• 13.03.2025 07:09

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Filip Cleeren

Liam Lawson: Ich will nicht für immer Red Bulls Nummer 2 bleiben

Mit welchem Selbstverständnis Liam Lawson als Teamkollege von Weltmeister Max Verstappen bei Red Bull in seine erste komplette Formel-1-Saison geht

(Motorsport-Total.com) - "In der Formel 1 wird ein Fahrer immer mit seinem Teamkollegen verglichen", sagt Liam Lawson. Deshalb hat der Neuseeländer in der Saison 2025 das schwierigste Los von allen: Er tritt bei Red Bull gegen den viermaligen Weltmeister Max Verstappen an, den viele für den derzeit besten Formel-1-Fahrer halten. Wie also kann Lawson in seiner ersten kompletten Saison bestehen?

Titel-Bild zur News: Liam Lawson

Liam Lawson, der neue Teamkollege von Max Verstappen bei Red Bull Zoom

Lawson selbst meint: "Ich werde das Auto einfach so schnell fahren, wie ich kann. Dann werde ich genau wissen, wo ich stehe."

Ein konkretes Ziel für das erste Jahr formuliert er bewusst nicht. "Das ist einfach nicht möglich", sagt Lawson. Er gehe mit "realistischen" Erwartungen in die Saison 2025 - und mit großem Selbstvertrauen.

"Wir alle glauben an uns selbst. Wenn man in diesem Sport ist und denkt, dass jemand anderes besser ist als man selbst, dann sollte man eigentlich nicht hier sein. Tief im Inneren glauben wir alle, dass wir die Besten sind. Also ja, ich habe dieses Selbstvertrauen."

Lawsons Hoffnung für seine Formel-1-Karriere

Andererseits habe er mit Verstappen einen erfahrenen Teamkollegen, "der seit zehn Jahren für das Team fährt und vier Titel gewonnen hat", so Lawson. "Es wäre nicht fair, von mir zu erwarten, dass ich sofort reinkomme und ihn auf Anhieb schlage."


Lawson will sich stattdessen ein Beispiel nehmen an Verstappen. "Ich will ihn als Orientierung nutzen, um mich so schnell wie möglich weiterzuentwickeln und mein Ziel zu erreichen: Rennen zu gewinnen."

Wie viel Geduld hat Red Bull mit Lawson?

Ob ihm Red Bull diese Zeit einräumt? Daniil Kwjat, Pierre Gasly und Alexander Albon waren schnell wieder weg, nachdem sie sich an der Seite von Verstappen schwergetan hatten. Erst mit Sergio Perez kehrte für Jahre Stabilität ein bei der Red-Bull-Fahrerbesetzung.

Deshalb ist Lawson gewarnt. "Vielleicht" erwarte niemand in den ersten Wochen, dass er auf dem gleichen Niveau fahre wie Verstappen, sagt Lawson. "Aber wenn das nicht direkt am Anfang passiert, dann ganz sicher später."

Was Lawson über Verstappens Fahrstil denkt

Ob er aber schon jetzt etwas über den speziellen Fahrstil von Verstappen sagen könne, wird Lawson gefragt. Immerhin habe er bei den Formel-1-Wintertests in Bahrain über drei Tage hinweg eine gute Vergleichsmöglichkeit gehabt.

Lawsons Antwort: "Als Profis sollten wir das Material bestmöglich umsetzen. Sich anzupassen, ist in unserem Sport extrem wichtig - verschiedene Bedingungen, unterschiedliche Winde, anderes Wetter, verschiedene Autos. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich an Fahrstile glaube."

"Aber was das Feedback angeht, scheint es bisher ziemlich ähnlich zu sein - also, was wir vom Auto fühlen und in welche Richtung wir es entwickeln wollen. Und am Ende liegt es an uns, aus dem, was wir haben, das Bestmögliche zu machen."