Pressestimmen zum Großen Preis von San Marino
Michael Schumacher startete trotz des Todes der Mutter und gewann in San Marino; die Presse zollte dem Deutschen Respekt
Deutschland

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Michael Schumacher bekam viel Lob, auch von der internationalen Presse
DIE WELT: "Was sollen zwei Söhne tun, die vor einem großen Rennen stehen und erfahren: Eben ist unsere Mutter gestorben? Vom Platz gehen? Starten? Sie sind gestartet. Und Michael Schumacher hat gesiegt. Über die Gegner. Über sich selbst. Über die Trauer - für anderthalb Stunden. 'Meine Mutter hätte es so gewollt', schreibt er auf seiner Homepage."
WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG: "Und wie banal, wie geschmacklos sind die Fragen der selbsternannten Bedenkenträger, die den Imola-Start der Schumachers womöglich für pietätlos halten. Dass die Schumacher-Brüder starteten, war ihre eigene persönliche Entscheidung. Ob es richtig oder falsch war, müssen sie selbst verantworten. Dass sie aus Liebe zur Mutter mit dem Herzen entschieden haben, ist aber wohl nicht zu bestreiten."
THÜRINGER ALLGEMEINE: "Der Respekt vor der freien Entscheidung zweier hoch bezahlter Berufsrennfahrer, zweier Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, aber auch zweier Menschen wie du und ich gebietet es, ihr Handeln zu akzeptieren."
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: "Unter ihm reckten tausende begeisterte Ferrari-Anhänger die Kappen und Fahnen in die Höhe, über ihm kreiste ein Hubschrauber mit einem neugierigen Kameramann an Bord, neben ihm standen ? ein wenig indigniert ? Kimi Räikkönen und Rubens Barrichello. Siegerehrung. Doch wie ein Sieger fühlte sich Michael Schumacher in diesem Moment nicht, nach einer Ehrung war ihm nicht zumute. Den Großen Preis von San Marino 2003 hatte er gewonnen, wie zuvor schon 64 andere, zum Teil bewegte Rennen."
BILD: "Schumi, war das richtig?"
Italien
CORRIERE DELLO SPORT: "Schumi rührt die Welt. Nackt vor dem absoluten Schmerz. Mit dem Tod im Herzen und der Wut in den Beinen haben die beiden Schumachers beschlossen, weiterzumachen. Sie haben ein wildes und perfektes Rennen geliefert. Die Schumachers sind gefahren, weil es ihre Mutter ihrer Ansicht nach so gewollt hätte, weil sich ein Formel 1-Pilot geschützt fühlt, wenn er in seinem Cockpit sitzt. Sie haben das Leben im Rennen gehalten."
GAZZETTA DELLO SPORT: "Schmerz und Klasse. Am Tag des großen Schmerzes hat uns Michael Schumacher einen der begehrtesten und perfektesten Siege in der Ferrari-Geschichte geschenkt. Zum ersten Mal seit Meisterschaftsbeginn hat Schumi keine Fehler gemacht und ein Resultat erreicht, das auch in Brasilien und in Australien in greifbarer Nähe war. Es war ein schöner Abschied vom Auto, mit dem Ferrari die meisten Erfolge geerntet hat, den F2002."
TUTTOSPORT: "Schumi, ein Sieg in Tränen. Er ehrt seine Mutter mit einem Triumph. Schumacher hat nicht nur ein phantastisches Rennen hinter sich gebracht. Man hat die große Anstrengung des
Menschen gespürt, der sich zur Kontrolle der Leidenschaften und der Gefühle zwingt."
LA REPUBBLICA: "Das Außerordentliche an Schumacher ist seine Fähigkeit, positiv in negativen Situationen zu reagieren. Sehr oft hat er Phantastisches geleistet und auf perfekte Weise gesiegt,
weil er von einer inneren Wut angestachelt war. Gerade an einem so schmerzhaften Ostersonntag hat Schumacher wie ein Meister gekämpft und den Fans eines seiner besten Rennen geschenkt. Er hat dies zu Ehren seiner Mutter, bestimmt nicht für einige Punkte in der Meisterschaft, getan."
IL MESSAGGERO: "Schumacher hat wieder einmal bewiesen, ein Mensch und kein Roboter zu sein. Schumacher gewinnt sein schwierigstes Rennen. Seine Fans lieben ihn jetzt noch mehr. Ferrari umarmt seinen Star wie eine warme Decke."
Großbritannien
THE TIMES: "Triumph gemischt mit Tränen der Trauer in Imola. Trauer kann das Schumacher-Familiengeschäft nicht bremsen."
DAILY TELEGRAPH: "Michael Schumacher lieferte unter den wohl schwierigsten und dunkelsten Umständen eine Fahrt aus der Tiefe seines Wesens heraus. Es war der Akt eines Champions im Sport und im Alltagsleben, ein Akt des Triumphes. Nur wenige Zeugen von Michaels und Ralfs Kummer konnten nicht bewegt sein von ihrem Dilemma oder ihrem Glück."
DAILY STAR: "Mutige Brüder verbergen Tränen, als Michael am Tag der Tragödie triumphiert. Schuey reitet mit den Engeln."

