Nur noch ADAC-Rennen: Was ist in der NLS los?

Die drei DMV-Vereine veranstalten auch 2025 kein einziges NLS-Rennen - Ist die Serie zur ADAC-Meisterschaft geworden? - Wir konfrontierten die VLN

(Motorsport-Total.com) - Dem aufmerksamen Beobachter wird es aufgefallen sein: Zwar ist der Kalender der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) mit elf Läufen voll wie lange nicht. Trotzdem fehlen mehrere Rennen aus der Vergangenheit, darunter das traditionelle "Schinkenrennen" des MSC Münster, das seit Bestehen der Serie mit wenigen Ausnahmen den Saisonabschluss bildete.

Titel-Bild zur News: In der NLS gibt es 2025 elfmal grünes Licht, aber bei elf ADAC-Läufen

In der NLS gibt es 2025 elfmal grünes Licht, aber bei elf ADAC-Läufen Zoom

Konkret fehlen die drei DMV-Rennen. Diese fehlten auch schon 2024, aber da war im Rennkalender schlicht und einfach wegen des ursprünglich geplanten Dualismus mit der Konkurrenzserie NES kein Platz. Dieser ist jetzt da, da die NLS vor Gericht neun Renntermine zugesprochen bekam. Doch von den DMV-Rennen fehlt weiter jede Spur.

Was ist hier los? Haben die drei DMV-Vereine (MSC Münster, Rheydter Club für Motorsport, RGM Düren) heimlich, still und leise die VLN Sport GmbH & Co. KG verlassen? Im Zuge des Einstiegs der drei ADAC-Regionalvereine Nordrhein, Mittelrhein und Westfalen als Hauptsponsor der NLS wäre das eine logische Erklärung.


Fotos: NLS 2025: 70. ADAC Westfalenfahrt


Doch dem ist nicht so, wie NLS-Chef Mike Jäger im Gespräch mit Motorsport-Total.com klarstellt: "Mitglieder aller drei DMV-Clubs sind unverändert in die NLS involviert, zum Beispiel in der Rennleitung oder in unterschiedlichen Helferbereichen. Sie treten aktuell nicht als sportliche Ausrichter auf, was unterschiedliche und vor allem individuelle Gründe hat."

"Alle drei sind jedoch unverändert Teil unserer Gemeinschaft, nehmen an den Sitzungen teil und sind in die Prozesse rund um unsere Serie eingebunden."

Es handelt sich also weder um einen geschlossenen Ausstieg noch um einen "Racheakt" der VLN etwa gegen Rheydt und Münster, von denen zwei vormalige wichtige Mitglieder an der NES mitgewirkt haben. Am wahrscheinlichsten sind finanzielle Gründe.

VLN mittlerweile selbst Veranstalter

Ohnehin hat es tiefgreifende Änderung in der Veranstaltungsstruktur gegeben. Seit 2025 ist die VLN selbst Veranstalter der NLS-Rennen, während die Sportclubs nur noch als Ausrichter fungieren. Das bedeutet, dass die VLN als direkter Vertragspartner der Teams agiert und nicht mehr die einzelnen Ortsclubs. Die VLN fungiert quasi als Mittelsmann zwischen den Clubs und anderen Stakeholdern wie den Teams, Fahrern und dem DMSB.

Gesellschafter der VLN Sport GmbH & Co. KG, Analyse

Gesellschafter der VLN Sport GmbH & Co. KG, DMV-Vereine sind nach wie vor drin Zoom

"Die VLN ist in diesem Jahr bei allen Rennen der NLS Veranstalter und meldet die Events beim DMSB an. Dies geschieht in erster Linie, um den gesamten Ablauf zu bündeln und damit die Teilnehmer bei der Nennungund so weiter nur einen Ansprechpartner haben. Die Gesellschafter der VLN fungieren fortan als sportliche Ausrichter", sagt Jäger.

Es ist Teil der Maßnahmen, mit denen die VLN ihre Kundenfreundlichkeit verbessern will, denn so müssen Teams ihre Nenngelder nicht mehr an neun verschiedene Konten überweisen oder bei Rückfragen neun verschiedene Mailadressen im Kopf haben.

Drei neue Rennen im Kalender

Die Lücke, die die DMV-Rennen hinterlassen haben, wird durch drei neue ADAC-Veranstaltungen geschlossen. Bereits der zweite NLS-Lauf ist die neue ADAC Ruhrpott-Trophy, die gemeinsam vom ADAC Westfalen, der die Westfalenfahrt ausrichtet, und dem MSC Ruhrblitz Bochum, Ausrichter des 6-Stunden-Rennens, organisiert wird.

Das NLS-Light-Rennen entsteht durch eine Kooperation des MSC Sinzig (Barbarossapreis) und des MSC Adenau (Adenauer Rundstrecken-Trophy). Das Saisonfinale bildet ein Rennen des Automobil Club Altkreis Schwelm (ACAS-Cup) und des Dortmunder MC (Reinoldus-Langstreckenrennen) mit dem etwas sperrigen Namen "1. NLS Sportwarte-Rennen - Final Race of Champions".

Auf Eis liegen aktuell das DMV-4-Stunden-Rennen der Renngemeinschaft Düren, das Grenzlandrennen des Rheydter Club für Motorsport und, wie eingangs bereits erwähnt, der Münsterlandpokal des MSC Münster.

Motorsport-Total.com versuchte auch mit Thomas Röpke, Referent für den Bereich Automobil-Rundstrecke, zu diesem Thema ins Gespräch zu kommen, doch mehrere Anrufe blieben unbeantwortet.

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