekracht. Dafür erhielt "Diggia" auch eine Strafe. Er musste im Rennen eine Position abgeben.
In knapp zwei Wochen findet der Europa-Auftakt in Spanien statt. In Jerez gibt es keine lange Gerade. Deshalb macht sich Honda große Hoffnungen. "Wir bekommen auch einige Updates von Honda für Jerez", blickt Zarco voraus.
"Ich weiß nicht, ob wir sie am Rennwochenende oder erst beim Test haben werden. Was wir - ebenso wie die Techniker - schon länger gefordert haben, wird nun in Jerez verfügbar sein. Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit, ein besseres Set-up zu finden, um näher ranzukommen."
Laut Marini kommen Updates erst für den Montagstest. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. In dieser Woche testet Aleix Espargaro am Dienstag und Mittwoch in Valencia. Auch Stefan Bradl ist bei diesen Privattests dabei.


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