McLaren sieht 2025 Potenzial: Neues Auto soll noch schneller sein

Bei McLaren warnt man davor, 2025 auf die leichte Schulter zu nehmen - Man könne es sich nicht leisten, bereits jetzt alles auf das neue Reglement ab 2026 zu setzen

(Motorsport-Total.com) - McLaren gewann in der Formel-1-Saison 2024 nicht nur den Titel in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Viele Experten sind auch der Meinung, dass das Team aus Woking über weite Strecken des vergangenen Jahres das schnellste Auto im Feld hatte.

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McLaren will auch in der Formel-1-Saison 2025 wieder Weltmeister werden Zoom

Für einige geht McLaren daher sogar als Favorit in die anstehende Saison 2025. Doch Neil Houldey, McLarens Technikchef für den Bereich Engineering, stellt gegenüber der globalen Edition mit Motorsport.com klar: "Ohne [Entwicklung] wird man 2025 nicht gewinnen können."

"Wir wissen, dass das Auto schneller sein kann. Wir können das Auto weiterentwickeln", ist sich Houldey sicher. Obwohl der McLaren MCL38 bereits ein schnelles Auto war, und für viele eben sogar das schnellste im Feld, müsse man 2025 daher noch einmal nachlegen.

Im Hinblick auf die Konkurrenz von Red Bull, Mercedes und Ferrari sagt er: "Es gibt keinen Grund, warum diese Teams in der nächsten Saison nicht eine Menge Performance bringen werden, und wir müssen dabei sein und dasselbe tun, wenn wir die Meisterschaft gewinnen wollen."

2025 soll nicht für 2026 geopfert werden

Denn das sei "natürlich unser Ziel", so Houldey angriffslustig. Er erklärt: "Wir wissen, dass wir als Team in jedem Bereich Wege finden können, effektiver und effizienter zu sein und auch in den einzelnen Gruppen mehr und mehr Performance zu bringen."

"Das Jahr 2025 ist für uns alsodasselbe wie jedes andere Jahr und eine Gelegenheit zu zeigen, wozu McLaren jetzt in der Lage ist", erklärt Houldey. Allerdings stehen alle zehn Formel-1-Teams in diesem Jahr vor einer ganz besonderen Herausforderung.


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Denn seit dem 1. Januar darf im Windkanal ganz offiziell an den neuen Autos für 2026 gearbeitet werden. Das ist deshalb wichtig, weil dann ein komplett neues Reglement in der Königsklasse greifen wird. Die Teams müssen ihren Fokus daher parallel auf zwei Projekte verteilen.

Laut Houldey ist es für McLaren keine Option, sich in der Fabrik ausschließlich auf 2026 zu konzentrieren. Dann werde man 2025 nämlich abgehängt werden, warnt er und stellt klar, dass McLaren in beiden Jahren mit um den WM-Titel kämpfen wolle.

Houldey: Noch in allen Bereichen Luft nach oben

Und obwohl die aktuellen Boliden langsam aber sicher am Ende ihres Lebenszyklus angelangt sind, sind laut Houldey noch immer Verbesserungen möglich. Er verweist auf die Situation vor einem Jahr, als McLaren zum Beispiel noch einmal ein großer Sprung beim Heckflügel gelungen sei.

"Es war klar, dass unsere Heckflügel im Jahr 2023 nicht optimal waren, also haben wir uns darauf konzentriert, um sicherzustellen, dass wir hier ganz vorne sind", verrät er und erklärt: "Wir sind von einer Position gestartet, in der wir unsere Flügel nicht genug entwickelt hatten."


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"Ich würde sagen, dass wir jetzt sehr, sehr nahe [an Red Bull] dran sind, und es ist kein Bereich, in dem wir aufhören werden, uns weiterzuentwickeln. Wie überall an diesem Auto gibt es also noch viel zu tun, und wir wissen, dass wir noch eine Menge Leistung ans Auto bringen können", so Houldey.

"Es gibt also keinen Bereich, bei dem wir sagen können, wir sind zufrieden und fertig. Es gibt definitiv noch mehr, und wir müssen jetzt herausfinden, wie wir die Leistung von der Idee über CFD und Windkanal auf die Strecke bringen können", erklärt er.

Denn McLaren will 2025 nicht nur den Konstrukteurstitel verteidigen. Nach Möglichkeit soll auch endlich der erste Fahrertitel seit Lewis Hamilton im Jahr 2008 eingefahren werden.