Nicholas Latifi sammelt in Ungarn Argumente für Cockpit 2022
Williams-Pilot Nicholas Latifi überraschte beim Formel-1-Rennen in Ungarn mit Rang sieben - Bessere Karten für Cockpit 2022?
(Motorsport-Total.com) - Neben Sieger Esteban Ocon gehörte Nicholas Latifi zu den großen Überraschungen beim Umgarn-Grand-Prix der Formel 1. Der Kanadier, der in der laufenden Saison vor allem durch seinen meist großen Rückstand auf Williams-Teamkollege George Russell auffiel, fuhr nach dem Chaos in Kurve 1 lange sensationell auf Rang drei und sammelte am Ende als Siebter seine ersten Punkte in der Königsklasse.
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Nicholas Latifi fuhr beim Formel-1-Rennen in Ungarn auf Rang sieben Zoom
Latifi profitierte dabei von seinem schlechten Startplatz und konnte den diversen Unfällen nach dem Start ausweichen, wodurch er sich clever nach vorne schob. Zunächst lag Latifi bei der Unterbrechung auf Rang fünf, nach dem Restart und Lewis Hamiltons verspätetem Reifenwechsel auf Slicks war er sogar Dritter.
"Der eigentliche Start war nicht der beste, aber ich habe mich einfach von dem Gemetzel da vorne ferngehalten. Das ist wohl der einzige Vorteil, wenn man von hinten startet, weil man einen Platz in der ersten Reihe hat. Und das konnte ich am Ende ausnutzen", schildert Latifi die Anfangsphase.
Latifi: War ein ziemlich einsames Rennen
Als der Kanadier dann Dritter war, verhalf er den beiden Führenden Ocon und Sebastian Vettel sogar unfreiwillig dabei, ihren Vorsprung auszubauen. Denn er konnte das Tempo der Spitze nicht mitgehen, schaffte es aber, sich vor Yuki Tsunoda im AlphaTauri zu halten, der direkt hinter ihm lauerte, aber keinen Weg vorbei fand.
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"Es fühlte sich wie ein einsames Rennen an. Die Autos vorne sind natürlich weggezogen und ich habe den Abstand zu Yuki verwaltet. Ich wusste, dass wahrscheinlich ein riesiger Zug hinter mir ist, aber ich konnte nur Yuki und ich glaube einen Ferrari sehen", so Latifi. Hinter Tsunoda lag Carlos Sainz, danach folgte zunächst eine kleine Lücke zu Fernando Alonso.
"Es war klar, dass wir an der Spitze zurückfallen, aber ich bin einfach mein eigenes Rennen gefahren, habe mich auf meine Reifen konzentriert und nicht versucht, mit den Autos vor mir mitzuhalten. Denn im Qualifying waren wir das neuntschnellste Auto, und normalerweise fallen wir im Rennen etwas zurück", erklärt der 26-Jährige.
Vorentscheidung gegen Alfa in der Konstrukteurs-WM?
Nach seinem Boxenstopp fiel er zunächst auf Rang sieben zurück und wurde kurz darauf auch von Lewis Hamilton geschnappt. Nachdem er zunächst eine Position durch Pierre Gaslys Boxenbesuch gewonnen hat, musste er diese kurz darauf auf der Strecke wieder an den Franzosen abgeben.
Danach brachte er den achten Platz nach Hause, wenngleich Russell von hinten immer näherkam und teilweise anderthalb Sekunden pro Runde schneller war. Durch die spätere Disqualifikation von Vettel rückte das Williams-Duo sogar noch jeweils einen Platz auf und durfte sich über zehn Punkte auf einen Schlag freuen.
Damit zog das britische Team in der Konstrukteurs-WM an Alfa Romeo vorbei. Für Latifi könnte der Vorsprung von sieben Punkten auf den Schweizer Rennstall bereits eine Vorentscheidung sein.
"Dieser Unterschied könnte für den Rest des Jahres bestehen bleiben. Es steht auf der Kippe, ob wir Punkte holen. Und wenn, dann ist es ein Punkt hier und einer dort. Dasselbe gilt für Alfa", erklärt er: "Ich weiß nicht, wie groß der Unterschied im Preisgeld am Ende der Saison ist. Aber ich weiß, dass es für das Team wichtig ist."
Latifis Zukunft: "Ergebnis kann nur helfen"
Auch für seine eigene Zukunft sammelte Latifi durch das Rennen in Ungarn Argumente. Sein Verbleib bei Williams über die Saison hinaus ist unklar, Kandidaten für ein Williams-Cockpit 2022 gibt es einige. "Natürlich ist es mein Ziel, auch im nächsten Jahr im Team zu bleiben. Und ja, ich habe im Moment noch nichts sicher. Ein Ergebnis wie dieses kann nur helfen", weiß er.
Wenngleich er einen Verbleib oder Abgang von George Russell nicht als entscheidend für seine eigene Zukunft ansieht, so glaubt Latifi, dass er im Falle eines Wechsels von Russell zu Mercedes die Karte der Kontinuität ausspielen könnte. "Wenn ich bleibe, spricht die Kontinuität für mich. Ich bin sicher, dass das gut für das Team ist", sagt er.
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