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McLaren und die Teamorder-Frage: Piastri vs. Norris 2025
McLaren startet 2025 mit zwei gleichberechtigten Fahrern, doch wie lange bleibt es dabei? Die Teamorder-Diskussion geht nach 2024 in die nächste Runde
(Motorsport-Total.com) - Teamorder ist in der Formel 1 seit jeher ein sensibles Thema, besonders wenn zwei konkurrenzfähige Fahrer innerhalb eines Teams um Siege und Titel kämpfen. Bei McLaren stehen Oscar Piastri und Lando Norris vor genau dieser Situation.
![Oscar Piastri, Lando Norris Titel-Bild zur News: Oscar Piastri, Lando Norris](https://www.motorsport-total.com/img/2025/250213/338464_w620_h500.webp?ts=1739472402)
© Motorsport Images
Oscar Piastri und Lando Norris setzen weiter auf hartes, aber faires Racing Zoom
Während Red Bull mit Max Verstappen eine klar definierte Nummer eins hat, betonen die McLaren-Verantwortlichen, dass beide Piloten gleichberechtigt in die Saison starten. Doch wie lange kann dieses Gleichgewicht bestehen?
"Unser Ziel als Team und als Fahrer ist es, an jedem Rennwochenende eine klare Doppelführung zu erreichen - und dann gegeneinander um den Sieg zu kämpfen", sagt Piastri zum internen Duell mit Norris und ergänzt: "Jeder startet bei null Punkten, und mein Ziel ist es, in diesem Jahr Weltmeister zu werden."
"Hoffentlich haben wir von Beginn an ein Auto, das dazu in der Lage ist. Jeder hat diese Mentalität - das muss man einfach haben. Aber wir haben bereits oft bewiesen, dass wir hart, aber fair gegeneinander fahren können. Solange wir dem Team keine Punkte nehmen, wird das unser Ansatz für die Saison sein."
Lehren aus 2024: Teamorder unvermeidlich?
Bereits in der vergangenen Saison kam es mehrfach zu heiklen Situationen zwischen den beiden McLaren-Fahrern. Das Team ließ das Duo zunächst frei fahren, solange es fair blieb, doch nicht selten wurden dabei Punkte liegengelassen, die Norris im Titelkampf gegen Red-Bull-Rivale Verstappen rückblickend fehlten.
Ein entscheidender Wendepunkt in der Teamorder-Politik war das Rennen in Monza. Hier entschied man sich erstmals eindeutig zugunsten eines Fahrers - in diesem Fall Norris -, um das bestmögliche Ergebnis für die Gesamtwertung zu sichern.
Ein Szenario, zu dem es auch 2025 kommen könnte. Zwar betont Piastri: "Wir starten beide mit null Punkten, und es gibt für uns beide die Möglichkeit, Rennen zu gewinnen."
"Sollte es gegen Ende der Saison eine größere Punktedifferenz geben und einer von uns die Unterstützung des anderen benötigen, werden wir uns natürlich gegenseitig helfen. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg, und idealerweise kommt es gar nicht erst dazu - schließlich möchte jeder von uns den Titel aus eigener Kraft gewinnen."
Norris: "Jeder will seinen Teamkollegen schlagen"
Er wolle mit Norris "hart, aber fair gegeneinander kämpfen", so der Australier. "Und im Idealfall geht es dann um Platz eins und zwei." Genau dafür wappnet sich auch Norris, der seinem Teamkollegen durchaus zutraut, um den Titel zu kämpfen.
"Natürlich ist er hungrig auf einen Titel - das ist jeder Fahrer. Und ja, er ist definitiv in der Lage, Weltmeister zu werden. Aber für mich und das Team bleibt der Ansatz, ein Rennen nach dem anderen zu nehmen", erklärt der WM-Zweite von 2024.
"Jeder will seinen Teamkollegen schlagen. Das ist normal, das ist die Erwartung. Aber ich hoffe, dass sich an unserer Dynamik nichts ändert. Natürlich wird es in gewisser Weise anders sein - das ist die Natur des Wettbewerbs. Es wird Situationen geben, in denen wir enger zusammen kämpfen und öfter Rad an Rad fahren."
Das könnte an bestimmten Stellen "mehr Regeln oder eine striktere Herangehensweise" erfordern, räumt Norris ein. "Aber wir haben letztes Jahr bewiesen, dass wir gut zusammenarbeiten können. Bis Baku gab es keine Priorisierung zwischen uns beiden - wir kämpften einfach gegeneinander. Das Team ließ uns frei fahren."
Stella: Gleiche Chancen für beide Fahrer
McLaren-Teamchef Andrea Stella sieht die Herausforderung, zwei ambitionierte Fahrer zu managen, die beide nicht weniger als den WM-Titel anvisieren, als positives Zeichen: "Das bedeutet, dass wir als Team gute Arbeit geleistet haben."
Er stellt klar, dass Piastri und Norris zu Saisonbeginn dieselben Chancen haben werden, betont aber, dass es klare Grundprinzipien für den Wettbewerb gebe. Offene und ehrliche Kommunikation sei entscheidend, um Spannungen zu vermeiden. "Genau das hat sich in der Vergangenheit bewährt", hält der Italiener fest.
"Als Team befinden wir uns in einer glücklichen Position, zwei Fahrer zu haben, die das Potenzial zum Champion besitzen. Die größte Verantwortung liegt nun beim Team: Wir müssen ihnen ein Auto geben, das von Anfang an konkurrenzfähig ist."
Red Bull mit klarer Nummer 1 im Vorteil?
Während McLaren öffentlich also weiter gleiche Bedingungen für beide Fahrer propagiert, bleibt die Frage, ob und wann sich das Team für eine Nummer eins entscheiden muss.
Das Beispiel Red Bull zeigt, dass ein Team mit einer klaren Hierarchie im Fahrerduell möglicherweise weniger interne Spannungen hat. "Es ist natürlich eine andere Dynamik. Max ist etabliert, und wir wissen, wie stark er ist", sagt Piastri.
Er sieht in der aktuellen McLaren-Situation mit zwei Titelaspiranten dennoch einen klaren Pluspunkt: "Die Möglichkeit, voneinander zu lernen, ist ein enormer Vorteil für uns beide. Zwar kann man den Zeitgewinn, den jeder von uns durch den anderen erfährt, nicht exakt messen, doch ich bin überzeugt, dass er existiert."
"Letztlich wird ein Weltmeister seinen Titel immer verdienen - unabhängig davon, wer sein Teamkollege ist. Vielleicht ist es für Max in gewisser Weise einfacher, weil er keine internen Punkteverluste hat. Aber wer weiß, vielleicht überrascht uns Liam (Lawson; Anm. d. R.) auch alle. Ich kenne ihn und weiß, wie stark er ist."
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