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Fahrer sind sich einig: LMP2-Abschaffung in der WEC 2024 "ist eine Schande"
Die LMP2-Klasse der Langstrecken-WM wird in der Saison 2024 abgeschafft, um Platz für Hypercars und LMGT3-Boliden zu schaffen - Für die Fahrer ist das "eine Schande"
(Motorsport-Total.com) - Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wird im kommenden Jahr ohne die LMP2-Klasse ausgetragen, um das Starterfeld für Hypercars und GT3-Fahrzeuge freizuhalten. Nicht alle Fahrer sind darüber glücklich. "Es ist eine Kategorie, die ich liebe, ich bin seit drei Jahren dabei, und es ist eine Schande, dass sie nicht mehr in der WEC ist", sagt der letzte LMP2-Champion Louis Deletraz.
© Motorsport Images
Die LMP2-Klasse startet 2024 in Le Mans - aber nicht mehr in der WEC Zoom
"Als Fahrer ist die Politik der Meisterschaft nicht wirklich mein Ding. Was ich aber sagen kann, ist, dass die LMP2 eine fantastische Meisterschaft ist und jungen Fahrern und Teams genügend Möglichkeiten bietet, sich zu entwickeln", betont der Schweizer gegenüber Motorsport.com. "Wenn man sich das Niveau ansieht, sind die LMP2-Teams besser als manche Hypercar-Teams. Das ist schon beeindruckend."
"Aber wenn man sieht, dass wir rund 20 Autos in der Hypercar-Klasse haben, ist das auch ziemlich beeindruckend, also kann man sich nicht beschweren", muss Deletraz zugeben. Die LMP2-Kategorie, die aus der im Jahr 2000 eingeführten LMP675-Klasse hervorgegangen ist, gehört seit der Gründung der WEC im Jahr 2012 dazu.
Aufgrund des Wachstums der Hypercar-Klasse und des großen Interesses an der neuen LMGT3-Kategorie hatte der Automobile Club de l'Ouest (ACO) keine andere Wahl, als die LMP2-Klasse für 2024 zu streichen. Die Fahrzeuge starten künftig in der European-Le-Mans-Serie und feiern bei den 24 Stunden von Le Mans ihr kurzzeitiges WEC-Comeback.
"LMP2 war konkurrenzfähiger als die LMP1"
"Es war eine tolle Zeit", schwärmt auch Filipe Albuquerque gegenüber Motorsport.com. "Ich erinnere mich sehr gut an diese Autos. Ich bin seit den Anfängen der LMP2 dabei." Der Portugiese erinnert sich, dass die LMP2-Autos so schnell waren, dass sie durch das Reglement künstlich verlangsamt werden mussten, um sicherzustellen, dass der Leistungsunterschied zu den neuen LMH- und LMDh-Konkurrenten groß genug war.
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Die LMP2-Klasse verabschiedet sich aus der WEC Zoom
"Ich erinnere mich, wie ich Fuji mit den alten Autos verließ, um die ersten LMP2-Autos [für 2017] zu testen, und ich war erstaunt, wie schnell sie waren", sagt Albuqerque. "Sie haben diese Autos in die Hände von Gentleman-Fahrern gegeben und dann haben sie aufgehört, weil die Autos zu schnell waren. Jetzt haben wir die LMP2 verlangsamt, weil sie offensichtlich zu schnell für das neue [LMH/LMDh] Reglement waren."
"Aber es ist ein bewährtes Konzept", sagt der ehemalige DTM-Pilot. "Wir haben gesehen, wie das Feld massiv gewachsen ist, obwohl es nur eine [Neben-]Klasse und nicht die Hauptklasse war. Die LMP2 war irgendwann viel konkurrenzfähiger als die LMP1."
"Was ich in der LMP2 auch vermissen werde, ist, dass wenn man mit drei oder vier Zehnteln Vorsprung auf die Poleposition fährt, der Verdienst dem Fahrer und dem Team gehört, weil es keine Balance of Performance gibt, und das ist großartig", spricht Albuqerque die Chancengleichheit zwischen den LMP2-Teams an.
LMP2 als "Plattform für junge Talente"
Auf diese Weise konnten junge Fahrer ihr Talent unter Beweis stellen. "Ich bin ein wenig traurig, dass die LMP2 verschwindet, denn sie ist eine großartige Plattform für junge Fahrer, um sich zu beweisen, bevor sie in eine höhere Kategorie aufsteigen", sagt der mehrfache LMP2-Rennsieger Gabriel Aubry gegenüber Motorsport.com.
"Hoffentlich wird die ELMS diese Plattform für die junge Generation sein, die aus dem Formelsport kommt und keine Zukunft in der Formel 1 oder kein Budget für die F2 und F3 hat, denn das war mein Fall", erinnert sich der Franzose, der über die LMP2-Klasse den Aufstieg schaffte und 2024 für Isotta Fraschini ins Lenkrad greifen wird.
© Motorsport Images
Die LMP2-Klasse macht Platz für die LMGT3-Kategorie Zoom
Aubry war bis 2018 im Formelsport aktiv, entschied sich dann aber aus Kostengründen für den Langstreckensport: "Ich bin hierher gewechselt, weil ich die WEC geliebt habe, aber auch, weil ich in der Formel 1 keine Zukunft hatte. Hoffentlich bleibt dieser Schritt bestehen."
Ferrier: "Toll, mehr GT-Autos zu haben"
Tom Ferrier, der mit seinem Team TF Sport sowohl in der LMP2- als auch in der GT-Klasse an den Start geht, ist zwiegespalten. "Es ist traurig, die LMP2 zu verlieren, eine großartige Klasse mit großartigen Kämpfen", sagt er gegenüber Motorsport.com. "Auf der anderen Seite ist es großartig, dass die Topklasse umzieht und es ist toll, mehr GT-Autos in der Startaufstellung zu haben."
"Mit 18 Autos, die gegeneinander antreten, und neun verschiedenen Herstellern kann man einige ziemlich harte Kämpfe erwarten", meint Ferrier, dessen Team im kommenden Jahr von Aston Martin und Corvette wechselt. "Ich denke, es wird Spaß machen, aber es ist schade, dass wir mit der LMP2 eine brillante Klasse verlieren."
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