FIA-GT-Weltcup Macau 2024: Marciello wehrt Vanthoor-Angriff ab
Raffaele Marciello siegt im Qualifikationsrennen in Macau und startet damit im Hauptrennen von der Pole - Aufmüpfiger Dries Vanthoor kurz in Führung
(Motorsport-Total.com) - Auch eine BoP-Anpassung konnte die BMW-Stars nicht stoppen: Raffaele Marciello (MCG-BMW; 1.) und Dries Vanthoor (WRT-BMW; 2.) ließen im Qualifikationsrennen zum FIA-GT-Weltcup in Macau nichts anbrennen und fuhren einen souveränen Doppelsieg für BMW ein. (Ergebnisse Macau)

© BMW
Raffaele Marciello musste für den Sieg tüchtig kämpfen Zoom
Alle BMW M4 GT3 mussten mit 40 Millibar weniger Ladedruck über das gesamte Drehzahlband antreten, nachdem die M4 GT3 vier der ersten sechs Startplätze belegt hatten. Die Anpassung verhinderte zwar, dass Marciello und Vanthoor an der Spitze komplett davonzogen, an der in Macau so wichtigen "Track Position" änderte das natürlich nichts. (Alle Infos zum Macau-Grand-Prix 2024)
Dennoch war es für "Lello" kein Spaziergang: Gleich am Start wurde er von Vanthoor attackiert, und der Belgier übernahm mit einem beherzten Manöver vor der Mandarin-Kurve sogar die Führung. Doch in der Lisboa-Kurve rutschte er leicht geradeaus, konnte einen Einschlag gerade noch verhindern, doch Marciello schlüpfte wieder durch.
"Es war eigentlich nicht der Plan, aber er hatte einen Rutscher in Kurve 1", erzählt Vanthoor. "Dadurch hatte ich einen großen Überschuss und habe es riskiert. Leider habe ich einen kleinen Fehler gemacht."
Marciello sagt über die Situation: "Es war ein interessanter Kampf. Zum Glück ist er in Lisboa etwas zu weit rausgerutscht und ich konnte kontern. Im normalen Rennmodus wäre es sonst schwierig gewesen, zu überholen. Daher habe ich das Rennen danach auch kontrolliert. Das war gar nicht so einfach; die Strecke war ziemlich rutschig, man musste immer auf der Hut sein."
Damit war die Geschichte an der Spitze erzählt. Vanthoor folgte Marciello wie ein Schatten, kam aber nie in Angriffsposition. Am Ende siegte der Italo-Schweizer mit 0,666 Sekunden Vorsprung. "Es ging vor allem darum, die Autos an einem Stück für morgen zurückzubringen", sagt Vanthoor.
Den dritten Platz übernahm gleich nach dem Start Antonio Fuoco (AF-Corse-Ferrari; 3.) von Maro Engel (Gruppe M-Mercedes; 4.). Es war die einzige Positionsverschiebung in der Spitzengruppe, die von Dauer war. An die BMW kam der Le-Mans-Sieger aber nicht heran. Das Rennen war wie erwartet statisch - die mit Fahrhilfen vollgepumpten GT-Fahrzeuge lassen auf dem Guia Circuit kaum Überholmanöver zu.
"Es war ziemlich am Limit mit Maro. Aber am Ende ist es gut gegangen. In Macau muss man in den ersten Kurven etwas riskieren‘", sagt Fuoco. Er gibt gleichzeitig zu, dass es sein erstes Mal mit Pirelli-Reifen gewesen sei. Die hätten es zu Beginn schwierig gemacht, einen Rhythmus zu finden.
Fuoco führte eine Vierergruppe an, zu der auch Augusto Farfus (KRC-BMW; 5.) und Sheldon van der Linde (WRT-BMW; 6.) gehörten. Van der Linde fuhr die schnellste Runde in 2:16.710 Minuten - eine Zeit, die ihm im Qualifying den dritten Startplatz eingebracht hätte, und das mit weniger Ladedruck!
Keiner macht mehr als einen Platz gut
Dahinter kamen mit Alessio Picariello (Absolute-Porsche; 7.) und Laurens Vanthoor (Absolute-Porsche; 8.) die besten Porsche 911 GT3 R ins Ziel. Allerdings konnten sie das Tempo der Spitze nicht mitgehen, Picariello hatte im Ziel dreieinhalb Sekunden Rückstand auf van der Linde.
Die Top 10 komplettierten Christopher Haase (Phantom-Global-Audi; 9.) und Edoardo Mortara (VSR-Lamborghini; 10.). Beide profitierten beim Start von einem Angriff Ricardo Fellers (FAW-Audi; 11.) auf Laurens Vanthoor noch vor der ersten Kurve. Doch der Porsche-Pilot drückte den Audi in die Mauer und Feller verlor an Boden. Gleichzeitig fiel Vanthoor dadurch auch hinter Picariello zurück.
Wie statisch das Rennen mangels Überholmöglichkeiten war, zeigt die Tatsache, dass sich kein Fahrer gegenüber seiner Startposition um mehr als einen Platz verbessern konnte. Selbst Jules Gounon (Craft-Bamboo-Mercedes; 22.) kam nach seinem Unfall im Qualifying nicht vom letzten Platz weg, obwohl die Plätze vor ihm von Piloten mit Silber-Ranking belegt wurden.
Das Hauptrennen wird am Sonntag um 5.25 Uhr MEZ gestartet.


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