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GP Spanien
Barcelona-Sonntag in der Analyse: Norris-Frust und Ferrari-Ärger
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Leclerc: Sainz hielt sich nicht an Absprache +++ Norris: Habe es beim Start verloren +++ Harter Reifen die falsche Wahl +++
Warum steckte Norris hinter Russell fest?
Der McLaren war heute schneller als der Mercedes. Warum also kam Norris im ersten Stint nicht an Russell vorbei und verlor wertvolle Zeit? "Es gibt einfach so viel 'dirty Air'", berichtet er selbst bei Sky.
Man könne nur ganz zu Beginn eines Stints überholen, "weil die Reifen [noch] so gut sind", erklärt Norris. Deswegen sei auch Verstappen gleich wieder an Russell vorbeigezogen. Er selbst war dagegen schon zu spät dran.
Zudem hab er nicht zu hart pushen können, weil er damit sein eigenes Rennen "ruiniert" hätte, betont er. "Ich muss also gleichzeitig das große Ganze im Auge behalten", so der McLaren-Pilot.
Genau das habe er gemacht, und das sei auch die richtige Entscheidung gewesen.
Nächste Nullnummer für Aston Martin
Das Team erlebte nach Monaco bereits die zweite Nullnummer in den vergangenen drei Rennen. Bitter vor allem für Fernando Alonso, der aus den Top 10 gestartet, beim Heimrennen aber letztendlich chancenlos war.
"Es war enttäuschend, an diesem Wochenende vor den heimischen Fans keine Punkte zu holen. Wir hatten das ganze Wochenende mit unserer Pace zu kämpfen und litten im heutigen Rennen unter hohem Reifenverschleiß", berichtet er.
Zudem befürchtet er, dass auch die kommenden Rennen "hart" für das Team werden. Zumal auch Teamkollege Lance Stroll erklärt: "Wir wussten, dass der heutige Tag eine Herausforderung sein würde."
"Wir waren an diesem Wochenende nicht konkurrenzfähig genug, also müssen wir vor Österreich daran arbeiten, mehr Leistung zu finden", fordert auch der Kanadier. Der Trend sieht aktuell auf jeden Fall nicht besonders gut aus.
Leclerc: Sainz hielt sich nicht an Absprache
Auch mit seinem Teamkollegen hatte Sainz zu Beginn des Rennens eine kleine Berührung. Leclerc sagt dazu: "Wir hatten zu Beginn des Rennens eine klare Strategie, bei der beide Reifen sparen sollten, um später anzugreifen."
Doch daran habe sich Sainz nicht gehalten und dadurch "natürlich die Möglichkeit, mich in Kurve 1 zu überholen, was ein bisschen schade ist, weil wir beide Zeit verloren haben. Ich beschädigte meinen Frontflügel."
"Ich habe nicht verstanden, wozu das gut sein soll, wenn vor dem Rennen klar gesagt wurde, dass wir in diesem Teil des Rennens [Reifen] sparen müssen. Das ist ein bisschen unnötig", findet Leclerc.
"Ich verstehe auch, dass es sein Heimrennen und ein wichtiger Moment in seiner Karriere ist, also wollte er wohl etwas Spektakuläres machen, aber ich war wahrscheinlich nicht die richtige Person dafür", zuckt er die Schultern.
Doch letztendlich sei die Szene nicht rennentscheidend gewesen. Zwar gebe es immer Dinge, die man besser machen könne, "aber wir hatten heute einfach nicht genug Tempo, um etwas Besseres zu erreichen", so Leclerc.
Sainz: Darum ärgerte er sich über Hamilton
Wir bleiben eben beim Spanier, der sich beim Überholmanöver von Hamilton ärgerte, dass dieser ihm keinen Platz gelassen habe. "Ich hatte das Gefühl, dass er mich von der Strecke geschoben hat", berichtet Sainz.
Er erklärt: "Ich hatte das Gefühl, dass ich eine halbe Autolänge voraus war." Und in diesem Fall besage das Reglement eigentlich, dass Hamilton ihm Platz lassen müsse. Doch das sei nicht passiert.
Wichtig dabei: Sainz betont, er wolle damit nicht sagen, dass Hamilton zu aggressiv gewesen sei. Er habe lediglich die Regel ausnutzen wollen, "die die Stewards die ganze Saison über angewendet haben."
Dadurch habe er den Platz von Hamilton zurückhaben wollen. Doch die Rennkommissare hatten bekanntlich kein Problem mit der Aktion.
Harter Reifen die falsche Wahl
Russell und Sainz kamen heute früher als der Rest an der Spitze zum zweiten Stopp und wechselten für den letzten Stint auf den harten Reifen. Das stellte sich allerdings als keine so gute Idee heraus.
Letztendlich habe es sich "nicht ausgezahlt", früher als die anderen zu stoppen, so Sainz. "Diese Reifen waren heute einfach zu langsam", sagt er über den harten Reifen. Doch für das Podium hätte es laut eigener Aussage sowieso nicht gereicht.
Er sei "ein oder zwei Zehntel langsamer" als Russell gewesen und habe damit keine Chance auf einen Platz auf dem Treppchen gehabt. Und auch Teamkollege Leclerc sei langsamer als Hamilton auf der gleichen Strategie gewesen.
Spannend: Toto Wolff verrät bei Sky, dass Mercedes eigentlich beide Piloten auf die harten Reifen setzen wollte. "Wir haben dann George reingebracht, um einen Undercut zu verhindern", erklärt er.
"Und Lewis ist dann immer schneller geworden. Dann haben wir gesagt, wenn er noch zwei Runden durchhält, gehen wir auf den Soft. Das war ein bisschen ein Risiko", so Wolff. Doch das zahlte sich am Ende aus.
Wolff: "Hoffentlich" bald um Siege kämpfen
"Das Positive ist, dass wir schneller werden und dass wir heute ehrlich Dritter und Vierter geworden sind. Dass wir näher dran sind, macht Freude", resümiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem Rennen bei Sky.
Die Silberpfeile konnten ihr bislang bestes Saisonergebnis aus Kanada mit P3 und P4 wiederholen. Trotzdem stellt Wolff auch klar, dass man noch weitere Zeit finden müsse, um ganz vorne mitzukämpfen.
"Es fehlen uns halt vielleicht zwei bis zweieinhalb Zehntelsekunden an Pace über das gesamte Rennen. Das müssen wir finden", betont er und erklärt, dass man aktuell "noch nicht ganz" um Siege kämpfen könne.
"Aber hoffentlich bald", so der Österreicher.
Magnussen: Frühstart war mein Fehler
Der Däne kassierte heute eine Fünf-Sekunden-Strafe und gesteht: "Ich bin zu früh losgefahren. Klassischer Fehler. Ich habe die Kupplung losgelassen. Das Rad drehte sich nur ein bisschen."
Er habe sofort "wieder angehalten", doch der Sensor habe schon ausgelöst. Sein Fazit: "Ich denke, diese Strafe und ein langsamer Boxenstopp haben dazu geführt, dass wir früh blaue Flaggen bekamen, und zu diesem Zeitpunkt war das Rennen so gut wie vorbei."
Am Ende wurde er 17. mit einer Runde Rückstand. "Wir dachten schon, dass es ein hartes Wochenende werden würde", erinnert er. Und weil Nico Hülkenberg Elfter wurde, tritt Haas die Heimreise nun in der Tat ohne Punkte an.
Schumacher: McLaren war heute schneller
Auch Experte Ralf Schumacher glaubt, dass Red Bull das Rennen heute eigentlich nicht hätte gewinnen sollen. Bei Sky erklärt er: "Max Verstappen hat hier heute nicht im schnellsten Auto gesessen, ich glaube, das war eindeutig."
"Er hat aber bewiesen, dass er der beste Fahrer ist, trotz des kleinen Patzers da direkt an Russell vorbeizukommen, das Rennen so zu kontrollieren. Sein Marktwert ist definitiv gestiegen heute, und Hut ab vor dem, was er geleistet hat", so Schumacher.
Denn anders als Norris schaffte Verstappen es, den Mercedes nach dem Start direkt wieder zu überholen. Damit legte er den Grundstein für seinen Sieg. Schumacher erklärt: "In erster Linie hat Lando Norris das Rennen verpatzt, weil er den Start verloren hat."
Auch Hamilton hadert mit Start
Der Brite resümiert nach P3: "Es war ein guter Tag, ein solides Wochenende." Wie Norris ist aber auch er mit seinem Start nicht zufrieden. "Leider erwischte ich einen wirklich schlechten Start und verlor Boden auf die Ferraris", ärgert sich Hamilton.
"Die Strategie und die Boxenstopps waren wirklich gut", betont er, fragt sich aber, was mit einem besseren Start möglich gewesen wäre. "Ich weiß nicht, ob wir mit den Jungs vor uns hätten mithalten können", grübelt er.
"Aber ich glaube nicht, dass wir so weit zurückliegen würden", so Hamilton, der die Zielflagge 15,5 Sekunden nach Norris sah.
Norris: Habe es beim Start verloren
Der Brite betont im Interview nach dem Rennen, dass er den Grand Prix heute hätte gewinnen müssen. "Ich hatte einfach einen schlechten Start", ärgert er sich und betont: "Das Auto war heute unglaublich."
"Wir waren ganz sicher die Schnellsten", glaubt Norris. Doch weil er beim Start von P1 auf P3 zurückfiel, verlor er zu Beginn des Rennens zu viel Zeit. "Ich habe es einfach am Anfang verloren", weiß auch Norris.
Er sei daher "enttäuscht", betont er und erklärt, er nehme auch viele positive Dinge aus Barcelona mit. Doch der eine negative Aspekt habe am Ende alles "ruiniert". Was beim Start schiefgelaufen sei, das wisse er noch nicht.
Jetzt Fahrer bewerten!
Auch dieses Mal habt ihr bei uns wieder die Möglichkeit, die Fahrer für ihre Leistung am Wochenende zu bewerten. Wer waren eurer Meinung nach die besten Fahrer in Barcelona? Jetzt abstimmen!
Zum Fahrer des Tages wurde übrigens erneut Lando Norris gewählt. Aber bei uns fällt das Ergebnis manchmal auch anders als beim offiziellen Voting aus ...
Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten geht es los mit dem Spanien-GP und wir verlagern das Geschehen damit in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach der Zieldurchfahrt melden wir uns dann mit den Stimmen zum Rennen zurück.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 in Barcelona im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!
Gericht entscheidet Streit zwischen Haas & Uralkali
Vor dem Start noch schnell eine News abseits der Rennstrecke: Das Schweizer Schiedsgericht hat im jahrelangen Streit zwischen dem Haas-Team und dem früheren Sponsor Uralkali ein Urteil gesprochen.
Es ging um die Entscheidung des amerikanischen Rennstalls, seinen Sponsorenvertrag mit dem russischen Unternehmen nach dem militärischen Einmarsch Russlands in die Ukraine zu beenden.
Das Gericht sah es als berechtigt an, dass Haas das Sponsoring mit dem Unternehmen von Dmitri Masepin einseitig aufkündigte, dafür muss das Team Uralkali aber bereits geleistete Zahlungen zurückerstatten - was beide Seiten als Sieg für sich verbuchen.
Alle Hintergründe könnt ihr hier nachlesen!
McLaren bedankt sich
Kurz noch einmal zum McLaren-Feuer gestern: Das Team hat sich vor dem Rennen heute ein paar Minuten genommen, um sich bei den Rettungskräften an der Strecke für ihren Einsatz gestern zu bedanken.
Wenn man so möchte, dann hat das Feuer ja sogar ein bisschen Glück gebracht, denn danach fuhr Norris auf die Pole ...
Welche Rolle spielt der Wind?
Lewis Hamilton wurde auf dem Weg in die Startaufstellung per Funk mitgeteilt, dass der Wind heute so stark wie noch nie am gesamten Wochenende sei. Auch das könnte nachher eine Rolle spielen.
Jetzt haben es aber erst einmal alle 19 Fahrer ohne größere Zwischenfälle in die Startaufstellung geschafft. Alexander Albon wird dem Feld ja gleich aus der Box hinterherfahren.

