IMSA-Test Daytona: Valkyrie-Debüt, Pascal Wehrlein im Porsche!
Pascal Wehrlein saß beim IMSA-Test auf dem Daytona International Speedway am Steuer des Porsche 963 - Lamborghini fährt Bestzeit - Debüt für Aston Martin Valkyrie
(Motorsport-Total.com) - Prominenter Gast bei den IMSA-Testfahrten auf dem Daytona International Speedway: Formel-E-Weltmeister Pascal Wehrlein gehörte zum Aufgebot im JDC-Miller-Porsche #85 (van der Helm/Gray/Bruni/Wehrlein/Miller).

© Motorsport Images
Pascal Wehrlein testete den Porsche 963 beim offiziellen IMSA-Test in Daytona Zoom
Nähere Informationen zu seinem Test gibt es noch nicht, eine Stellungnahme des Deutschen wird für Montag erwartet. Ein Start in Daytona als vierter Fahrer wäre theoretisch möglich, da die 24 Stunden von Daytona genau zwischen den Formel-E-Rennen in Mexiko (11. Januar) und Dschidda (14./15. Februar) liegen. Er absolvierte 93 Runden mit einer persönlichen Bestzeit von 1:36.878 Minuten.
Der Porsche 963 fuhr beim Test - wie auch der BMW M Hybrid V8 und der Cadillac V-Series.R (siehe unten) - mit Updates. Porsche zieht beim 963 einen Evo-Joker bei den Fahrwerkskomponenten, nachdem die Crossplane-Kurbelwelle vom Tisch ist. Ziel ist es, den Porsche 963 auf welligen Strecken konkurrenzfähiger zu machen.
In der absoluten Zeitenliste (siehe Ende des Artikels) haben sich die Updates noch nicht niedergeschlagen, Porsche war beim Test nur fünftstärkste Kraft. Allerdings ist die Aussagekraft von Testzeiten selbstredend mehr als begrenzt.
"Ich würde sagen, es geht eher darum, das Abstimmungsfenster des Autos zu erweitern und auf einer Vielzahl von Strecken konstanter zu sein", sagte Jonathan "JD" Diuguid im September in Fuji. "Obwohl wir die Performance des 963 deutlich verbessert haben, hatten wir auf Strecken wie dem Circuit of the Americas immer noch Probleme. Und zwei Wochen später waren wir mit demselben Auto in Fuji konkurrenzfähig."
Aston Martin Valkyrie offenbar schallgedämpft
Zwölf von 13 GTP-Boliden waren beim IMSA-Test dabei, lediglich der Proton-Porsche #5 fehlte. Alle Augen waren natürlich auf den ersten öffentlichen Auftritt des Aston Martin Valkyrie LMH gerichtet. Es ist das erste Fahrzeug nach LMH-Reglement in der IMSA. (Alle Abkürzungen im Langstrecken-ABC erklärt!) Heart of Racing (offizieller Name: "Aston Martin THOR Team") spulte mit den Fahrern Ross Gunn, Roman De Angelis und Alex Riberas insgesamt 274 Runden ab.
Die Zuverlässigkeit stimmte also schon einmal, aber bei den Zeiten lag man noch etwas zurück. Gunn stellte mit 1:37.169 Minuten die Bestzeit für das hybridlose Hypercar auf, 1,558 Sekunden langsamer als die Bestzeit von Grosjean. Allerdings ist der Bolide noch nicht einmal homologiert, geschweige denn in der BoP eingestuft.
The Heart of Racing absolviert derzeit ein extrem straffes Programm mit seinem Hypercar, wie Teamchef Ian James gegenüber Sportscar365 erklärt: "Wir haben den Michelin-Test in Bahrain absolviert, dann haben wir in Atlanta getestet. Jetzt sind wir hier und kommen nächste Woche nach Sebring. Bis jetzt läuft alles nach Plan und wir haben alle unsere Ziele erreicht."
Bei den Zuschauern könnte der Bolide mit seinem infernalischen V12-Saugmotorsound auf jeden Fall gut ankommen. Er bringt eine ganz neue, selten gewordene Klangnote in die IMSA SportsCar Championship und die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Doch die ersten Impressionen waren enttäuschend, denn der Bolide erwies sich als leiser als von vielen erhofft. Offenbar wurden Schalldämpfer verbaut.
Lamborghini fährt wieder Bestzeit
Die Bestzeit des Tests ging wie im Vorjahr an den Iron-Lynx-Lamborghini #63 (Caldarelli/Grosjean) mit einer Zeit von 1:35.611 Minuten, gefahren von Romain Grosjean. Er erzielte diese Zeit im Nachttraining am Samstagabend. Die GTP-Fahrzeuge testeten am Freitag und Samstag, die GT3-Fahrzeuge am Samstag und Sonntag.
Während über der WEC-Zukunft von Lamborghini ein sehr großes Fragezeichen schwebt, wird der SC63 weiterhin an den fünf Endurance-Rennen der IMSA SportsCar Championship 2025 teilnehmen.
Der Ex-Formel-1-Pilot unterbot die Zeit von Nick Yelloly im Meyer-Shank-Acura #93 (Yelloly/van der Zande/Palou/Ohta) um 0,097 Sekunden. Der Acura-Neuzugang fuhr am Samstagmorgen eine Zeit von 1:35.708 Minuten. Die Bestzeiten aller fünf Sessions teilten sich ausschließlich Acura und Lamborghini.
Impressionen vom IMSA-Test in Daytona
Die drittbeste Zeit des Tests ging an das Schwesterauto #60 (Blomqvist/Braun/Dixon/Rosenqvist). Die Zeit von 1:35.905 Minuten von Tom Blomqvist war die schnellste Zeit des Freitags, gefahren in der zweiten Session. Meyer Shank Racing hat also während der einjährigen Abwesenheit infolge des Reifenskandals bei den 24 Stunden von Daytona 2023 nichts verlernt.
Updates bei BMW und Cadillac
Die vier BMW-Piloten Philipp Eng, Marco Wittmann, Robin Frijns und Max Hesse erwiesen sich als äußerst konstant. LMDh-Debütant Hesse lag im Bereich von zwei bis drei Zehnteln auf die Bestzeiten seiner Teamkollegen, die alle ebenfalls sehr dicht beeinander lagen.
Auch der BMW M Hybrid V8 rollte mit Updates aus, bei denen noch nicht klar ist, ob sie einen Evo-Joker erfordern oder nicht. Es handelt sich vor allem um ein Upgrade der Bremsen und auch die Fahrbarkeit soll verbessert werden.
Der BMW 2024 hatte trotz Vollprofis am Steuer auffallend viele Abflüge, wenngleich Marco Wittmann nach seinem Dreher in Austin meinte, dass sich der BMW in Sachen Fahrbarkeit nicht sonderlich von den übrigen GTP-/Hypercar-Boliden unterscheide. BMW wechselte während des Tests an beiden Fahrzeugen die Motoren.
Soundcheck Aston Martin Valkyrie LMH: Offenbar schallgedämpft
Die drei Cadillac V-Series.R rollten ebenfalls mit Elektronik-Updates aus, nachdem sie auf ein Aero-Update verzichtet hatten. Die Elektronik-Updates sollen laut einer Mitteilung von General Motors für mehr "Kohäsion" sorgen.
Wayne Taylor Racing fand sich schnell mit dem Cadillac zurecht und fuhr die zweitschnellste Runde eines V-Series.R. Dem aufmerksamen Beobachter wird auffallen, dass der Zusatz "with Andretti" im Teamnamen weggefallen ist. Dies hat Informationen von Motorsport-Total.com mit dem Aus von Michael Andretti bei Andretti Global zu tun.
Die schnellste Runde mit dem US-Boliden gelang Jack Aitken im bekannten Action-Express-Cadillac #31 (Aitken/Vesti/Bamber/Drugovich) in 1:36.281 Minuten. Felipe Drugovich wurde vom Team als vierter Fahrer für Daytona bestätigt, während Vesti auf dem Laguna Seca Raceway zum Einsatz kommt. Damit kann sich Earl Bamber auf die 6 Stunden von Spa in der WEC konzentrieren, die am selben Wochenende stattfinden.
Positiv zu vermerken ist, dass alle Prototypen-Sessions ohne Unterbrechungen und ohne Unfälle über die Bühne gingen. Auch die Bedingungen waren perfekt und ermöglichten allen Beteiligten eine optimale Vorbereitung auf die Daytona-Woche im Januar. Der Vortest "Roar before the 24" inklusive Qualifying ist für den 17. bis 19. Januar geplant, das eigentliche Rennevent für den 23. bis 26. Januar.
Ergebnis IMSA-Testfahrten Daytona
Der Fahrer, der die Bestzeit erzielte, ist fett markiert
Gesamtklassement:
1. Iron-Lynx-Lamborghini #63 (Caldarelli/Grosjean) - 1:35.611 Minuten (Session 5)
2. Meyer-Shank-Acura #93 (Yelloly/van der Zande/Palou/Ohta) +0,097 Sekunden (3)
3. Meyer-Shank-Acura #60 (Blomqvist/Braun/Dixon/Rosenqvist) +0,294 (2)
4. RLL-BMW #25 (Eng/Frijns/Wittmann/Hesse) +0,380 (3)
5. RLL-BMW #24 (Eng/Frijns/Wittmann/Hesse) +0,390 (5)
6. Action-Express-Cadillac #31 (Aitken/Vesti/Bamber/Drugovich) +0,621 (2)
7. Wayne-Taylor-Cadillac #10 (R. Taylor/Albuquerque/Stevens) +0,756 (5)
8. JDC-Miller-Porsche #85 (van der Helm/Gray/Bruni/Wehrlein/Miller) +0,785 (2)
9. Penske-Porsche #7 (Nasr/Tandy/Estre/Jaminet/Campbell) +0,812 (4)
10. Penske-Porsche #6 (Nasr/Tandy/Andlauer/Jaminet/Campbell) +0,997 (5)
11. Wayne-Taylor-Cadillac #40 (J. Taylor/Deletraz/Lynn) +1,152 (3)
12. THOR-Aston-Martin #23 (Gunn/De Angelis/Riberas) +1,558 (4)
Sessionbestzeiten:
Session 1: Iron-Lynx-Lamborghini #63 (Caldarelli/Grosjean) - 1:35.930 Minuten
Session 2: Meyer-Shank-Acura #60 (Blomqvist/Braun/Dixon/Rosenqvist) - 1:35.905
Session 3: Meyer-Shank-Acura #93 (Yelloly/van der Zande/Palou/Ohta) - 1:35.708
Session 4: Meyer-Shank-Acura #60 (Blomqvist/Braun/Dixon/Rosenqvist) - 1:36.339
Session 5: Iron-Lynx-Lamborghini #63 (Caldarelli/Grosjean) - 1:35.611


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