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Formel-1-Liveticker: Ferrari "der Flop des Wochenendes" in Melbourne
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Glock: Ferrari "der Flop des Wochenendes" +++ FIA verschärft Flügeltests +++ Schumacher: Norris ist "der Aufgabe gewachsen" +++
Glock: Ferrari "der Flop des Wochenendes"
Ferrari zählte in Melbourne zu den großen Verlierern. Das sieht auch Experte Timo Glock so, der bei Sky erklärt, die Scuderia habe "blass ausgesehen" am ersten Rennwochenende des Jahres.
"Man könnte sagen: 'King of Free Practice'", so Glock, "aber seit dem Qualifying ging es dann Schritt für Schritt nach hinten. Und auch dieses Gerücht, [...] von wegen man hätte auf Regenabstimmung gebaut, das war auch nicht der Fall."
Denn tatsächlich war Charles Leclerc am Freitag noch Tagesschnellster gewesen. Doch danach kam nicht mehr viel. "Dann macht man noch einen Strategiefehler wieder und noch einen Fahrfehler von Charles Leclerc", so Glock.
Daher sei Ferrari "definitiv von den Topteams der Flop des Wochenendes", findet der ehemalige Formel-1-Pilot und ergänzt: "Ich hoffe, dass wir einen Aufschwung bei Ferrari sehen werden in Zukunft."
Man müsse nun hoffen, dass Ferrari "Schanghai eventuell von der Strecke her ein bisschen mehr entgegenkommen wird."
Feierabend
Und damit sind wir auch am Ende unseres Montagstickers nach dem Saisonauftakt angekommen. Morgen und übermorgen begrüßt euch hier an dieser Stelle mein Kollege Kevin Scheuren, und wir lesen uns dann am Donnerstag zum Medientag in China wieder.
Habt noch einen schönen Rest-Montag, kommt gut in die neue Woche und bis dann!
Piastri baut Serie aus
Fast wäre er gestern ausgeschieden - aber eben nur fast. Weil Oscar Piastri nach seinem Abflug doch noch weiterfahren konnte, hat der Australier jetzt in 29 Formel-1-Rennen in Serie die Zielflagge gesehen.
Das ist die aktuell längste Serie dieser Art in der gesamten Startaufstellung. Seinen bislang letzten Ausfall hatte Piastri 2023 in seiner Debütsaison in Austin, als er nach einer Kollision mit Esteban Ocon aufgeben musste.
Den Formel-1-Rekord für die meisten Zielankünfte in Folge hält übrigens Lewis Hamilton, der zwischen Silverstone 2018 und Bahrain 2020 ganze 48-mal in Serie die Zielflagge sah.
Theoretisch könnte Piastri diesen Rekord in diesem Jahr brechen. Dafür müsste er aber auch bei den nächsten 20 Rennen immer ins Ziel kommen.
Brundle: Was sollte das am Funk?
Weil wir gerade noch einmal bei Lewis Hamilton sind: Experte Martin Brundle versteht nicht, warum es während des Rennens am Funk zu solchen Spannungen zwischen Hamilton und seinem Renningenieur Riccardo Adami kam.
"Ich verstehe nicht, warum Lewis so verärgert über seinen Ingenieur Riccardo Adami war, der meines Erachtens lediglich versuchte, relevante und hilfreiche Informationen weiterzugeben", so der Experte in seiner Kolumne für Sky.
Und auch davon abgesehen habe der Rekordweltmeister "einen in jeder Hinsicht enttäuschenden Start in seine Ferrari-Karriere" erlebt. Hamilton sei am Wochenende nicht dort gewesen, "wo er sein sollte", findet Brundle.
Immerhin hat er ja bereits am Wochenende die Chance, es beim zweiten Saisonrennen in China besser zu machen.
Schlechtester Auftakt in Hamiltons Karriere
Noch eine spannende Statistik aus unserer Datenbank: Seit seinem Formel-1-Debüt im Jahr 2007 ist Lewis Hamilton bei einem Auftaktrennen noch nie so weit hinten wie gestern ins Ziel gekommen.
Hamiltons schlechtestes Ergebnis beim ersten Rennen eines Jahres war zuvor ein siebter Platz. Diesen Negativrekord hatte er erst im vergangenen Jahr in Bahrain aufgestellt.
Kleine Randinfo: 2009 wurde Hamilton beim Saisonauftakt in Australien nachträglich disqualifiziert und 2014 sah er beim ersten Rennen im Albert Park die Zielflagge gar nicht.
Wenn er bei einem Formel-1-Saisonauftakt aber ins Ziel kam, und das war gestern immerhin bereits zum 17. Mal der Fall, dann nie so weit hinten wie in diesem Jahr.
Danner hat Piastri auf der Rechnung
Selbst wenn ein McLaren-Fahrer in diesem Jahr Weltmeister werden sollte, dann muss das ja nicht unbedingt Lando Norris sein. Das sagt zumindest Experte Christian Danner im Gespräch mit RTL.
"Ich bin mir ziemlich sicher, das ist noch nicht so ganz klar, wer dort bei McLaren die Hosen anhat. Denn Piastri ist ein harter Knochen, der lässt sich die Butter ungern vom Brot nehmen", betont Danner.
McLaren sei in diesem Jahr auf jeden Fall die Truppe, "die es zu schlagen gilt", so der ehemalige Formel-1-Pilot, der erinnert: "Ein Max Verstappen im Regen war bisher quasi unschlagbar."
"Und beide McLaren sind im Regen ganz klar Kreise um ihn gefahren", so Danner, der zudem erkannt hat: "Der schnellere der beiden McLaren-Piloten war im Rennen eindeutig Oscar Piastri."
Von daher dürfe man den Australier im WM-Kampf nicht abschreiben.
Was aus den Auftaktsiegern wurde
Lando Norris hat also das erste Rennen des Jahres gewonnen. Aber ist das bereits eine kleine Garantie, am Ende des Jahres auch Weltmeister zu werden? Unsere Fotostrecke zeigt, dass statistisch gesehen eher das Gegenteil der Fall ist:
Marko: Können nur ein paar Runden mithalten
Spannend: Am Anfang und am Ende des Australien-Rennens konnte Max Verstappen das McLaren-Tempo halbwegs mitgehen, zwischenzeitlich wurde er aber komplett angehängt. Helmut Marko liefert im ORF eine Erklärung.
"Wir haben gesehen, was wir eigentlich eh schon wussten: dass unser Reifenverschleiß deutlich höher ist. So sechs, acht Runden können wir mithalten, dann bauen unsere Reifen stärker ab", verrät er.
So könne man lediglich "für ein paar Runden" an dem McLaren dranbleiben. "Und das ist es, woran wir massiv arbeiten müssen, dass das Auto die Reifen nicht derartig stark beansprucht", so Marko.
Es werde allerdings "drei bis fünf Rennen" dauern, bevor man dafür eine Lösung habe, vermutet der Österreicher. Bis dahin wird es für Red Bull daher wohl eher um Schadensbegrenzung gehen.
Norris: Wir waren letztes Jahr weiter weg
Lando Norris warnt davor, die Konkurrenz jetzt schon abzuschreiben - und zwar aus eigener Erfahrung. "Max war [im Qualifying] drei Zehntel zurück", erklärt er. Um genau zu sein fehlten Verstappen 0,385 Sekunden zur Polezeit von Norris.
"Letztes Jahr waren wir viel weiter weg und hatten am Ende der Saison das beste Auto", so Norris, der 2024 beim Qualifying in Melbourne exakt vier Zehntel langsamer als der damalige Polesitter Verstappen war.
Das war zwar nicht unbedingt "viel weiter weg", aber zumindest ein ähnlicher und leicht größer Abstand. "Ich weiß, dass George [Russell] an diesem Wochenende gesagt hat, dass wir uns einfach auf 2026 konzentrieren können", so Norris.
Doch so denke man bei McLaren nicht, stellt er klar. "Wir wissen, dass wir noch eine Menge Arbeit am diesjährigen Auto zu erledigen haben. Wenn man sich in dieser Position entspannt, versagt man", warnt er.
FIA verschärft Flügeltests
Die FIA hatte für dieses Jahr bereits strengere Belastungstests für die Heckflügel angekündigt. Vor dem China-GP werden die Schrauben nun nochmals angezogen. In einem offiziellen Statement heißt es:
"Nach der Analyse der Aufnahmen von den Verformungen des Heckflügels in Kombination mit den statischen Verformungen, die in der FIA-Garage in Melbourne gemessen wurden, ist die FIA zu dem Schluss gekommen, dass es genügend Gründe für die Einführung einer strengeren Prüfung des oberen Heckflügels ab dem bevorstehenden Großen Preis von China gibt."
"Konkret besagt der 2025 eingeführte Artikel 3.15.17, dass bei einer vertikalen Belastung von 75 Kilogramm an einem der beiden Enden des Hauptflügels der Abstand zwischen diesem und der Klappe (auch als 'Slot Gap' bezeichnet) um nicht mehr als 2 Millimeter variieren darf."
"Ab dem kommenden Grand Prix in Schanghai wird diese Grenze auf 0,5 Millimeter reduziert. Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit für Schanghai wird zu diesem neuen Grenzwert lediglich eine Toleranz von 0,25 Millimetern hinzugefügt."
Die Teams habe man heute über die Verschärfung informiert, heißt es. Zudem stellt die FIA klar, dass alle Autos beim gestrigen Rennen in Melbourne legal gewesen seien. Da ist also kein Nachspiel mehr zu erwarten.
Schumacher: Norris ist "der Aufgabe gewachsen"
Experte Ralf Schumacher traut es Lando Norris zu, in diesem Jahr Weltmeister zu werden. "Lando Norris ist ein unglaubliches Rennen gefahren, unter Druck vom eigenen Teamkollegen und auch von Max Verstappen", lobt er.
"Er ist jetzt dieses Jahr der Aufgabe offensichtlich gewachsen", sagt er und erklärt, Norris habe im Rennen "keinen Fehler gemacht" und auch zuvor die Qualifikation, "obwohl er unter Druck war, auf den Punkt gebracht."
Tatsächlich war Norris ja nicht komplett fehlerfrei gestern, auch er war schließlich einmal neben der Strecke. Da er das Rennen am Ende aber trotzdem gewonnen hat, kann man bei solchen Bedingungen durchaus ein Auge zudrücken.
Heute vor 12 Jahren ...
... gewann Kimi Räikkönen den Formel-1-Saisonauftakt 2013 in Melbourne. Der Finne siegte damals für Lotus vor Fernando Alonso im Ferrari und dem späteren Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull.
Damals wusste noch niemand, dass es der letzte Formel-1-Sieg für Lotus sein sollte. Zwar gewann der Rennstall aus Enstone 2021 noch einmal in der Königsklasse - dann allerdings unter dem Namen Alpine.
Mehr dazu in unserer Fotostrecke:
Wolff: Brauchen größeres Reifenfenster
Bereits gestern haben wir im Ticker darüber gesprochen, dass Mercedes in Melbourne damit zu kämpfen hatte, dass die Reifen zu heiß wurden. Deswegen, so Toto Wolff, sei nicht mehr als der dritte Platz möglich gewesen.
Auf die Frage, wie man das lösen wolle, antwortet der Teamchef bei Sky: "Wenn wir es wüssten, dann wäre es viel einfacher. Aber es geht einfach darum, dass du mechanisch dieses Fenster erweiterst."
Er erinnert daran, dass Mercedes 2024 bei den kalten Rennen am stärksten war. "Und deswegen gibt es schon eine klare Richtung. Aber das wirklich so viel besser zu machen, ist nicht trivial", betont er auch.
"Da muss man einfach weiterhin stark, stark pushen in die Richtung", so Wolff.
Schnellste Runde
Wenn ihr unsere Fotostrecke mit den Noten bis zum Ende angeschaut habt, dann wisst ihr jetzt auch, dass Lando Norris am Wochenende den zweiten "Hattrick" seiner Karriere nach Zandvoort 2024 eingefahren hat.
So ein "Hattrick" besteht aus dem Sieg, der Pole und der schnellsten Rennrunde. Die gibt in diesem Jahr zwar keinen Bonuspunkt mehr, hier haben wir sie aber trotzdem noch einmal komplett im Video für euch:
Die Noten sind da!
Auch in diesem Jahr gibt es wieder unsere beliebten Fahrernoten. Ihr selbst könnt aktuell noch abstimmen, die Noten von unserem Experten Marc Surer und unserer Redaktion sind bereits da.
Spannenderweise gibt es da dieses Mal einige Unterschiede. Klickt euch hier durch unsere Fotostrecke mit allen Noten inklusive Begründungen:
Norris: Werden teilweise noch stärker sein
Das ist mal eine Aussage, die der Konkurrenz nicht unbedingt Mut machen wird. Denn so räumt Melbourne-Sieger Lando Norris zwar ein, dass es in diesem Jahr sicher noch Strecken geben werde, auf denen McLaren Probleme bekommt.
Es würden aber auch noch Strecken kommen, "auf denen wir noch besser sein werden", kündigt der Brite an und verrät: "Wir haben unser Auto auf jeden Fall viel ausgeglichener für alle Arten von Strecken gemacht."
Er sei zudem "zuversichtlich, dass wir am nächsten Wochenende in China sehr stark sein können, denn im letzten Jahr waren wir dort mit einem nicht sehr guten Auto stark."
Aber, und das betont Norris auch noch einmal, auf anderen Strecken werde das nicht so sein. McLaren sei Ende 2024 zum Beispiel in Las Vegas nicht gut gewesen, und selbst beim Test in Bahrain sei man mit wenig Benzin gar nicht so schnell gewesen.
Zumindest eine kleine Hoffnung für die Konkurrenz.
Bortoleto: Kein Defekt vor dem Crash
Nach dem Unfall des Rookies wurde darüber spekuliert, dass ein Defekt zu seinem Crash geführt haben könnte. Denn die Radaufhängung am Sauber war bereits kaputt, als es zum Einschlag kam.
James Key betont allerdings: "Wir haben uns gerade die Daten angesehen, und es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Aufhängung die Ursache für den Dreher war, es ist also nur ein Nacheffekt."
Seine Erklärung: Bortoleto habe "ziemlich hart" gebremst, als er rückwärts gerutscht sei. Und dabei könnte es die Hinterradaufhängung zerlegt haben. Der Defekt sei aber auf jeden Fall erst nach dem Dreher passiert.
Auch der Brasilianer selbst nimmt den Crash auf seine Kappe.

