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Olaf Manthey feiert 70. Geburtstag: Vom Baggerfahrer zur Motorsport-Legende
Am 21. April 2025 feiert Olaf Manthey seinen 70. Geburtstag - Ein Rückblick auf das Leben und die größten Meilensteine seiner beeindruckenden Karriere im Motorsport
(Motorsport-Total.com) - Eine der prägenden Persönlichkeiten des deutschen Motorsports hat Grund zum Feiern: Am 21. April 2025 wird Olaf Manthey 70 Jahre alt. Der gebürtige Bonner hat den Motorsport wie kaum ein anderer geprägt - zunächst als erfolgreicher Rennfahrer, später als Teamchef und Unternehmer.

© Motorsport Images
Olaf Manthey feiert am 21. April 2025 seinen 70. Geburtstag Zoom
Manthey, geboren 1955 in Bonn, absolvierte nach dem Besuch der Hauptschule in Remagen eine Ausbildung zum Maschinenbauer und arbeitete parallel als Baggerfahrer. Seine Leidenschaft für den Motorsport wurde früh entfacht, als er gemeinsam mit seinem Vater ein Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring besuchte.
Manthey träumte davon, eines Tages selbst Rennfahrer zu werden. Er erarbeitete er sich seinen Weg an die Spitze mit einfachen Mitteln, viel Leidenschaft und einem außergewöhnlichen Talent. Mit 18 Jahren erwarb er seine Rennlizenz und begann seine Karriere zunächst im Bergrennsport, ehe er ein Jahr lang Formelwagen fuhr.
Seinen Platz fand Manthey aber schließlich im Tourenwagensport: 1982 trat er erstmals im Ford-Sportpokal an und gewann bei seinem Debüt mit dem Ford Escort RS 2000, einem Wagen mit zwei Liter Hubraum, 186 PS und vier Gängen, auf Anhieb die Meisterschaft, die er im Folgejahr erfolgreich verteidigte.
Ein Werksvertrag sichert Mantheys Karriere
Auch privat lief es für den Bonner in dieser Zeit rund: 1982 heiratete er seine Frau Renate, die ihm seither nicht nur als Ehefrau und Mutter zweier gemeinsamer Kinder zur Seite steht, sondern auch im Rennsport stets die notwendige Rückendeckung bot.
1984 trat Olaf Manthey erstmals in der Deutschen-Produktionswagen-Meisterschaft (DPM) an, dem Vorläufer der heutigen DTM. Sein Werksfahrervertrag bei Austin Rover bewahrte ihn vor dem vorzeitigen Ende seiner Karriere, in die er all seine Ersparnisse investiert hatte. In seinen zwei Jahren in der Serie fuhr der heute 70-Jährige jeweils den zweiten Platz in der Meisterschaft ein.

© Manthey
1984 war Manthey mit Rover in der DPM (heute DTM) am Start Zoom
1990 kam Manthey erstmals mit Porsche in Kontakt: Als der Porsche Carrera Cup neu geschaffen wurde, entschied er sich, nicht zuletzt wegen des verlockenden Preisgelds, zum Einstieg. Anfangs noch mit Schwierigkeiten im Umgang mit dem heckgetriebenen Porsche 911 Carrera 2 Cup (Typ 964), fand sich Manthey schnell zurecht und krönte sich schließlich zum ersten Champion der Serie.
Vom Fahrer zum Techniker zum Teamchef
Dabei war ihm auch seine Lehre als Maschinenbauer stets eine große Hilfe, die ihn ab 1994 sogar zum technischen Leiter bei Persson Motorsport in der DTM machte. Als sich das Team aus der Serie zurückzog, fiel der Startschuss für den eigenen Rennstall.
Im Jahr 1996 gründete der gebürtige Bonner, der seine Rennwagen schon zuvor selbst aufgebaut und eingesetzt hatte, mit "Manthey Racing" das eigene Team, das schnell zum Maßstab im internationalen Motorsport wurde.

© Manthey
1984 feierte Olaf Manthey einen DPM-Sieg (heute DTM) auf der Berliner Avus Zoom
Zwischen 1997 und 2000 feierte Manthey gemeinsam mit dem Niederländer Patrick Huisman viermal in Folge die Fahrer- und Teamwertung im Porsche Supercup. Eine Erfolgsserie, die bis heute ungeschlagen ist und damals den Grundstein für den Aufstieg des kleinen Rennteams legte, das mit drei festangestellten Mitarbeitern begann.
Als Teamchef kletterte Manthey allerdings auch selbst noch hinter das Lenkrad, wobei er sich fortan vor allem auf die Langstreckenrennen am Nürburgring konzentrierte. Zwischen 1992 und 1995 erzielte er im Mercedes 190 Evo II bereits 22 Gesamtsiege in der VLN.
Karriereende als Profi-Rennfahrer im Jahr 2005
Sein 30. Gesamtsieg sollte für Manthey wohl der emotionalste Erfolg werden: Bei seinem Abschiedsrennen 2005 feierte der Teamchef gemeinsam mit Timo Bernhard einen dominanten Sieg, der ihn bis heute zum erfolgreichsten Piloten der Serie macht.
Obwohl Manthey bis heute im historischen Motorsport aktiv ist, markierte dieses Rennen das Ende seiner Karriere als Profirennfahrer. Fortan konzentrierte er sich auf seine Funktion als Teamchef, die ihm 2006 einen Erfolg einbrachte, der ihm in seinen vorherigen Teilnahmen als Fahrer nie gelungen war: den Sieg beim 24h-Rennen am Nürburgring.

© Manthey
Im Jahr 2005 feierte Olaf Manthey seinen letzten VLN-Gesamtsieg Zoom
Das siegreiche Fahrzeug war ein gelb-grüner Porsche 911 GT3-MR, dessen auffällige Lackierung ursprünglich als reines Gelb geplant war, um im dichten Starterfeld besser sichtbar zu sein - ein Vorschlag von Olaf Manthey, der jedoch auf Widerstand bei seinen Mitarbeitern und seiner Ehefrau Renate stieß.
Der Kompromiss war eine gelb-grüne Lackierung, die als Vorläufer des heute legendären "Grello"-Porsche gilt. Mit "dem Dicken", einem 911 GT3 RSR im gleichen Design, gewann das Team auch 2007, 2008 und 2009 das 24h-Rennen. Nach dieser Erfolgsserie folgten noch drei weitere Siege, zuletzt 2021. Bis heute ist diese Anzahl unübertroffen.
Manthey zieht sich aus aktivem Geschäft zurück
2013 markierte einen bedeutenden Schritt in der Geschichte der Manthey Racing GmbH: Die Fusion mit Raeder Motorsport und der Einstieg der Porsche AG mit einer 51-prozentigen Beteiligung ebneten den Weg für eine vielversprechende Zukunft.
In diesem Zuge übernahmen die Brüder Martin und Nicolas Raeder fortan die Geschäftsführung des Unternehmens. Zwei Jahre später zog sich Olaf Manthey aus dem aktiven Geschäft zurück, bleibt dem Unternehmen aber weiterhin eng verbunden.
"Mit seiner klaren Vision und seiner Leidenschaft hat er das Unternehmen Manthey ins Leben gerufen und den Grundstein dafür gelegt, wo wir heute sind", sagt Nicolas Raeder. "Obwohl sich seitdem einiges verändert hat, haben wir es geschafft, die Werte und das Mindset, das Olaf von Anfang an vorgelebt hat, weiterzuführen."
"Mit Innovationsgeist und Erfahrung Maßstäbe gesetzt"
Manthey bringt seine Erfahrung weiterhin ein, was 2023 unter anderem zum Gewinn der DTM-Team- und Fahrerwertung führte. "Es ist eine Freude zu sehen, wie stolz er darauf ist, was aus der Firma geworden ist und dass er uns auch heute noch bei wichtigen strategischen Entscheidungen und Renneinsätzen unterstützt", so Raeder.

© Manthey
2013 hat Manthey die Geschäftsführung an Martin und Nicolas Raeder abgegeben Zoom
"Olaf hat mit seinem Innovationsgeist und seiner Erfahrung Maßstäbe gesetzt", ergänzt Martin Raeder. "Man kann ihn alles fragen und als bekannte und respektierte Persönlichkeit ist er im Motorsport und darüber hinaus bestens vernetzt."
"Olafs Offenheit für neue, auch unkonventionelle Ideen war und ist ein Schlüssel seines Erfolgs und auch des Erfolgs von Manthey." Kurzum: Olaf Manthey hat sich zu einer Ikone des Motorsports gemacht, dessen Leidenschaft auch mit 70 Jahren ungebrochen bleibt.


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