Stella: Warum die McLaren-Performance in Spa "keine Überraschung" war

Teamchef Andrea Stella erklärt, warum McLaren seiner Meinung nach nicht das beste Auto hat - Im Entwicklungsrennen kündigt er nach der Pause weitere Updates an

(Motorsport-Total.com) - "Ich bin nicht überrascht", stellt McLaren-Teamchef Andrea Stella nach dem Formel-1-Rennen in Spa klar. Viele Experten sahen McLaren dort in der Favoritenrolle, doch am Ende belegten Oscar Piastri und Lando Norris in Belgien "nur" die Positionen zwei und fünf.

Titel-Bild zur News: Oscar Piastri (McLaren) beim Formel-1-Rennen in Spa vor George Russell (Mercedes)

Oscar Piastri belegte zuletzt in Spa immerhin Platz zwei Zoom

Viele hätten den Eindruck, so Stella, "dass der McLaren das beste Auto ist". Er selbst müsse das immer relativeren und klarstellen, dass es in der Formel 1 momentan vier Autos gebe, "die mehr oder weniger auf dem gleichen Level sind", betont der Teamchef.

So sei es von der jeweiligen Strecke und auch den Bedingungen abhängig, welches Team an einem Wochenende vorne sei. McLaren selbst habe zum Beispiel "ein gutes Auto" auf Strecken, auf denen man mit viel Abtrieb fahre. Im "Low-Downforce-Bereich" habe man dagegen noch Arbeit vor sich.

Daher ist es für Stella auch "keine Überraschung, dass wir hier in Belgien nicht so konkurrenzfähig waren wie in Ungarn, und es ist auch keine Überraschung, dass wir bei gleicher oder etwas besserer Höchstgeschwindigkeit im zweiten Sektor immer noch ziemlich viel verloren haben."

Oder vereinfacht gesagt: McLaren musste am vergangenen Wochenende in Spa so viel Abtrieb vom Auto nehmen, auf den Geraden im ersten und dritten Sektor konkurrenzfähig zu sein, dass man dadurch zu viel Zeit im kurvenreichen zweiten Streckenabschnitt verlor.

"Aber ich hoffe, dass wir in Zukunft, vielleicht nächstes Jahr in Belgien, die Suche nach dem effizientesten Auto abgeschlossen haben", so Stella, denn aktuell sei dieser Job erst zu "50 Prozent" abgeschlossen.

Stella kündigt nach der Pause weitere Updates an

Ein Vorteil dabei könnte sein, dass McLaren dank des Handicap-Systems noch mindestens bis zum Jahresende mehr Entwicklungszeit als zum Beispiel Red Bull haben wird. Doch Stella ist sich "nicht sicher", ob sich das wirklich auswirken wird.

"Wenn man sich die Einreichungen [bei der FIA] anschaut, hat Red Bull in Bezug auf die gelieferten physischen Teile mehr Entwicklungen auf die Strecke gebracht als wir", so Stella. In der Tat meldete Red Bull für den RB20 in diesem Jahr bislang offiziell 31 Updates bei der FIA an.

Bei McLaren waren es vor der Sommerpause "nur" 27. Stella betont daher: "In gewisser Weise bin ich überrascht, dass wir so wettbewerbsfähig waren, wenn man bedenkt, dass wir seit Miami nicht mehr viele neue Teile auf die Strecke gebracht haben."

Für die zweite Saisonhälfte wolle man aber weitere Updates bringen, kündigt der Teamchef an. Im Kampf um Siege (und möglicherweise den WM-Titel) könnte das eine entscheidende Rolle spielen. Denn laut Stella machen im engen Spitzenfeld aktuell lediglich Kleinigkeiten den Unterschied.

Als Beispiel nennt er den Reifenabbau und erinnert an den letzten Stint beim Rennen in Silverstone: "Lando und Hamilton hatten beide gebrauchte Softs. Hamilton hat es irgendwie geschafft, sie am Leben zu erhalten und das Rennen in Silverstone zu gewinnen."

Gleichzeitig betont er aber auch: "Bei anderen Bedingungen scheinen wir tatsächlich gut mit den Reifen zurechtzukommen. Es sieht also so aus, als läge alles so eng beieinander, dass einige kleine Faktoren und variable Umstände die Hackordnung verändern können."

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