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DTM-Qualifying Oschersleben 1: Green disqualifiziert, Lucas Auer erbt die Pole!
Ferrari-Pilot Ben Green darf sich nicht über die Pole in Oschersleben freuen: Das Auto ist zu leicht, der Brite wird disqualifiziert - AMG-Pilot Lucas Auer erbt die Pole
(Motorsport-Total.com) - Erst sorgt der britische Emil-Frey-Rookie Ben Green mit seiner vermeintlichen Pole für eine Überraschung beim DTM-Saisonauftakt in Oschersleben, dann folgt die Disqualifikation: Weil der Ferrari 296 GT3 zu leicht ist, muss Green das Rennen vom Ende des Feldes starten! (Startaufstellung im Überblick)

© Alexander Trienitz
Erst Bestzeit im Qualifying, dann die Disqualifikation: Emil-Frey-Rookie Ben Green Zoom
Bei der technischen Nachkontrolle wurde festgestellt, dass der Ferrari des britischen Rookies nur 1322,5 statt der erforderlichen 1329 Kilogramm wiegt - ein Defizit von 6,5 Kilogramm! "Wir haben einen Fehler im Ablauf gemacht", sagt Emil-Frey-Technikchef Jürg Flach auf Nachfrage von Motorsport-Total.com.
Wie konnte das passieren? Das erforderliche Mindestgewicht der Fahrzeuge im Qualifying setzt sich gemäß Reglement aus dem Mindestgewicht gemäß BoP, dem Fahrerballast und der Onboard-Kamera zusammen, die ein Gewicht von neun Kilogramm aufweist.
Im Qualifying war im Ferrari des Briten allerdings kein Kamerasystem an Bord, weshalb dieses Gewichtsdefizit durch ein entsprechendes Zusatzgewicht auszugleichen ist. Eine Änderung im Vergleich zum Vorjahr, denn bis zum letzten Jahr zählte das Kamerasystem nicht zum Mindestgewicht der Fahrzeuge! Hier unterlief Emil Frey der Fehler.

© circuitpics.de
Ben Green muss das Rennen vom Ende des Feldes starten Zoom
Nutznießer ist deshalb Mercedes-AMG-Werksfahrer Lucas Auer, der bei seiner Landgraf-Premiere die Poleposition erbt und gemeinsam mit Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) aus der ersten Startreihe in das Rennen gehen wird.
Das Gewichtsdefizit bei Green ist auch ein Grund, warum der Brite rund eine halbe Sekunde schneller fahren konnte als sein Emil-Frey-Teamkollege Jack Aitken vor einem Jahr, der damals 1:21.465 fuhr. "Es fühlt sich großartig an", freute sich der 27-jährige Ex-DTM-Trophy-Champion bei ran.de. "Ich wollte immer in der DTM Rennen fahren, das war ein langfristiges Ziel für mich. Jetzt genieße ich jeden Moment."
Abgesehen davon haben sich laut Green die Verbesserungen im Freien Training am Freitag ausgezahlt. Auch Auer freut sich "riesig" über seinen starken Auftritt. "Die Pace war so viel schneller als gestern. Heute mussten wir flexibel sein und uns schnell auf die schnelle Strecke einstellen." Das sei ihm und den DTM-Rückkehrern von Landgraf gelungen.
Mercedes-AMG stark, Engel im Verkehr
"Ich fahre auch in anderen Rennserien gegen den", war Auer nach der Session zunächst nicht überrascht, dass sich Green die vermeintliche Pole geschnappt hatte. "In Qualifikationen kannst du immer sicher sein, dass der eine Rolle spielt."
Auf den Plätzen drei und vier landeten Grasser-Lamborghini-Pilot Jordan Pepper (+0,293) und Ex-Champion Thomas Preining (+0,324), der den Test dominiert hatte, im "Grello"-Porsche. Auf den Plätzen fünf und sechs rangieren mit Jules Gounon und und Maro Engel die beiden Winward-Mercedes-Piloten.

© ADAC Motorsport
Lucas Auer erbt die Pole beim DTM-Auftakt in Oschersleben Zoom
"Leider hat das Auto vor mir auf meiner schnellsten Runde langsam gemacht", glaubt Engel, dass ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen wäre. "Ich glaube, in der Runde danach wäre noch etwas drin gewesen im Reifen." Dennoch sei Platz sechs ein gutes Ergebnis.
Bortolotti bei Abt-Premiere nicht in den Top 10
Warum die Strecke so schnell gewesen sei? Engel verweist auf die Kehrmaschine, die vor dem Qualifying noch zur Streckenreinigung ausrückte, wodurch sich der Start der Session geringfügig verzögerte. "Ich glaube, gepaart mit den kühlen Bedingungen, hat das noch mal richtig Grip gegeben", verweist er auf die Temperaturen um die elf Grad.
Ricardo Feller (+0,572) kam bei der Premiere im Land-Audi auf Platz zehn, eine Enttäuschung setzte es aber für sein Ex-Team Abt bei der Lamborghini-Premiere: Champion Mirko Bortolotti fehlten 0,730 Sekunden auf die Pole, wodurch der Italiener nur auf Platz 13 kam. Die BMW-Piloten erlebten ebenfalls ein schwieriges Qualifying: Marco Wittmann gelang es immerhin, mit 0,579 Sekunden Rückstand Platz zehn einuzufahren. Rene Rast (+0,818) landete dafür nur auf Platz 17.
Der dreimalige Champion, der schon im Vorfeld vor einer schwierigen Ausgangslage im BMW warnte, zeigte sich erwartungsgemäß nicht zufrieden, sagte aber bei ran.de. "Mehr war nicht drin bei mir heute, ich habe alles gegeben. Die Runde hat sich echt gut angefühlt. Die Runde war gut, aber Platz 17. Mehr geht leider nicht!"
Rast nur 17., Glock klagt über Problem bei McLaren
Der BMW sei zwar tendenziell im Rennen besser als im Qualifying, den Sieg schreibt er aber bereits ab: "Dafür sind wir einfach zu langsam. Ich glaube, der BMW hat schon immer bewiesen, dass er in Oschersleben nicht gerne zu Hause ist. Von dem her müssen wir heute das Beste draus machen."
Die Ford-Mustang-Piloten Arjun Maini (+1,178) und Fabio Scherer (+1,538) konnten wie erwartet nicht vorne mitfahren und landeten auf den Plätzen 20 und 21. Eine große Enttäuschung setzte es beim DTM-Comeback für Timo Glock, der auf die Bestzeit 1,780 Sekunden verlor und zwischen den beiden Comtoyou-Aston-Martin-Piloten nur 23. wurde. Der 43-Jährige offenbarte schon vor der Session, dass es bei seinem Fahrzeug bereits seit den Tests ein Problem gibt.
"Wir haben einfach ein Thema im Auto, was die Balance angeht, die wir momentan mit den Möglichkeiten nicht korrigiert bekommen", sagt Glock bei ran.de. Es dürfte sich dabei nur um seinen McLaren handeln, denn Teamkollege Ben Dörr fuhr mit 0,699 Sekunden Rückstand einen starken zwölften Platz ein.
Das erste Rennen der Saison wird wie gewohnt um 13:30 Uhr gestartet (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.). Während am Samstag wie im Vorjahr ein Pflicht-Boxenstopp gemacht werden muss, werden es am Sonntag erstmals seit 2013 zwei sein.


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