GP Niederlande
F1-Talk am Freitag im Video: Steilkurven zu viel für Mercedes?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Motorenproblem bei Sebastian Vettel ... +++ ... und später auch bei Lewis Hamilton! +++ Alexander Albon vor F1-Comeback? +++
F1-Talk im Video: Steilkurven zu viel für Mercedes?
Hier im Ticker war es das damit für heute. Morgen melden wir uns wie gewohnt mit einer neuen Ausgabe wieder. Dann steht um 12:00 Uhr FT3 an, ab 15:00 Uhr gibt es das Qualifying und anschließend wie üblich die Stimmen zum Samstag. Zum Abschluss des heutigen Tages folgt noch der Hinweis auf unser Analysevideo zum Freitag. Christian Nimmervoll und Kevin Scheuren haben heute über folgende Themen gesprochen:
- Wie geil ist Zandvoort eigentlich?
- Was ist da bei Mercedes los?
- Kimi: Verhandlungen mit Red Bull & Williams
- Albon: Die neue Königsfigur
Viel Spaß damit und bis morgen!
Zandvoort: Steilkurven zu viel für Mercedes?
Wir analysieren: Warum Vettel und Hamilton stehen geblieben sind. Wie geil Zandvoort wirklich ist. Und was Red Bull jetzt Mercedes unterstellt! Weitere Formel-1-Videos
Wolff stellt klar: Würde Albon nicht verhindern!
Vorhin haben wir in dem Zusammenhang schon über die Angst von Horner gesprochen, dass Mercedes einen Wechsel von Albon zu Williams blockieren könnte. Nun stellt Wolff klar: "Ich würde jemanden wie Alex Albon niemals blockieren. Er ist ein fantastischer Kerl mit einer großartigen Persönlichkeit. Ich persönlich war traurig, als er [aus der Formel 1] gegangen ist."
Die komplette Geschichte hat mein Kollege Norman Fischer hier zusammengefasst.
Capito: Williams hat einige Optionen
Jost Capito wurde heute nach den Chancen von Albon und de Vries bei Williams befragt. Er erklärt, dass sich das Cockpit nicht nur zwischen den beiden entscheiden werde. Williams habe noch deutlich mehr "Optionen", so Capito. Druck will er sich bei der Entscheidung auch nicht machen. "Wir haben keinen Zeitdruck", stellt er klar und ergänzt: "Einige andere haben einen größeren Druck als wir, ihre Fahrersituation zu regeln."
Wo es bei Mercedes noch hakt
Die heutigen Zeiten sind bekanntlich nicht sonderlich repräsentativ. Interessant ist aber folgende Aussage von Mercedes-Mann Andrew Shovlin: "Wir kämpfen noch etwas mit den Kurven 2 und 3, in denen wir sowohl mit mehr als auch weniger Sprit an Bord Zeit verlieren." Panik herrscht beim Weltmeisterteam deswegen aber nicht. "
"Noch bleibt uns ja ein wenig Zeit, um das heute Abend zu verstehen", erinnert Shovlin und ergänzt: "Es gibt auch noch ein paar andere Stellen, an denen wir die Balance verbessern können, aber alles in allem scheint sie nicht allzu weit weg zu sein. Mit Lewis müssen wir noch ein paar Runden aufholen, aber dafür haben wir ja noch das dritte Training."
Warum das Qualifying so eine große Rolle spielt
Quasi alle Piloten rechnen damit, dass das Qualifying morgen gleich doppelt knifflig wird. Zum einen, weil man vor allem in Q1 mit 20 Boliden wieder ein Verkehrschaos erwartet. Es dürfte schwierig sein, eine komplett freie Runde zu erwischen. Und zum anderen, weil niemand damit rechnet, dass man am Sonntag auf der Strecke überholen kann.
Das macht das Qualifying umso wichtiger. Marcin Budkowski von Alpine erklärt zum Beispiel, dass Zandvoort in Sachen Überholmöglichkeiten "etwas schlechter" als Budapest sei. Und das will schon etwas heißen. Nach einem verkorksten Quali müsste man am Sonntag also auf eine gute Strategie oder Glück mit einem Safety-Car hoffen.
McLaren: Seidl erwartet "die übliche Reihenfolge"
Ferrari und Alpine an der Spitze - doch McLaren-Teamchef Andreas Seidl macht sich deswegen keine Sorgen. "Ferrari sieht heute natürlich stark aus, besonders auf einer Runde. Aber ich würde sagen, dass es für uns ein ziemlich normaler Freitag war, auch wenn man sich das Ergebnis anschaut. Ich denke daher, wir können die übliche Reihenfolge erwarten."
Sein Fazit: "Ich würde sagen, dass es bislang keine großen Überraschungen gab." Charles Leclerc sagt im Hinblick auf die Ferrari-Doppelführung übrigens: "Unsere Rennpace war nicht so gut wie die Performance auf einer Runde. Darauf werden wir uns also konzentrieren." Außerdem rechnet auch er damit, dass sich die Konkurrenten noch steigern werden.
Ocon: Ist sogar noch mehr drin!
Der Budapest-Sieger landete am Nachmittag auf einem starken dritten Platz. "Es war ein guter Tag und wir sehen ziemlich konkurrenzfähig aus", freut er sich. "Aber wir wissen auch, dass es erst im Qualifying zählt", ergänzt er und fügt hinzu: "Das Handling des Autos war heute wirklich gut. Und ich bin mir sicher, dass wir noch mehr finden können."
Auch Davide Brivio sieht Alpine bei der Performance "bislang in einer guten Position" und ergänzt: "Auf den Medium-Reifen hatte Esteban einen guten Run und eine ordentliche Pace. Auch auf den weichen Reifen sahen beide Fahrer stark aus." Insgesamt sei es "ein positiver Tag" gewesen. Mal schauen, was von den Franzosen noch kommt.
Ricciardo: In die falsche Richtung gegangen
P14 am Vormittag, am Nachmittag dann sogar nur noch P15. Trotzdem ist der Australier grundsätzlich zufrieden. "Der Morgen war ziemlich gut", berichtet er und erklärt, er habe sich sofort wohlgefühlt. "Am Nachmittag haben wir ein paar Änderungen vorgenommen. Die haben nicht funktioniert", ärgert er sich allerdings. Er sei aber "nicht zu besorgt" und erklärt: "Ich denke, wir werden heute Abend die richtige Richtung finden."
Im Hinblick auf die schnellen Ferraris schmunzelt er: "Mich überrascht eigentlich nichts mehr. In den vergangenen Rennen gab es so viele verrückte Dinge. Mich überrascht nichts mehr ..."
Ferrari: Echte Performance?
P1 und P2 für Ferrari heute in FT2. Aber wie realistisch ist dieses Bild? "Wir konnten auf den weichen Reifen saubere Runden fahren, während andere Autos unter den [roten] Flaggen gelitten haben. Vielleicht sind wir deshalb so weit vorne", gesteht Sainz. Der Spanier ist aber trotzdem happy und berichtet: "Wir waren mit der Balance und der Performance des Autos von Anfang an zufrieden."
"Ich bin mir sicher, dass es noch Luft nach oben gibt. Aber ich habe ein gutes Gefühl fürs Auto und insgesamt war es ein guter Freitag für uns", so Sainz.
Reifen: Fragezeichen nach vielen Unterbrechungen
Die drei roten Flaggen haben auch Pirelli heute nicht geholfen. "Wir brauchen mehr [...] Informationen, um ein klareres Bild von der optimalen Strategie zu bekommen", verrät Mario Isola nach dem Trainingstag und ergänzt: "Wir haben heute eine ziemlich gute Idee vom Unterschied zwischen Medium und Soft bekommen. Aber wir haben noch nicht genug Daten, um den Unterschied zwischen Medium und Hard akkurat vorherzusagen."
Auch die Teams dürften daher noch etwas im Dunkeln tappen.
Vettel: Erfahrung hat geholfen
Keiner der 20 Piloten ist jemals ein Formel-1-Rennen in Zandvoort gefahren. Viele kennen die Strecke aber aus dem Nachwuchsserien - zum Beispiel auch Sebastian Vettel. Der verrät: "Er hat geholfen, dass ich hier vor vielen Jahren mal gefahren bin. Sie haben an der Strecke nicht so viel verändert, und ich denke, die Änderungen, die gemacht wurden, haben sie besser gemacht."
Sportlich konnte sich Vettel nach dem Defekt am Vormittag am Nachmittag mit P10 rehabilitieren. "Es steckt noch mehr in mir und im Auto", kündigt er im Hinblick auf morgen an.
AlphaTauri: Problem bei Tsunoda
Der Japaner hatte in FT1 nicht nur mit seinem frühen Dreher zu kämpfen. "Wir hatten ein kleines Problem mit der Power-Unit, das wir untersuchen mussten. Danach konnten wir nicht mehr rausfahren", berichtet er. Jonathan Eddolls spricht von einem "komplizierten Tag" bei AlphaTauri. Denn neben dem PU-Problem wurde man zudem von den zahlreichen roten Flaggen eingebremst.
Auch Gasly gesteht: "Wir sehen nicht so gut aus, wie wir das gerne gehabt hätten. Aber hoffentlich können wir heute Abend noch etwas mehr Performance für morgen finden." Er beendete den Tag auf P7 der kombinierten Zeitenliste, Tsunoda landete auf P13.
Masepin: Ganz neues Gefühl
Zandvoort ist keine Strecke wie jede andere. Das bestätigt Nikita Masepin. "Als ich zum ersten Mal durch die letzte Steilkurve gefahren bin, hat sich mein Körper ganz anders angefühlt. Es war ziemlich cool, ein neues Gefühl für mich in der Formel 1", so der Haas-Pilot. Sportlich habe er "eine Menge gelernt" und freue sich nun auf FT3. Seinen Dreher in FT2 erwähnt er nicht.
Teamkollege Mick Schumacher spricht derweil von einer "Achterbahn" und einem "ordentlichen Tag". Man sei "auf einem guten Weg", könne aber noch immer eine Menge lernen.
Horner rechnet nicht mit schneller Klärung
Die Kollegen von 'Sky' haben bei Horner nachgefragt, ob er im Hinblick auf den Mercedes-Motor noch an diesem Wochenende mit einer Klarstellung der FIA rechnet. Seine Antwort: "Da habe ich Zweifel, denn es ist ein ziemlich komplexes System. Es wird also vermutlich einige Zeit dauern, sich das anzusehen." Die Saga dürfte uns also noch etwas begleiten.
Mercedes: Darum geht's beim Motor
Wir haben vorhin im Rahmen der PK über die Anfrage von Red Bull bei der FIA berichtet. Doch wie genau soll Mercedes laut den Bullen beim Motor tricksen? Wir wissen bereits, dass der Ladeluftkühler im Fokus steht. Die Kollegen von 'auto motor und sport' haben zuerst darüber berichtet.
Hintergrund: Mercedes soll beim Beschleunigen aus langsamen Kurven heraus zuletzt massiv an Zeit gewonnen haben. Nun vermutet Red Bull angeblich, dass die Silberpfeile bei der Temperatur der Luft tricksen und diese künstlich nach unten drücken. Eine entscheidende Rolle soll hier der Sensor spielen, der die Temperatur misst.
Wir behalten die Sache natürlich im Auge!
Frische Technikbilder
Auch unsere Fotostrecke mit den besten Technik-Schnappschüssen aus Zandvoort haben wir übrigens noch einmal aufgefüllt - und zwar deutlich! Durchklicken lohnt sich für alle Technikfreaks.
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