Warum der Falken-Porsche #4 bei NLS2 so viel Zeit an der Box verlor

Falken holte einen weiteren NLS-Sieg bei der Premiere der ADAC Ruhrpott-Trophy, verpasste aber einen möglichen Doppelsieg ohne eigenes Verschulden

(Motorsport-Total.com) - Mit dem siebten Sieg aus zehn Rennen seit dem Saisonstart 2024 setzt Falken Motorsport derzeit Maßstäbe in der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS). Doch bei der ADAC Ruhrpott-Trophy lief für die türkis-blauen Schnabl-Porsche nicht alles nach Plan. Ein möglicher Doppelsieg beim zweiten NLS-Lauf 2025 wurde durch ein Problem mit einer Onboard-Kamera verhindert.

Titel-Bild zur News: Tim Heinemann, Dennis Marschall

Der zweite Boxenstopp beim Falken-Porsche #4 dauerte über eine Minute länger als geplant Zoom

Hintergrund ist, dass der Produktionsdienstleister Nürburgring TV aktuell ein neues Kamerasystem testet. Zuschauern wird aufgefallen sein, dass es Bilder aus demselben Fahrzeug nach vorne, hinten und auf den Fahrer gerichtet gab.

Die entsprechende Technologie befindet sich aktuell noch in einem frühen Stadium, sodass Kinderkrankheiten auftreten. Das machte sich bei den Streamzuschauern unter anderem durch einen zeitlichen Versatz zwischen Ton und Bildern bemerkbar. Oft gab der Motor akustisch noch Vollgas, während das Fahrzeug auf den Bildern schon durch die nächste kurve fuhr.


Fotos: NLS 2025: ADAC Ruhrpott-Trophy


Auch auf der Strecke hatte die Technik Auswirkungen: Der Falken-Porsche #4 (Heinemann/Marschall) verlor beim zweiten Boxenstopp rund eine Minute - und damit die Chance auf den möglichen Sieg. Stefanie Olbertz, Motorsportmanagerin von Falken Tyres, erklärt im Gespräch mit Motorsport-Total.com die Hintergründe:

"Die neue Onboard-Kamera ist ziemlich groß. Sie hat sich ein bisschen von der Bodenplatte gelöst. Aus Sicherheitsgründen haben wir uns entschlossen, sie wieder zu befestigen. Das hat etwas länger gedauert. Aber für uns gilt hier: Safety First. Man möchte nicht, dass ein so großes Teil im Cockpit herumfliegt."

Olbertz führt weiter aus, dass die auffällige Antennenanordnung auf den Dächern der beiden Falken-Porsche ebenfalls auf das neue Kamerasystem zurückzuführen ist. Das Problem war aber eine Premiere: "Bei der #3 und auch beim Auftakt hatten wir solche Probleme nicht. Schade, dass wir dadurch möglicherweise den Doppelsieg verpasst haben, aber die Sicherheit steht an oberster Stelle."


Highlights NLS2 2025: ADAC Ruhrpott-Trophy

Die Highlights von der Erstausgabe der ADAC Ruhrpott-Trophy des ADAC Westfalen und des MSC Ruhr-Blitz Bochum, dem zweiten Lauf zur Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) 2025

Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring wird das neue System noch nicht eingesetzt. Dort setzt die Rennleitung weiterhin auf bewährte, kleinere Kameras, bis die neue Technik vollständig ausgereift ist.

Fokus auf 24h-Vorbereitung

Deshalb hält sich der Frust bei Falken auch in Grenzen. Im Vordergrund steht die Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen. "Dennis [Marschall] hatte seinen ersten Einsatz bei uns und wir sind sehr zufrieden. Und Dorian [Boccolacci] ist auch noch ein Rookie, aber hat jetzt beide Male auf dem Podium gestanden - einmal als Zweiter, einmal als Erster", lobt Olbertz.

Beim dritten NLS-Lauf sowie den 24h-Qualifiers will das Team "noch das eine oder andere ausprobieren". Insgesamt sieht man sich jedoch gut gerüstet - vor allem, weil der Porsche 911 GT3 R (992) inzwischen in seinem dritten Einsatzjahr eine bewährte Größe auf der Nordschleife ist.

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