Jos Verstappen: Hat Max nicht geschadet, dass ich hart war zu ihm
Als Vater eines jetzt viermaligen Formel-1-Weltmeisters fühlt sich Jos Verstappen in seinen Erziehungsmethoden für Max Verstappen bestätigt
(Motorsport-Total.com) - Er habe seinem Sohn "etwas klarmachen" wollen, sagte Jos Verstappen einmal über seine fragwürdigen Erziehungsmethoden. Denn als sein Sohn Max Verstappen vor vielen Jahren bei einem Lauf zur Kart-Weltmeisterschaft in Italien nicht wie gewünscht zum Sieg fuhr, sondern sein Kart beschädigte, redete Vater Jos Verstappen eine Woche lang konsequent nicht mit seinem Sohn, der jetzt - zwölf Jahre später - ein viermaliger Formel-1-Weltmeister ist.

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Bild aus der Saison 2023: Max Verstappen (li.) mit seinem Vater Jos Verstappen Zoom
Das ist nur eine Episode von vielen aus der frühen Karriere von Max Verstappen, die zwar von etlichen Erfolgen, aber auch von der harten Hand seines Vaters geprägt war. Doch Jos Verstappen steht dazu, wie er sich als Vater verhalten hat und sagt nach dem WM-entscheidenden Grand Prix in Las Vegas bei Viaplay: "Ich glaube: Max hat diese Lernerfahrung gebraucht. Denn er war jemand, der ziemlich entspannt war bei allem."
Der jetzige Erfolg seines Sohnes, so Jos Verstappen weiter, spreche nachträglich für seinen Erziehungsstil mit wenigen warmen Worten, aber vielen "Lernerfahrungen", wie Jos Verstappen es nennt. Mehr noch: "Dass ich immer mal ein bisschen hart war zu ihm, das zahlt sich jetzt aus, denke ich." (Video: Jos Verstappen erklärt seine Erziehungsmethoden!)
"Auch bei der Art und Weise, wie er mit Druck umgeht. Er hatte immer schon Druck, von mir sozusagen. Aber wenn man sieht, wie er jetzt damit umgeht, dann kann man nur stolz sein."
Stolz auf einen Sohn, den er bei der Rückfahrt von besagtem Kart-WM-Lauf 2012 auf einer Autobahn-Raststätte aussetzte. Der damals 15-jährige Max Verstappen wurde dort später von seiner Mama Sophie Kumpen in einem nachfolgenden Auto aufgelesen.
Warum Jos Verstappen nicht in Las Vegas war
Bei seinem neuerlichen WM-Triumph in der Formel 1 in Las Vegas waren weder Mutter noch Vater vor Ort. Jos Verstappen aber klingt so, als hatte er eigentlich geplant, beim dritten USA-Rennen des Jahres dabei zu sein, sich kurzfristig aber umentschieden.
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Begründung: "Ich hatte mich nicht so gut gefühlt. Ich habe einen grippalen Infekt. Dann will ich natürlich nicht in der Nähe von Max sein, damit er sich nicht was einfängt."
Außerdem fahre er selbst schon am kommenden Wochenende wieder ein Rennen und wolle sich darauf vorbereiten, meint Jos Verstappen. Die Zeitverschiebung zum Westen der Vereinigten Staaten von Amerika habe ihn zusätzlich abgeschreckt.
Wie Jos Verstappen das Rennen verfolgt hat
Natürlich habe er das Geschehen in Las Vegas trotzdem verfolgt und die Anspannung vorab habe ihn teilweise um den Schlaf gebracht: "Ich konnte nicht schlafen und glaube, ich war um vier Uhr früh schon wach." Also drei Stunden vor Rennstart in den Niederlanden.
Aber ähnlich wie früher zu Kartzeiten wirkt Jos Verstappen nicht restlos zufrieden mit Max Verstappen und dessen Abschneiden in dem Rennen, das den vierten WM-Titelgewinn in der Formel 1 besiegelte. Denn Jos Verstappen sagt schlicht: "Unterm Strich hat es geklappt. Nicht so, wie man sich das vermutlich vorstellt. Aber das Wichtigste ist: Es hat geklappt."
Letzteres hat Jos Verstappen auf die konkrete Frage zum Las-Vegas-Grand-Prix gesagt, es hätte aber auch eine Antwort auf die komplette Saison 2024 sein können. Denn der frühere Formel-1-Fahrer (hier die Erfolge von Jos Verstappen in der Formel-1-Datenbank abrufen!) wurde nicht müde, Kritik an Red Bull zu üben - für die Formkrise während des Jahres und das Machtgerangel um Teamchef Christian Horner.


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