Max Verstappen: Red Bulls Weg zurück wird einer der kleinen Schritte
Max Verstappen ist sicher, dass der Wechsel von Rob Marshall zu McLaren einer der Gründe für die Verschiebung im Kräfteverhältnis der Formel 1 war
(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat im Freien Training zum Grand Prix von Saudi-Arabien der Formel 1 2025 einen kleinen Schritt nach vorn gemacht - aber das bedeutet keineswegs, dass die Probleme gelöst sind, warnt Max Verstappen. Er hält es für unrealistisch zu erwarten, dass Red Bull McLaren in der Saison 2025 einholen kann, da das Team alle Hoffnungen auf kleine, schrittweise Updates setzt, um die Handlingprobleme des RB21 in den Griff zu bekommen.

© LAT Images
Max Verstappen befürchtet, dass es für Red Bull keine schnellen Lösungen gibt Zoom
Die Balanceprobleme von Red Bull wurden beim heißen und fordernden Grand Prix von Bahrain am vergangenen Wochenende gnadenlos offengelegt. Verstappen überholte Pierre Gaslys Alpine erst in der letzten Runde und wurde Sechster, 34 Sekunden hinter dem McLaren-Sieger Oscar Piastri. Das ernüchternde Wochenende führte nach dem Rennen zu Gesprächen darüber, wie man die kommenden Rennen angehen will, während in der Fabrik an der schnellen Umsetzung kleiner Updates gearbeitet wird.
"Im Moment ist es nicht realistisch zu sagen, dass wir einen so großen Sprung machen werden", sagt Verstappen. "Aber wir versuchen, so viel Rundenzeit wie möglich zu finden. Es ist nur schwer zu sagen, wie viel wir uns genau verbessern werden. Und die anderen schlafen ja auch nicht."
Ist Rob Marshall Teil des Geheimnisses?
Verstappen ist überzeugt, dass der frühere Red-Bull-Designer Rob Marshall, der Red Bull 2023 verlassen hat und 2024 zu McLaren gewechselt ist und als Experte für flexible Flügelelemente gilt, ein entscheidender Faktor für McLarens Formanstieg ist: "Ja, ich denke schon, dass er dort den Unterschied macht. Seit er dort ist, sieht man das ganz klar."
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Was Red Bulls eigenen Fortschritt betrifft, bereitet das Team Updates für Imola im Mai und Barcelona im Juni vor. Verstappen ist frustriert darüber, dass der Rennstall aus Milton Keynes immer noch unter denselben Balanceproblemen wie im Vorjahr leidet. Allerdings habe das Team inzwischen zumindest ein besseres Verständnis davon, was fehlt - im Gegensatz zur Mitte der vergangenen Saison, als es bis zum Grand Prix von Italien im September dauerte, um mehr Erkenntnisse zu gewinnen.
"Jetzt wissen wir wenigstens, was unsere Probleme sind", sagt Verstappen. "Bis Monza letztes Jahr wussten wir eher nicht, wo wir suchen oder was wir überhaupt suchen sollen. Das ist jetzt etwas klarer, und das gibt uns Hoffnung, dass wir Updates bringen können, die hoffentlich die Balance des Autos verändern."
Longruns: Red Bull hatte mehr aufgedreht als McLaren
Ein kleiner Lichtblick war das bessere Tempo über eine Runde im Freitagstraining in Dschidda, auch wenn das Team auf Longruns bei höherem Reifenverschleiß weiterhin deutlich hinter McLaren zu liegen scheint. Dazu deuten Telemetriedaten darauf hin, dass Red Bull den Motor schon weit mehr aufgedreht hatte als McLaren.
"Ich denke, das war der beste Freitag seit ziemlich langer Zeit", findet Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko. "Wir haben verschiedene Set-ups ausprobiert, und für die Qualifyingrunde funktioniert das. Wir sind den McLarens deutlich näher. Auf die Distanz ist leider die Reifentemperatur immer noch zu hoch."
"Nach Bahrain waren alle sehr offen, sie haben all ihre Erfahrung in dieses Set-up eingebracht, und wir haben uns nicht so sehr auf Simulationen verlassen. Die Strecke hier liegt uns deutlich besser als Bahrain. Aber wir haben einen Schritt nach vorne gemacht."
Auf die Frage, was man vom Update-Weg Red Bulls erwarten könne, sagt Marko, die Verbesserungen würden eher schrittweise als bahnbrechend ausfallen: "Wir haben hier eine kleine Verbesserung erzielt - und hoffen, dass es in Miami genauso ist. In Imola kommen ein paar neue Teile. Es ist kein großes Upgrade, also geht es Schritt für Schritt."
"Die Formkurve kann sich in Barcelona ändern (wenn die Regeln für flexible Frontflügel verschärft werden; Anm. d. Red.), aber niemand weiß es, bevor wir es ausprobiert haben. Wir werden uns also nicht allein auf die neuen Regeln ab Barcelona verlassen."
Verstappen wirkt derweil resigniert angesichts der Aussicht, seine vierjährige Titelsiegesserie womöglich nicht fortsetzen zu können: "Wir sind natürlich nicht da, wo wir sein wollen. Aber was soll ich machen? Ich kann schreien und fluchen, aber das hilft auch nicht", sagt er achselzuckend. Er wolle "natürlich" den fünften Titel, aber: "Leider kann man nicht immer alles gewinnen."


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