FIA-GT-Weltcup Macau 2024: Marciello-Pole, schwerer Engstler-Unfall
Raffaele Marciello schnappt sich auch mit BMW die Pole in Macau - Luca Engstler nach schwerem Unfall in Mandarin-Kurve im Krankenhaus
(Motorsport-Total.com) - Ein schwerer Unfall von Luca Engstler (Engstler-Lamborghini; 20.) in der Mandarin-Kurve hat vier Minuten vor Schluss für den vorzeitigen Abbruch des Qualifyings zum FIA-GT-Weltcup in Macau gesorgt. Der DTM-Pilot war in der gefürchteten Mandarin-Kurve schwer abgeflogen. Er war nach dem Unfall ansprechbar und wurde zu Routineuntersuchungen ins Krankenhaus gebracht. (Ergebnis Qualifying)

© BMW
Neue Marke, alte Form: Raffaele Marciello holte erneut die Pole in Macau Zoom
Auch Teamchef Gottfried Grasser antwortete auf Nachfrage von Motorsport-Total.com, wie es Engstler geht, per WhatsApp-Nachricht mit: "Ist okay". Als Ursache ist auf den TV-Bildern ein plötzliches Ausbrechen des Hecks in der Hochgeschwindigkeitskurve zu erkennen. Ob ein Reifenschaden, ein Fahrfehler oder beides zusammen (Mauerkontakt) die Ursache war, steht noch nicht fest.
Fakt ist dagegen, dass das Wochenende für Engstler vorzeitig beendet ist. Er meldete sich nach seinem Unfall über die sozialen Medien aus dem Krankenhaus und erklärte: "Ich bin okay. Leider ist das Wochenende vorbei."
Der Abbruch machte vielen Teams einen Strich durch die Rechnung. Da das Qualifying die erste Session im GT-Weltcup war, die unter komplett trockenen Bedingungen stattfand, wurden die Zeiten schnell verbessert. Mehrere Fahrer hatten bereits Sektorbestzeiten erzielt, als die Rote Flagge die Session beendete.
Somit zählte die Reihenfolge aus dem ersten Schlagabtausch der Sitzung. Diese musste bereits kurz unterbrochen werden, weil Laurin Heinrich (Schumacher-CLRT-Porsche; 17.) gleich zu Beginn in der Lisboa-Kurve in die Bande krachte.
Zwischen den beiden Unterbrechungen blieben netto 20 Minuten für Bestzeiten. Die erste nennenswerte Marke setzte Dries Vanthoor (WRT-BMW; 2.) mit 2:18.131 Minuten. Sie sollte noch neun Mal unterboten werden, unter anderem vom Belgier selbst.
Die Zeiten gingen schnell nach unten und Augusto Farfus (KRC-BMW; 5.) fuhr die erste Runde im 2:16er-Bereich. Dann ging es Schlag auf Schlag: Maro Engel (GruppeM-Mercedes; 3.) verbesserte die Bestzeit auf 2:16.764 Minuten, wurde aber von Dries Vanthoor in 2:16.502 Minuten abgefangen, der in der Fisherman's-Kurve dabei beinahe eingeschlagen wäre.
Am Ende stand Raffaele Marciello (MCG-BMW; 1.) ganz oben in der Zeitenliste, der noch einmal 53 Tausendstelsekunden schneller war. "Wir sind eine Runde mehr gefahren als die anderen, das freut mich", sagt er im Anschluss an das Qualifying. Hinter dem Einsatz von Marciellos BMW steht die Motorsport Competence Group von Hans-Peter Naundorf, bekannt durch die Einsätze als Rowe Racing.
Maro Engel befürchtet, dass die Entscheidung auch für die beiden Rennen bereits gefallen ist, weil der BMW M4 GT3 auf den Geraden unschlagbar schnell ist. Und bekanntlich lässt sich in Macau nur dort überholen.
Mortara brach Pole-Runde ab
Mehrere Fahrer brachen schnelle Runden, die zur Pole hätten reichen können, zum Reifenwechsel ab. Dazu gehörte auch Edoardo Mortara (VSR-Lamborghini; 11.), der Schnellste des ersten Freien Trainings am Donnerstag im Regen. Der Lamborghini-Werkspilot fuhr zwei absolute Sektorbestzeiten, holte sich aber frische Reifen. Die Enttäuschung nach dem Abbruch war riesig, mehrfach trommelte er aufs Lenkrad.
So blieb es bei Marciello vor Vanthoor und Engel, mit Antonio Fuoco (AF-Corse-Ferrari) auf Platz vier als bester Ferrari 296 GT3. Ferrari erklärte vor dem Wochenende, dass die verstärkte Präsenz mit vier Top-Fahrzeugen allein auf die Finanzierung durch AF Corse und Harmony Racing zurückzuführen sei.
Mannschaftlich am stärksten steht jedoch BMW dar, denn dank Farfus und van der Linde landeten alle vier M4 GT3 innerhalb der ersten Sechs. BMW sticht als einziger Hersteller heraus, ansonsten verteilen sich die Fahrzeuge über das gesamte Feld.
Bester Porsche-Pilot ist Laurens Vanthoor (Absolute-Porsche; 7.), der als einer der wenigen Piloten seine Zeit vor dem Ausfall verbessern konnte, was ihm aber keine Positionsverbesserung einbrachte. Denn hinter ihm klafft eine Lücke von sechs Zehntelsekunden zu Alessio Picariello (Absolute-Porsche; 8.), Ricardo Feller (FAW-Audi; 9.) und Christopher Haase (Phantom-Global-Audi; 10.).
Für weitere Zwischenfälle während des Trainings sorgten Jules Gounon (Craft-Bamboo-Mercedes; 23.) und Ralf Aron (Toro-Mercedes; 15.), die beide die Bande touchierten, aber keine Unterbrechung auslösten. Gounon konnte keine gezeitete Runde fahren und muss vom Ende des Feldes starten.


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