"BMW sollte sich schämen!" Milner (Corvette) nach Farfus-Block sauer

Corvette-Werkspilot Tommy Milner wird vom überrundeten Augusto Farfus blockiert, damit der Teamkollege durchgehen kann - Corvette am Ende beschädigt

(Motorsport-Total.com) - "Der Fahrer sollte sich schämen, das Team sollte sich schämen, BMW sollte sich schämen!" - Tommy Milner ist stocksauer, nachdem Paul Miller Racing im Kampf um die Führung in der GTD Pro bei den 24 Stunden von Daytona 2025 (hier im kostenlosen Livestream!) auf fragwürdige Strategien setzte.

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Das sorgte für Stunk: Augusto Farfus blockiert Tommy Milner Zoom

Milner hatte in der 21. Stunde die Pratt-Miller-Corvette #4 (Milner/Catsburg/Varrone) an die Spitze gebracht und kämpfte gegen Connor de Phillippis Paul-Miller-BMW #1 (Snow/Verhagen/de Phillippi/K. van der Linde). Der Kampf wurde bereits mit harten Mitteln ausgetragen, bis Paul Miller Motorsport die Situation eskalierte.

Der durch den Massencrash in der Nacht weit zurückgefallene BMW #48 (Harper/Hesse/Krohn/Farfus) von Augusto Farfus mischte sich in den Kampf ein. Mit über 50 Runden Rückstand hatte die #48 nichts mehr zu verlieren. Farfus blockierte daraufhin Milner mehrmals bewusst.

Als er schon eine Strafe erhalten hatte, blockierte er Milner noch stärker. Dieser fuhr in der Spitzkehre "International Horseshoe", als er Farfus ausweichen wollte, in de Phillippis BMW hinein. Dabei lösten sich Karosserieteile von der Corvette C8.R.

Eine Reparatur beim anschließenden Boxenstopp mit Klebeband erwies sich als nicht ausreichend. Die Corvette musste daher ihren nächsten Stint abbrechen und weitere Pflaster abholen. Eine Gelbphase rund zehn Minuten später brachte die #4 aber wieder in Schlagdistanz zum Sieg.

Tommy Milner ist dennoch außer sich: "Das lässt sich nicht mit Worten beschreiben. So sollte man nicht Rennen fahren, schon gar nicht Sportwagenrennen. Der Fahrer sollte sich schämen, das Team sollte sich schämen, BMW sollte sich schämen. Es ist Teamsport, aber nicht auf diese Art."


Fotos: 24 Stunden von Daytona 2025, Rennen


"Jede Runde blocken und auf mich warten, so sollte Sportwagensport nicht sein. Es ist enttäuschend. Das ist schlechter Sportsgeist, einfach peinlich." Milner machte seinem Ärger Luft, als er Farfus den Mittelfinger zeigte, als dieser an die Box fuhr, um seine Strafe abzusitzen.

Gelbphase setzt alles auf null

Milner ist sich sicher, dass Farfus nicht auf eigene Faust gehandelt hat: "Sie haben ihren Boxenstopp so getimt, dass sie genau vor mir rausgekommen sind. Sie haben schon im Stint vorher auf mich gewartet, um mich zu blocken. Ihr einziges Ziel ist es, schmutzig zu fahren. Das ist enttäuschend. So sollte dieses Rennen nicht laufen."

Er hofft auf Beistand von oben: "Ich glaube nicht an solche Dinge, aber wenn es Karma gibt, heute wäre ein guter Tag." Die Gelbphase zwei Stunden vor Schluss, ausgelöst durch den technisch bedingten Ausfall des in der LMP2 führenden Pecom-Oreca #88 (Perez Companc/Murry/Nielsen/Vaxiviere), hat der Corvette schon einmal geholfen.

Die Corvette liegt beim Restart an zweiter Stelle, der BMW auf Platz drei. Durch die Caution in Führung gegangen ist der Multimatic-Ford #65 (Mies/Vervisch/Olsen).

Farfus äußert sich: Wollte Teamkollegen unterstützen

Augusto Farfus hat sich mittlerweile ebenfalls geäußert. "Die Situation mit der Corvette und unserem Schwesterauto war sehr schwierig", sagt der BMW-Werksfahrer. "Meine Absicht war es, meinen Teamkollegen im Schwesterauto im Kampf um den Sieg zu unterstützen. Ich bin mir bewusst, dass es ein hartes Rennen war."

"Die Situation, die zur Kollision zwischen der Corvette und Connor De Phillippi hinter mir führte, war sehr unglücklich - aber ich hatte nichts direkt damit zu tun. Ich bin auf meiner inneren Linie geblieben."

In der Schlussphase kam es zu einer weiteren kontroversen Szene, als Nicolas Varrone, jetzt in der Corvette #4 unterwegs, den BMW #1 torpedierte, in dem nun Kelvin van der Linde drehte. Der Argentinier erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. Der BMW beendete das Rennen als Vierter, die Corvette auf Platz sieben der GTD Pro.

Beim Restart 1:48 Stunden vor Ende noch in der Führungsrunde:
GTP: 4 Fahrzeuge
LMP2: 5 Fahrzeuge
GTD Pro: 9 Fahrzeuge
GTD: 11 Fahrzeuge