3-Wide, Bumpdrafting, Crash! 12h Bathurst 2025 eskalieren gleich durch

Wilder Start zu den 12 Stunden von Bathurst 2025: Mercedes-AMG und Audi fahren sich mehrfach ins Auto, von hinten schiebt der BMW - Ferrari entsorgt AMG!

(Motorsport-Total.com) - "Hier wird gefahren wie in der letzten Runde eines BTCC-Rennens in den 1990er-Jahren!" - Chefkommentator John Hindhaugh konnte es ebenso wenig fassen wie seine Kollegen. Denn die Erinnerung an die Fahrer, dass der Auftakt der Interkontinentalen GT-Challenge (IGTC) über zwölf Stunden geht, hielt exakt eine Kurve lang. (12h Bathurst 2025 hier im Livestream!)

Titel-Bild zur News: Wilder Auftakt bei den 12 Stunden von Bathurst 2025

Wilder Auftakt bei den 12 Stunden von Bathurst 2025 Zoom

Dann wurde es wild: Maximilian Götz, der im Craft-Bamboo-Mercedes #77 (Götz/Auer/Ojeda) von der Poleposition gestartet war, hatte schon in der ersten Kurve einen Rutscher.

Der neben ihm gestartete Ricardo Feller wollte im MPC-Audi #183 (Feller/Feeney/Talbot) sofort die Führung übernehmen, doch ganz innen nutzte Maro Engel im GruppeM-Mercedes #888 (Engel/Martin/Grenier) die Lücke in der "Hell Corner" und machte eine dritte Spur auf.

Für drei GT3-Fahrzeuge ist auf der anschließenden Mountain Straight kaum Platz. Dennoch blieben alle drei Fahrer voll auf dem Gas und fuhren sich dabei mehrfach ins Auto. Alle Aufhängungen blieben intakt und die Räder verhakten sich nicht.

Götz bekam zusätzlich Unterstützung: Augusto Farfus im WRT-BMW #32 (Farfus/S. van der Linde/K. van der Linde) schob ihn per Bumpdrafting die Gerade hinauf, wodurch er seinen zuvor verlorenen Schwung wiederfand. Feller wurde es zu bunt und er ging vom Gas, wodurch er gleich auf Platz fünf zurückfiel.

"Ich wollte innen am Mercedes vorbeifahren, dann war da plötzlich ein anderer Mercedes und beide sind mir auf der Geraden ins Auto gefahren. Ich glaube, wir haben eine leichte Beschädigung", ärgert sich Feller im Interview.

Ferrari stürmt davon - und räumt Polesetter ab

Doch damit war der turbulente Auftakt noch nicht vorbei. Feller versuchte mehrfach, Engel zu überholen, doch der AMG-Werksfahrer verteidigte sich kompromisslos. Beim nächsten Angriff geriet Feller mit zwei Rädern ins Kiesbett der Hell Corner. Erst nach 55 Minuten gelang es ihm, Engel auf der Zielgeraden auszumanövrieren.

Die Sensation der ersten Stunde war jedoch Chaz Mostert im Arise-Ferrari #26 (Brown/Mostert/Serra). Von Startplatz fünf aus übernahm der Supercars-Pilot innerhalb weniger Minuten die Führung und fuhr sich fast zehn Sekunden Vorsprung heraus. Es ist nicht das erste Mal, dass ein GT3-Ferrari nach unauffälligen Trainings im Rennen plötzlich aufblüht.

Götz folgte auf der zweiten Position. Beim ersten Boxenstopp gab es dann die große Chance, in Führung zu gehen, denn der Ferrari nahm neue Reifen, der Mercedes-AMG nicht. Götz attackierte auf warmen Reifen. Doch der in den Ferrari gekletterte Will Brown, ebenfalls aus der Supercars-Serie bekannt, schoss Götz in Murrays Corner ins Kiesbett.

Von der profitierten wiederum beide BMW M4 GT3, die den Boxenstopp unter Gelb absolvieren konnte. Sie führen das Rennen daher an. Weitere Profiteure waren der AMG #888 und der Heart-of-Racing-SPS-Mercedes #27 (Gunn/James/Robichon), erst dahinter folgt der Ferrari nun auf Platz fünf. Die Rennleitung entschied auf Rennunfall.

Dahinter lag zu Beginn Yasser Shahin im von Platz sechs gestarteten Manthey-EMA-Porsche #91 (S. Shahin/Y. Shahin/Schuring/Heinrich). Der australische Amateur tat jedoch schwer und bremste das komplette Feld hinter ihm ein.

Dabei machte er mit einem spektakulären Drift vor Forrest's Ellbow auf sich aufmerksam, bei dem er den Porsche 911 GT3 R unfreiwillig im Rallyestil für die Kurve anstellte.

Doch nicht nur an der Spitze wurde hart gekämpft. David Russell zeigte im Tigani-Mercedes #47 (J. Koundouris/T. Koundouris/Russell/Youlden) ein fast unmögliches Überholmanöver, als er Shahin im Streckenabschnitt Skyline ausbremste. Shahin fiel bis zum Ende des ersten Stints auf Platz 16 zurück.

Erster AMG kaputt, Audi mit Reifenschaden

Den ersten Ausfall hätte es auch beinahe gegeben: Bathurst-Rookie Jamie Day flog mit dem Volante-Rosso-Aston-Martin #14 (Robotham/Day/Villagomez) um ein Haar in der schnellen Bergauf-Schikane Reid Park ab. Er schlug mit der Fahrerseite ein, hatte jedoch Riesenglück, dass die Aufprallenergie sich nahezu auf die ganze Fahrerseite verteilte. Die Aufhängung blieb gerade.

Das erste Problem gab es fast schon traditionell beim Vantage-KTM #50 (Crampton/Harrison/Wood), der drei Runden bei einem Reparaturstopp verlor, inzwischen aber wieder fährt.

Das gilt nicht für den Scott-Taylor-Mercedes #222 (Lowndes/Randle/Waters), der nach eineinhalb Stunden mit einem Aufhängungsschaden ausschied. Bathurst-Legende Craig Lowndes gab einen untypischen Fahrfehler zu. Das Aus verursachte keine zweite Gelbphase.

Danach stand wieder der Audi #183 im Fokus, jetzt mit Liam Talbot am Steuer. Eine Berührung mit dem 75-Express-Mercedes #75 (Habul/Gounon/Stolz) von Kenny Habul zog einen Reifenschaden nach sich, der den Audi aus der Führungsrunde warf.

Die zweite Gelbphase kam nach zwei Stunden und 40 Minuten, als Ryan Sorensen im Abschnitt Skyline die Kontrolle über den Method-McLaren #25 (Hayman/Buccini/Sorensen) verlor und dabei den Tigani-Audi #44 (Andrews/Zalloua/Pires) mit ins Verderben riss.

Die Pace aus dem ersten Stint ist noch nicht aussagekräftig, da es noch relativ kühl ist. Mitten im australischen Sommer werden Temperaturen von weit jenseits der 30 Grad an diesem Sonntag erwartet. Die Ferrari-Pace war jedoch eine klare Ansage.

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