"Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf
Im Motorenwerk von Renault ist man nicht begeistert, dass Alpine ein Kundenteam werden soll: In einem Statement fordert man zum Überdenken der Pläne auf
(Motorsport-Total.com) - Vertreter des Formel-1-Motorenteams von Renault in Viry-Chatillon haben den französischen Automobilhersteller aufgefordert, die Pläne von Alpine, Kunde von Mercedes zu werden, zu überdenken - sie betrachten die Entscheidung als "Verrat".
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Noch ist offen, wie es mit Alpine 2026 weitergeht Zoom
Ein Teil der Pläne Alpines in Richtung neues Reglement 2026 sieht vor, das eigene Motorenprogramm einzustampfen und als Kundenteam von Mercedes weiterzumachen. Eine endgültige Entscheidung über den Motorenplan und die Zukunft des Hauptquartiers in Viry wird für den 30. September erwartet.
Renault hat bereits eine Studie in Auftrag gegeben, um den Schwerpunkt des Formel-1-Personals im französischen Werk auf die Entwicklung neuer Technologien zu verlagern.
Die Belegschaft des Renault-Motorenwerks hat sich bereits gegenüber ihren Vorgesetzten und Renault-Geschäftsführer Luca de Meo zur Entscheidung geäußert, das 1977 begonnene Formel-1-Motorenprojekt aufzugeben, doch nun treten Vertreter mit ihren Sorgen an die Öffentlichkeit.
In einer Erklärung des Conseil Social et Economique (Sozial- und Wirtschaftsrat der Mitarbeiter von Alpine in Viry-Chatillon), die Motorsport-Total.com vorliegt, heißt es, dass die technischen Versprechungen des Motors für 2026 die Fortsetzung des Projekts durch Renault mehr als rechtfertige.
Statement spricht von "töten" und "DNA verraten"
Im Statement heißt es: "Die Konzernleitung plant, das Programm 2026 in Viry-Chatillon zu stoppen und sich für die Lieferung eines Motors zu entscheiden, wahrscheinlich von Mercedes."
"Als Grund wird eine erhebliche direkte Ersparnis genannt, weil man Entwicklungskosten in Höhe von 120 Millionen Dollar gegen eine jährliche Ausrüstergebühr von 17 Millionen Dollar tauscht."
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Weiter: "Wir verstehen nicht, was es rechtfertigt, diese elitäre Einheit, die der Standort Viry-Chatillon ist, zu töten und ihre Legende und ihre DNA zu verraten, indem man ein Mercedes-Herz in unseren F1-Alpine implantiert."
"Die Ankündigung, die Entwicklung und Produktion französischer Motoren für die Formel 1 einzustellen, ist unverständlich. Wir können nicht akzeptieren, dass Alpine und der Renault-Konzern ihrem Image Schaden zufügen und fordern daher Herrn De Meo und seinen Verwaltungsrat auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen."
Erste Tests mit neuem Motor vielversprechend
In dem langen Dokument beschreibt der Sozial- und Wirtschaftsrat, wie Viry einige "aggressive" Entwicklungsziele mit dem neuen Motor erreicht habe, der bei Prüfstandtests ein gutes Potenzial gezeigt habe.
"Mehr als hundert bahnbrechende Konzepte wurden untersucht, von denen fast ein Drittel eine signifikante Leistung auf dem Prüfstand zeigte und in den zukünftigen Alpine-Motor, den AR26, eingebaut werden sollte", heißt es.
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Der frühere Teamchef Bruno Famin hatte die Umstrukturierung verkündet Zoom
"Ziel war es, das erste Triebwerk von Alpine 2026 Ende des ersten Halbjahres 2024, also eineinhalb Jahre nach Projektstart, zu starten. Am 26. Juni 2024 hat das RE26A, so der Name der ersten Werksversion des AR26, seinen ersten Start auf Prüfstand Nr. 6 in Viry-Chatillon absolviert und damit den angestrebten Termin erreicht."
"Bei diesem ersten Triebwerk fehlt noch fast ein Drittel der Leistungskonzepte, die zuvor auf dem Systemprüfstand validiert wurden und bis Ende 2024 eingeführt werden sollen. Die ersten Testergebnisse sind jedoch vielversprechend."
Neuer Motor wird als "großer Erfolg" angesehen
In der Mitteilung heißt es, dass das Testtriebwerk in den ersten Betriebsstunden eine Leistung von mehr als 400 Kilowatt erreicht habe, was dem Leistungsziel für das erste Rennen im Jahr 2026 sehr nahe komme. Der thermische Wirkungsgrad liege bei 48 Prozent und es habe keine größeren Zuverlässigkeitsprobleme gegeben.
Der Motor sei um zwölf Prozent kürzer als das derzeit von Alpine verwendete Aggregat, was "erheblichen Spielraum" für eine bessere Integration des Chassis biete. Außerdem liege er unter dem vom Reglement vorgeschriebenen Mindestgewicht, sodass Alpine noch Raum für Ballast hat.
In der Erklärung heißt es weiter: "Der RE26A wird von allen Teams in Viry-Chatillon als großer Erfolg angesehen, ein gut entwickelter Motor mit einem klaren Potenzial, die Ambitionen des Alpine-Teams eineinhalb Jahre vor dem ersten Rennen zu steigern."
Umstrukturierung nicht sinnvoll?
Obwohl Renault versprochen hat, die derzeitigen Mitarbeiter des Formel-1-Programms in Viry in neue Projekte zu transferieren, zu denen auch die Wasserstofftechnologie gehören könnte, hält der Rat dies nicht für sinnvoll.
"Der Umstrukturierungsplan für den Standort, der am 30. September 2024 endgültig genehmigt werden soll, besteht darin, die Ressourcen auf andere Projekte unter der Leitung von Alpine Racing (Langstreckenrennen, Formel E, Kundenwettbewerbe, Wasserstoffverbrennungsmotor für ein Hypercarund so weiter) zu verlagern, deren Personal bereits voll ausgelastet ist, oder das Engineering auf innovative Projekte zu verlagern, die für die Massenproduktion nützlich sein dürften, aber in diesem Stadium noch nicht definiert sind", betont man.
"Die Innovation im Automobilsektor konzentriert sich heute auf die Chemie und die Industrialisierung von Batterien, auf 'softwaredefinierte Fahrzeuge' und das autonome Fahren. Die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Viry haben mit diesen Themen nichts zu tun."
Alpine lehnt es ab, die Angelegenheit zu kommentieren, aber man geht davon aus, dass die Arbeitnehmervertreter in Viry von ihrem Recht Gebrauch gemacht haben, Expertenmeinungen zu den geplanten zukünftigen Projekten einzuholen. Dieses Feedback wird für den 30. September erwartet.
Bislang hat Alpine noch keine endgültige Entscheidung über das Umwandlungsprojekt in Viry getroffen.
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