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Langstrecken-ABC: Alle Abkürzungen im Sportwagensport erklärt
Von ACO bis WSPC: Ein Überblick über die gängigsten Abkürzungen in der Welt der Langstrecke und der Sportwagen
(Motorsport-Total.com) - Gerade für Einsteiger kann die Sportwagenwelt verstörend wirken: Warum sollte man in der WEC eine FCY zum Boxenstopp nutzen? Und warum fahren in der VLN (oder heißt sie NLS?) SP9, SP-Pro und SPX-Fahrzeuge um den Sieg, nicht aber SP10-Fahrzeuge? Und was ist ein Pro-Am? Diese Seite gibt einen Überblick über die gängigsten Abkürzungen in der Welt der Langstrecke.
© Sauber
Alle gängigen Abkürzungen in der Sportwagenwelt auf einen Blick!
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ACO: Automobile Club de l'Ouest - Ein französischer Automobilclub, der die 24 Stunden von Le Mans veranstaltet. Ist außerdem Ausrichter von WEC, ELMS und ALMS/AsLMS.
ALMS: American Le Mans Series - Eine Rennserie für Sportprototypen und GT-Fahrzeuge von 1999 bis 2013. Schloss sich ab 2014 mit der Grand-Am zur IMSA SportsCar Championship zusammen. ALMS kann seit 2014 auch für die AsLMS stehen.
Am: Amateur - Bezeichnet Gentleman-Fahrer beziehungsweise Amateurklassen. Über mehrere Verbände hinweg gültig. Amateurfahrer sind mindestens 30 Jahre alt und haben ein Bronze-Rating der FIA. Beim ACO zählen auch Fahrer mit Silber-Ranking als Amateure. Bezeichnet außerdem Fahrerpaarungen, die rein aus Amateuren bestehen (z.B. SP9 Am am Nürburgring).
AoP: Adjustment of Performance - Bezeichnet den performancetechnischen Angleichungsprozess der vier LMP2-Chassis ab der Saison 2026.
AsLMS: Asian Le Mans Series - Eine Rennserie für Sportprototypen und GT-Fahrzeuge auf dem asiatischen Kontinent, veranstaltet vom ACO. Trat 2009 zum ersten Mal in Erscheinung. Aufgrund der damaligen Verwechslungsgefahr mit der American Le Mans Series wurde "AsLMS" als inoffizielle Abkürzung gewählt, die sich zum Teil bis heute gehalten hat. Allerdings kann die asiatische Le-Mans-Serie seit Verschwinden der American Le Mans Series im Jahr 2014 durchaus auch mit "ALMS" abgekürzt werden. Pausierte 2011 und 2012 und wechselte ab 2015/16 auf einen Winterkalender.
ASN: Autorite Sportive Nationale - Der jeweilige nationale Motorsportverband, offiziell von der FIA als solcher anerkannt. Jedes Land verfügt über eine eigene ASN. In Deutschland ist der DMSB die offizielle ASN.
AT (-G): Alternative Kraftstoffe (Gas) - Bezeichnet die Klasse für alternative Kraftstoffe in der Nürburgring Langstrecken-Serie und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Dazu zählen Autogas (LPG), Erdgas (CNG), Ethanolkraftstoffe (E20 bis E85) und synthetische Kraftstoffe (E-Fuels).
BoP: Balance of Performance - Mittels der berüchtigten BoP werden unterschiedliche Fahrzeuge auf ein Niveau gebracht. Anwendung fand das Prinzip zuerst im GT-Sport mit Einführung der GT3-Klasse ab 2006. Mittlerweile wird es in verschiedenen Tourenwagen- und Sportwagenserien in unterschiedlichen Klassen eingesetzt.
Damit endeten Diskussionen um Einstufungen und Ausnahmegenehmigungen (Waiver) für Fahrzeuge. Sie ist aber ein stetiges Politikum. In der WEC wird sie seit 2021 auch in der Spitzenklasse Hypercar eingesetzt.
DMSB: Deutscher Motor Sport Bund e.V. - Der offizielle Motorsport-Dachverband in Deutschland, von der FIA und deren Zweirad-Pendant FIM als solche anerkannt. Damit ist der DMSB offizielle ASN in Deutschland. Er ist mit der Ausschreibung und Durchführung von Veranstaltungen betraut und ihm obliegt die Reglementshoheit. Der DMSB vertritt außerdem die Interessen des Motorsports im Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB).
BPR (Global GT Series): Barth Peter Ratel - Eine Rennserie in den 1990er-Jahren für GT-Fahrzeuge, aus der sich nach drei Jahren die FIA-GT-Serie entwickelte. Jürgen Barth, Patrick Peter und Stephane Ratel gaben 1994 dem zarten Pflänzchen des GT-Sports nach dem Gruppe-C-Aus eine Chance.
Die BPR ist so gesehen der Urahn der heutigen GTWC. Peter rückte später mit dem ACO näher zusammen und veranstaltet heute Rennen im historischen Bereich, Jürgen Barth half bei der Gründung des ADAC GT Masters bis 2011 mit.
DNLS: Digitale Nürburgring Langstrecken-Serie, der Sim-Racing-ableger der NLS/VLN. Besteht seit 2020.
DP: Daytona Prototype - Bezeichnet eine Prototypenklasse, die in der Grand-Am-Sportwagenserie von 2003 bis 2013 eingesetzt wurde. Gerade die erste Generation bis 2010 war unter Fans wegen ihrer eigenwilligen Optik umstritten. Die DP-Klasse überlebte noch bis 2016 in der IMSA SportsCar Championship, wo sie gemeinsam mit der LMP2 die Topklasse bildete (Siehe P).
DPi: Daytona Prototype international - Bezeichnete eine LMP2-basierte Prototypenklasse, bei der LMP2-Boliden von Herstellern mit eigenem Antriebsstrang und modifizierter Karosserieform versehen werden können. Bildete vom 2017 bis 2022 die Topkategorie in der IMSA SportsCar Championship. Das "international" war jedoch irreführend, da DPi-Fahrzeuge nur in Nordamerika zum Einsatz kamen. 2023 wurde sie von LMDh-Fahrzeugen unter dem Namen GTP abgelöst.
DPi 2.0: Veralteter Begriff für die 2020 vorgestellte Klasse LMDh, als die Regularien noch einzig für die IMSA SportsCar Championship dienen sollten.
EoT: Equivalence of Technologies - Eine Alternative zur BoP, die in der LMP1-Kategorie Anwendung fand. Statt einzelne Fahrzeuge wurden hier einzelne Fahrzeugkonzepte aneinander angeglichen, vor allem Hybrid und Nicht-Hybrid. Solange es nicht mehr als ein Fahrzeug in den jeweiligen Subkategorien gab, kam sie einer BoP gleich.
ELMS: European Le Mans Series - eine Rennserie für Sportprototypen und GT-Fahrzeuge auf dem europäischen Kontinent, veranstaltet vom ACO. Wurde 2004 als Le Mans Endurance Series (LMES) gegründet, firmierte zwischen 2006 und 2011 als "Le Mans Series" (LMS) auch mit Rennen außerhalb Europas und heißt seit Gründung der WEC im Jahr 2012 European Le Mans Series.
FIA: Federation Internationale de l'Automobile (deutsch: Automobil-Weltverband) - Verband von Automobilfahrern mit Sitz in Paris, der die Hoheit über den Motorsport in den meisten Ländern der Welt ausübt.
FIA GT (Championship): Federation Internationale de l'Automobile Grand Touring - Eine Rennserie für GT-Fahrzeuge und anfänglich GT-Prototypen, die bis 2009 bestand. Veranstaltet von FIA und SRO. Nachfolger der BPR Global GT Series und Vorläufer der FIA-GT1-Weltmeisterschaft. Wurde 2013 noch einmal als Sprintserie mit GT3-Fahrzeguen unter dem Label "FIA GT World Cup" veranstaltet, aus dem wieder die Blancpain-GT-Serie wurde. Heutiger Urenkel ist die GTWC Europe.
Seit 2015 wird der FIA GT World Cup in Macau mit GT3-Fahrzeugen ausgetragen.
FIA GT1 (World Championship): Federation Internationale de l'Automobile Grand Touring 1 - Eine Rennserie für GT1-Fahrzeuge, veranstaltet von FIA und SRO.
FCY: Full Course Yellow - Das Equivalent in der WEC zum virtuellen Safety-Car in der Formel 1, allerdings mit anderen Regeln. Alle Fahrzeuge werden auf 80 km/h verlangsamt. Wer während einer FCY einen regulären Boxenstopp einlegt, verliert viel weniger Zeit, als wenn alle anderen Vollgas fahren.
GT: Gran Turismo beziehungsweise Grand Touring - Eine Fahrzeugkategorie für Straßensportwagen, von denen auch Rennfahrzeuge abgeleitet werden. GT-Sport bildet eine eigene Subkategorie des Langstreckensports.
"GT" bezeichnete außerdem die vorherige GT2-Klasse in der FIA GT zwischen 1999 und 2004, bis sie in "GT1" umbenannt wurde. Außerdem wurde die spätere GT2-/GTE-Klasse in den ACO-Rennserien zwischen 1999 und 2004 als "GT" bezeichnet.
GT1: Gran Turismo 1 - Bezeichnet(e) mehrere Klassen:
1994-1996: Bezeichnete die Topklasse in der BPR Global GT Series. Bekannt unter anderem durch den McLaren F1 GTR und den Ferrari F40 GTE.
1997-1998: Bezeichnete die Topklasse in der FIA-GT-Serie. Die Fahrzeuge waren GT-Prototypen, weil das Serienmodell vom Rennwagen abgeleitet wurde. Bekannt unter anderem durch den Mercedes CLK-GTR/LM, den Porsche 911 GT1 und McLaren F1 GTR Longtail. 1999 war die Klasse in der FIA GT wegen einer Kostenexplosion am Ende, in Le Mans erhielt sie den Namen GTP mit noch mehr technischen Freiheiten.
2005-2009: Bezeichnete die Topklasse in der FIA-GT-Serie und die Top-GT-Klasse in den ACO-Serien. Bis dahin hatte diese Kategorie als "GT" (FIA GT) und "GTS" (ACO-Serien) firmiert und war im Grunde die alte GT2-Kategorie. Bekannt durch Ferrari 550 GTS Maranello, Saleen S7-R, Maserati MC12, Aston Martin DBR9, Corvette C6.R u.ä.
2010-2011: Bezeichnete die einzige Klasse in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft. Aus o.g. Klasse entstand 2010 die FIA-GT1-WM mit Sprintrennen ohne GT2-Beteiligung. Bekannt unter anderem durch Nissan GT-R GT1, Matech-Ford GT1 und Lamborghini Murcielago LP670 R-SV. Ende 2011 war diese GT1-Klasse aus Kostengründen Geschichte. Die letzte Saison der FIA-GT1-WM wurde 2012 mit GT3-Fahrzeugen ausgetragen.
Seit 2020: Derzeit bemüht sich die SRO, die die Namensrechte an GT1 bis GT4 besitzt, die GT1-Kategorie wieder auferstehen zu lassen - für straßenzugelassene Hypercars in den Händen von Amateuren.
GT2: Gran Turismo 2 - Bezeichnet(e) mehrere Klassen:
1994-1998: Bezeichnete die zweite Klasse unter der GT1 in BPR und FIA GT. Wurde zwischen 1999 und 2004 zur GT (FIA GT) beziehungsweise GTS (ACO-Serien) und ab 2005 zur GT1. Bekannt unter anderem durch die Chrysler Viper GTS-R und den Porsche 993 GT2.
2005-2010: Bezeichnete die zweite Klasse unterhalb der GT1 (Ex-GT/GTS/GT2) in der FIA-GT-Serie und den ACO-Serien. Bekannt unter anderem durch den Ferrari F430 GTC, den Porsche 911 GT3 RSR und den BMW M3 GTR. Nach 2010 entschieden sich FIA und SRO, die GT2-Kategorie nicht mehr auszuschreiben. Der ACO entwickelte aus der alten GT2 ab 2011 die GTE.
Seit 2019: Mitte 2018 grub Stephane Ratel das GT2-Prädikat wieder aus. Es handelt sich um eine neue Klasse mit Fahrzeugen, die vom Tempo her zwischen GT3 und GT4 angesiedelt sind. Sie verfügen über mehr Leistung als die GT3, aber weniger Aero. Angesprochen werden Amateure. Fahrzeuge sind unter anderem Porsche 911 GT2 RS Clubsport und Audi R8 LMS GT2. Ein erstes Rennen gab es 2019 im Rahmen der 24 Stunden von Spa. Kann als Back-up angesehen werden, sollte die GT3 irgendwann doch zerbrechen.
GT3: Gran Turismo 3 - Bezeichnet die derzeitige Standard-GT-Klasse weltweit in allen SRO-Serien und vielen anderen Rennserien, die eine GT3-Lizenz besitzen. Eine der erfolgreichsten Motorsportformeln aller Zeiten. Die GT3 wurde 2006 von der SRO unterhalb von GT1 und GT2 als reine Amateurklasse etabliert. Überlebt mittlerweile länger als jede bisherige GT-Klasse, obwohl ihr Untergang regelmäßig prophezeit wird. Seit 2006 wurden mehr als 50 GT3-Sportwagentypen homologiert.
Um 2010 herum entdeckten die Werke das Geschäftsfeld des GT-Kundensports. Seit Ende der GT1 auch von Werksteams frequentiert. Mittlerweile extrem ausgefeilte Aerodynamik, Zeiten auf dem Niveau der alten GT1 und schneller. Kleine Regelnovelle 2022 eingeführt.
GT4: Gran Turismo 4 - Bezeichnet seit 2007 eine Klasse unterhalb der GT3, die lange Zeit ein Schattendasein führte. Seit der zweiten Hälfte der 2010er-Jahre tritt sie aber zusehends aus dem Schatten der GT3 heraus. In erster Linie als Amateurklasse gedacht.
GT500: Gran Turismo 500 PS - Bezeichnet die Topkategorie der Super GT in Japan. Name leitet sich daraus ab, dass die Fahrzeuge ursprünglich mal auf 500 PS begrenzt waren. Mittlerweile mit Class-1-Reglement unterwegs und über 600 PS stark.
GT300: Gran Turismo 300 PS - Bezeichnet die kleinere Kategorie der Super GT in Japan. Name leitet sich daraus ab, dass die Fahrzeuge ursprünglich mal auf 300 PS begrenzt waren. Ein Mix aus GT3-Fahrzeugen und japanischen Eigengewächsen.
GTC: Gran Turismo Challenge - Bezeichnete mehrere Klassen. In den letzten Jahren der ALMS wurde das Feld mit Porsche 911 GT3 Cup aufgefüllt. Die Klasse erhielt den Namen GTC. Von 2013 bis 2015 bezeichnete GTC die GT3-Klasse in der ELMS, wird seit 2016 nicht mehr ausgeschrieben.
In den 2000er-Jahren bezeichnete Ferrari seine offiziellen Rennfahrzeuge in GT1 und GT2 mit dem Kürzel "GTC". Das betrifft den Ferrari 575 GTC (GT1) und den Ferrari F430 GTC (GT2).
GTD: Gran Turismo Daytona - Bezeichnet die GT3-Klasse in der IMSA SportsCar Championship. Ursprünglich war sie unterhalb der GTLM-Klasse angesiedelt und Pro-Am-Besatzungen waren vorgeschrieben. Seit 2022 die einzige GT-Klasse in der IMSA. Aufgesplittet wird sie in die normale GTD-Klasse und die GTD-Pro-Kategorie. In der Pro-Klasse treten reine Profi-Aufgebote an.
GTE: Gran Turismo Endurance - Bezeichnete zwischen 2011 und 2023 eine Klasse für GT-Sportwagen in den ACO-Rennserien, unter anderem der WEC. Wurde aus der GT2-Kategorie entwickelt. Die Hersteller bekamen leichte zusätzliche Freiheiten (zum Beispiel eine Wippenschaltung, die in der GT2 verboten war) und eine BoP wurde etabliert. Wird offiziell als LMGTE bezeichnet.
Erhielt 2016 eine Regelnovelle mit größeren Luftmengenbegrenzern und größeren Flügeln, um die Fahrzeuge wieder mehr von den immer schneller werdenden GT3 abzusetzen. Die Fahrzeuge entwickelten sich in den späteren Jahren fast schon wieder zu serienfernen GT-Prototypen weiter, waren aber durch das Reglement deutlich langsamer als die GTP von 1999. Wurde durch die hohen Kosten 2024 durch die LMGT3 ersetzt.
GTLM: Gran Turismo Le Mans - Bezeichnet die frühere GTE-Klasse in der IMSA SportsCar Championship. Seit 2022 abgelöst von der GTD Pro.
GTP: Gran Turismo Prototype - Bezeichnet(e) eine Reihe von Klassen.
Amerika: Die GTP-Kategorie war in den 1980er-Jahren an das Gruppe-C-Reglement angelehnte Klasse in der IMSA, in der das Benzinverbrauchslimit der Gruppe C außer Kraft gesetzt war. Wird bis heute als "goldenes Zeitalter" des US-amerikanischen Sportwagensports angesehen, weil es zahlreiche Werkseinsätze gab. Seit 2023 treten LMDh-Boliden wieder unter dem Namen "GTP" in der IMSA Sportscar Championship an.
Europa: Ab 1999 Nachfolger der GT1-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans. Stellte zusammen mit der LMP1/LMP900/LMP675 die Topklasse dieses Rennens. Bekannt unter anderem durch Toyota TS020 GT-One, Mercedes CLR und Bentley Speed-8. Nach den Flugeinlagen der Mercedes CLR starke Einschränkungen beim Reglement. Pflicht zum geschlossenen Cockpit. Verschmolz ab 2005 mit der LMP900 zur LMP1.
GTP war auch eine anfängliche, inoffizielle Bezeichnung für das Hypercar-Konzept Ende der 2010er-Jahre, aus dem die LMH hervorgegangen ist. Im Januar 2022 gab die IMSA bekannt, dass ihre neue Prototypen-Topklasse mit LMH- und LMDh-Prototypen ab 2023 den Namen GTP tragen wird.
GTS: Gran Turismo Special - Bezeichnete zwischen 1999 und 2004 die ehemalige GT2- und spätere GT1-Klasse in den ACO-Serien. Gegenüber der GT-Klasse in der FIA GT gab es leicht unterschiedliche Regeln bei der Aerodynamik. Für 2005 wurden die Regeln angeglichen und aus der GTS die GT1.
GTWC: Grand Touring World Challenge - Eine gegenwärtige inoffizielle Weltmeisterschaft für Hersteller in der GT3-Klasse. Wird auf vier Kontinenten ausgetragen. Keine eigenständige Rennserie, sondern ein Label. Die einzelnen Meisterschaften tragen den Titel GTWC - America/Asia/Australia/Europe. In Amerika hieß die Meisterschaft vorher Pirelli World Challenge, in Europa und Asien Blancpain-GT-Serie. Fahrer aller vier FIA-Ratings (Platin, Gold, Silber, Bronze) fahren Punkte für den jeweiligen Hersteller ein.
H-Klassen: Bezeichnet in der NLS/VLN sowie in der RCN Klassen für Fahrzeuge nach Gruppe-H-Reglement. Die Fahrzeuge müssen mindestens zehn Jahre alt sein (Baujahr, nicht Homologation). Eingeteilt nach Hubraum:
H2: bis 2.000 Kubikzentimeter (ccm)
H4: bis 6.250 ccm
Die weitere Einstufung erfolgt anhand einer Tabelle mit den Parametern Gewicht, Leistung, Tankvolumen und Reifenbreite.
IGTC: Intercontinental Grand Touring Challenge - Bezeichnet die inoffizielle GT3-Weltmeisterschaft für Fahrer und Hersteller. Anders als die GTWC eine komplett eigenständige Meisterschaft. Spricht vor allem werksunterstützte Pro-Teams an, ist aber auch für Pro-Am-Paarungen offen
ILMC: Intercontinental Le Mans Cup - Bezeichnete in den Jahren 2010 und 2011 die Generalprobe zur WEC. Keine eigenständige Meisterschaft, sondern ein Label. Die Meisterschaft bediente sich bei einzelnen Rennen aus LMS, ALMS und AsLMS und wertete diese gleichzeitig auf.
IMSA: International Motor Sport Association - Ein 1969 gegründeter Automobil-Verband mit Sitz in Daytona Beach. War bis in die 1990er-Jahre federführend in einer eigenen gleichnamigen Meisterschaft. Veranstaltete ab 1999 die ALMS. Stand in den 2000er-Jahren in Konkurrenz zur Grand-Am. Wurde Ende 2012 von der Grand-Am aufgekauft, behielt aber ihre Bezeichnung. Veranstaltet mehrere Sportwagenserien, unter anderem die IMSA SportsCar Championship. Anders als der Name vermuten lässt, ist die Hoheit auf Nordamerika beschränkt.
IWSC: IMSA WeatherTech SportsCar Championship - Eine manchmal gebräuchliche inoffizielle Abkürzung für die IMSA SportsCar Championship, die ihren derzeitigen Sponsor mit einbezieht.
JGTC: Japanese Grand Touring Championship - Bezeichnete von 1993 bis 2004 die oberste GT-Meisterschaft in Japan. Wurde 2005 in "Super GT" umbenannt.
LMDh: Le Mans Daytona h - Nachfolger der DPi-Kategorie. Stellt gemeinsam mit der LMH seit 2023 die Topklassse in der WEC und IMSA SportsCar Championship (s. IWSC) via BoP. Fahrzeuge bauen auf LMP2-Chassis auf und verfügen über ein einheitliches Hybridsystem. Hersteller können ihre eigenen Motoren einpflanzen und die Karosserie im Rahmen der Regeln stylen.
LMEM: Le Mans Endurance Management - Die Dachorganisation der WEC und ELMS. Untersteht direkt dem ACO.
LMES: Le Mans Endurance Series - Erste Bezeichnung für die europäische Le-Mans-Serie, siehe ELMS.
LMGT3: Offizielle Bezeichnung für die GT3-basierte Klasse in der WEC.
LMGTE: Siehe GTE unter G
LMGTP: Siehe GTP unter G
LMH: Le Mans Hypercar - Kategorie, die seit 2021 die LMP1 ersetzt. Fahrzeuge können Prototypen sein, die die Karosserie eines Straßen-Hypercars aufgesetzt bekommen, oder von diesen direkt abgeleitet werden. Hersteller können ihr eigenes Chassis und Hybridsystem entwickeln. Auch ein Fahrzeug ohne Hybridsystem ist möglich. Seit 2023 via BoP gemeinsame Topklasse mit der LMDh.
LMP: Le Mans Prototype - Der Oberbegriff für sämtliche ACO-Prototypen. Bezeichnete außerdem zwischen 1994 und 1999 als Synonym für WSC und LMP1 die Prototypen der 90er-Jahre, siehe WSC (Fahrzeuge).
LMP1: Le Mans Prototype 1 - Bezeichnete die Topklasse für Le-Mans-Prototypen. Mehrere Iterationen:
24h Le Mans 1993: LMP1-C90, Vorläufer der WSC-Klasse, siehe WSC (Fahrzeuge).
1994-1999: Synonym für die WSC- beziehungsweise LMP-Klasse, siehe WSC (Fahrzeuge).
2005-2020: Mit wechselnden Reglements die Topklasse in Le Mans, der WEC und ALMS, bis 2011 auch LMS. Reglements-Einschnitte 2011 (Reduzierung des Hubraums beim Verbrennungsmotor und Möglichkeit für Hybridantrieb) und 2014 (Effizienz-basiertes Reglement).
LMP2: Le Mans Prototype 2 - Bezeichnet(e) die "zweite Liga" der Le-Mans-Prototypen. Mehrere Iterationen.
1990er-Jahre: Bezeichnete die Klasse unterhalb der LMP1/WSC (siehe WSC (Fahrzeuge)) für Fahrzeuge mit serienbasierten Motoren. Wurde 1998 wieder abgeschafft, um Platz zu schaffen für die LMGTP-Klasse.
seit 2005: Mit wechselnden Reglements "zweite Liga" hinter der LMP1. Trat die Nachfolge der LMP675 an, ist anders als diese aber der LMP1 untergeordnet. Nur die ALMS ging einen eigenen Weg und ließ die LMP2 bis Ende der 2000er-Jahre gesamtsiegfähig (Folge: Duell Porsche vs. Audi vs. Acura in der ALMS).
Einschneidende Änderungen 2011 (Wechsel auf serienbasierte Triebwerke und Kostenobergrenze für Fahrzeuge) und 2017 (nur noch vier Chassis-Konstrukteure zugelassen, Pflicht zum geschlossenen Cockpit)
LMP3: Le Mans Prototype 3 - Eine 2015 eingeführte Kategorie unterhalb der LMP2, die unter anderem in der ELMS und AsLMS zum Einsatz kommt.
LMP4: Le Mans Prototype 4 - Eine - bislang kaum bekannte - Prototypenklasse für Einsteiger.
LMP675: Le Mans Prototype 675kg - Eine 2000 eingeführte Klasse, die nur bis 2004 bestand. Mit der LMP900 gleichberechtigte Topklasse in den ACO-Serien. Anders als die LMP2 der 1990er-Jahre mit reinrassigen Rennmotoren ausgestattet. Bekannt durch den MG-Lola EX257. Pflicht zum offenen Cockpit.
LMP900: Le Mans Prototype 900kg - Eine 2000 eingeführte Klasse, die nur bis 2004 bestand (Fahrzeuge aber bis 2006 erlaubt). Trat Nachfolge der LMP1 an und wurde von dieser wieder abgelöst. Pflicht zum offenen Cockpit. Gemeinsam mit LMP675 die Topklasse. Stärker, aber schwerfälliger als LMP675. Bekannt unter anderem durch Audi R8 und Panoz LMP-1 Roadster S/LMP01 Evo.
LMPC: Le Mans Prototype Challenge - Eine frühere Einsteigerklasse in den Protoypensport, die mit Oreca FLM09 ("Formula Le Mans") 2009 etabliert wurde. Fuhr in verschiedenen Serien, in der IMSA SportsCar Championship sogar bis Ende 2017 unter dieser Bezeichnung.
LMS: Bezeichnung für eine globale Langstreckenserie des ACO zwischen 2006 und 2011, im Kern aber die ELMS.
NES: Nürburgring Endurance Serie - Eine Konkurrenzserie zur NLS durch den AvD.
NLS: Nürburgring Langstrecken-Serie - Seit 2020 die offiziell verwendete Abkürzung für die ehemalige VLN Langstreckenmeisterschaft.
P: Prototype - Bezeichnung für die Einheits-Prototypenklasse in der USCC/IMSA zwischen 2014 und 2016. Bestand aus LMP2- und Daytona Prototypen (DP).
Pro: Professional - Bezeichnung für Fahrerpaarungen, die als reine Profi-Besatzungen eingestuft sind.
Pro-Am: Professional-Amateur - Bezeichnung für eine Fahrerpaarung bestehend aus mindestens einem professionellen und mindestens einem Gentleman-Fahrer. Definition über mehrere Verbände hinweg gültig. Einstufung hängt aber vom Veranstalter ab.
RCN: Rundstrecken Challenge Nürburgring - Eine Rennserie, die hauptsächlich Leistungsprüfungen (eine Mischung aus Gleichmäßigkeitsprüfung und Qualifying), aber auch einzelne Rennen veranstaltet. Fährt überwiegend, aber nicht ausschließlich auf der Nürburgring-Nordschleife. Verwendet ein der NLS und dem 24h-Rennen ähnliches Reglement.
SP-Klassen: Gruppe 24h-Spezial - Bezeichnet auf der Nürburgring-Nordschleife seit 1998 mehrere Klassen für Rennfahrzeuge. Eingeteilt nach Hubraum.
Saugmotoren:
SP1: bis 1.400 Kubikzentimeter (ccm)
SP2: bis 1.620 ccm und 840 Kilogramm ODER bis 1.750 ccm und 980 Kilogramm
SP3: Bis 2.000 ccm
SP4: bis 2.500 ccm
SP5: bis 3.000 ccm
SP6: bis 3.500 ccm
SP7: bis 4.000 ccm
SP8: über 4.000 ccm
Turbomotoren:
SP2T: bis 1.750 ccm
SP3T: bis 2.000 ccm
SP4T: bis 2.600 ccm
SP8T: bis 4.000 ccm
Für die Klassen SP6 bis SP8 sowie SP8T gilt: Nur Fahrzeuge mit Anerkennung als Fahrzeug mit seriennahmen Motor. In der RCN wird "SP" durch "RS" und das "T" durch "A" (Aufladung) ersetzt. Die SP8T heißt dort beispielsweise RS8A.
SP9: Bezeichnet die GT3-Klasse auf der Nürburgring-Nordschleife. Anpassungen an der Aerodynamik und der Bodenfreiheit sowie beim Luftmengenbegrenzer notwendig. Topanwärter auf den Gesamtsieg bei allen VLN/NLS-Läufen und bei den 24h Nürburgring.
SP10: Bezeichnet die GT4-Klasse auf der Nürburgring-Nordschleife. Obwohl sie die "höchste" SP-Kategorie stellt, nicht gesamtsiegfähig, da die GT4-Performance weit unter GT3 angesiedelt ist.
SP-Pro: Restriktorpflichtige Fahrzeuge auf der Nürburgring-Nordschleife über 3.000 Kubikzentimeter Hubraum. Betrifft alle Fahrzeuge, die wegen ihres Motors nicht in die Klassen SP6 bis SP8 oder SP8T passen (siehe SP-Klassen). Können gesamtsiegfähig sein.
SPX/SP-X: Fahrzeuge, die sich auf der Nürburgring-Nordschleife in keine SP-Klasse einstufen lassen. Zulassung auf Sonderantrag. Können gesamtsiegfähig sein. Betrifft auch GT3-Prototypen, die ein Aeropaket testen, das künftig in der GT3-Klasse homologiert werden soll.
SR1: Bezeichnete bei der FIA Fahrzeuge nach LMP1-/LMP900-Reglement. Wurde nach 2003 obsolet, als sich die FIA aus dem Prototypensport vorübergehend zurückzog.
SR2: Bezeichnete bei der FIA Fahrzeuge nach LMP2-/LMP675-Reglement. Da die LMP675 mit der LMP900 gleichberechtigt war, gab es im hierarchischen Schema der FIA Probleme. Wurde nach 2003 obsolet, als sich die FIA aus dem Prototypensport vorübergehend zurückzog.
SRO (Motorsports Group): Stephane Ratel Organization - Die Organisation hinter der GT-World-Challenge (siehe GTWC) und der Intercontinental-GT-Challenge (siehe IGTC). Inhaber der Namenrechte von GT1 bis mindestens GT4.
TUSC(C): Tudor United SportsCar Championship - Inoffizielle Abkürzung für die USCC in den Jahren 2014 und 2015, die den damaligen Sponsor Tudor mit einbezog.
USCR: United SportsCar Racing - Ursprüngliche inoffizielle Abkürzung für die Meisterschaft, die später als USCC/TUSC(C) und IMSA SportsCar Championship bezeichnet wurde/wird. Wurde noch vor dem ersten Rennen durch USCC ersetzt.
USCC: United SportsCar Championship - Von 2014 bis 2015 Bezeichnung für die Meisterschaft, die heute als IMSA SportsCar Championship bekannt ist (s. auch IWSC). Wurde wegen ihres Sponsors auch als TUSC(C) bezeichnet.
VLN (Sport GmbH & Co. KG): Veranstaltergemeinschaft Langstrecke Nürburgring - Die Organisation hinter der heutigen Nürburgring Langstrecken-Serie (siehe NLS), die bis 2019 VLN Langstreckenmeisterschaft Nürbugring hieß.
VLN VV (GmbH & Co. KG): Vermarktungsgesellschaft der Nürburgring Langstrecken-Serie (siehe NLS).
V-Klassen: VLN Produktionswagen - Bezeichnet auf der Nürburgring-Nordschleife in der NLS/VLN, RCN und beim 24h-Rennen Klassen für verbesserte Serienfahrzeuge. Inoffizieller Nachfolger der Gruppe N. Nicht gesamtsiegfähig. Eingeteilt nach Hubraum.
Saugmotoren:
V1: bis 1.620 Kubikzentimeter (ccm)
V2: bis 1.800 ccm
V3: bis 2.000 ccm
V4: bis 2.500 ccm
V5: bis 3.000 ccm
V6: bis 3.500 ccm
Turbomotoren:
VT1: bis 1.620 ccm
VT2: bis 2.000 ccm
VT3: bis 3.000 ccm
WEC: World Endurance Championship - Bezeichnet(e) mehrere Meisterschaften
1981-1985: Erste Iteration als WEC, organisiert von der FIA. Umbenennung der bisherigen WSC/Marken-Weltmeisterschaft (siehe WSC (Rennserie)). 1986 Umbenennung in WSPC.
seit 2012: Wiedereingeführte Weltmeisterschaft für LMP- und GTE-Boliden, veranstaltet von FIA und ACO. WM-Titel für GT-Fahrer erst seit 2017. 2021 löste die LMH- die LMP1-Kategorie als Königsklasse ab.
WMSC: World Motor Sport Council - Der FIA-Motorsport-Weltrat, die höchste Instanz zum Verabschieden von Reglements in allen FIA-Rennserien. Nickt in der Regel lediglich Regeländerungen ab, die in niedrigeren Instanzen (z.B. dem LMEM) beschlossen wurden, kann diese theoretisch aber ablehnen.
WSC (Rennserie): World Sportscar Championship - Bezeichnung der Sportwagen-Weltmeisterschaft zwischen 1953 und 1961 und 1991 bis 1992. Wird im Volksmund auch gerne für die gesamte FIA-Rennserie von 1953 bis 1992 benutzt. Komplette Namensliste dieser Meisterschaft:
1953 - 1961: World Sportscar Championship
1962 - 1967: International Championship (for GT Manufacturers/Sports-Prototypes/Sports Cars)
1968-1971: International Championship for Makes
1972-1980: World Championship for Makes (1975 und 1977 auch "for Sports Cars")
1981-1985: World Endurance Championship (WEC)
1986-1990: World Sports Prototype Championship (WSPC)
1991-1992: World Sportscar Championship
WSC (Fahrzeuge): World Sports Cars - Nachfolgeklasse der Gruppe C mit offenen Cockpits. Versuch der Etablierung einer weltweit gültigen Sportwagenklasse in den 90er-Jahren. Ab 1995 Pflicht zum offenen Cockpit. Bekannt unter anderem durch Joest-TWR95, Ferrari 333SP und BMW V12 LMR. Wurde ab 2000 in LMP900 und LMP675 getrennt.
WR: Welter Racing - Das Team des 2018 verstorbenen Gerard Welter. Hält bis heute den offiziellen Topspeed-Rekord bei den 24 Stunden von Le Mans mit 405 km/h mit dem WM P88. Gab den Anstoß zum Bau der Schikanen auf der Hunaudieres-Geraden.
WSPC: World Sports Prototype Championship - Zwischen 1986 und 1990 Nachfolger von WSC, Marken-Weltmeisterschaft und WEC, siehe WSC (Rennserie).
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