GP Japan

Japan-Freitag in der Analyse: Heftiger Unfall war Doohans Fehler

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Tagesbestzeit für McLaren in Suzuka +++ Abflüge von Jack Doohan und Fernando Alonso +++ Insgesamt vier rote Flaggen +++

13:53 Uhr

Feierabend

In Suzuka ist es gleich bereits 21:00 Uhr und damit machen wir hier den fliegenden Wechsel. Im Ticker war es das für heute, weiter geht's mit unserer großen Liveanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Morgen melden wir uns um 04:30 Uhr MESZ zunächst in unserem Session-Ticker zum dritten Training und anschließend dann auch hier im Paddock-Ticker mit einer neuen Ausgabe zurück.

Das Qualifying beginnt dann um 08:00 Uhr MESZ. Jetzt aber erst einmal noch viel Spaß mit unserer Analyse, kommt gut ins Wochenende und bis morgen!



13:44 Uhr

Villeneuve: Doohan ist "verzweifelt"

Jacques Villeneuve ist der Meinung, dass der Druck, unter dem Jack Doohan bei Alpine steht, zum Fehler heute beigetragen hat. "Das Problem ist, dass er schon vor dem ersten Rennen wusste, dass er die Saison wahrscheinlich nicht beenden würde", so Villeneuve bei Sky.

"Er wurde von Flavio Briatore unter enormen Druck gesetzt", betont der Weltmeister von 1997, der daran erinnert, dass Franco Colapinto als möglicher Nachfolger bereits "in den Startlöchern" stehe.

"Seine Fahrweise hat gezeigt, dass er verzweifelt ist und beweisen muss, dass er zumindest besser ist als [Pierre] Gasly, damit sie ihn behalten sollten", so der Kanadier. Man merke Doohan an, dass er sich nicht wohlfühle.

"Und wenn sich ein Fahrer in dieser psychologischen Situation befindet, ist das Fahren nicht mehr natürlich und es passieren kleine Fehler", erklärt der Experte.


13:35 Uhr

Leclerc: McLaren "auf einem anderen Planeten"

Der Ferrari-Pilot ist trotz der schwierigen Bedingungen zufrieden mit seinem Tag. "Ich fand ihn ziemlich positiv. Ich habe heute so viele Dinge ausprobiert, und deshalb war es ein sehr aufschlussreicher Tag", erklärt der Monegasse.

Im Hinblick auf die eigene Konkurrenzfähigkeit stellt er allerdings auch klar: "Wir müssen vorsichtig sein, denn McLaren scheint auf einem anderen Planeten zu sein."

Die kompletten Aussagen von ihm und Lewis Hamilton findet ihr hier.


13:28 Uhr

Drei Unfälle in drei Rennen

Doohans größtes Problem ist aktuell seine Unfallquote. Denn beim gerade einmal dritten Saisonrennen hatte er jetzt schon den dritten Crash - und dieses Mal seinen heftigsten.

Beim Auftakt in Melbourne flog er gleich in der ersten Runde im Regen ab, in China gab es dann im Sprint eine Kollision mit Bortoleto, für die er auch noch eine Strafe bekam.

Und heute dann eben der bislang größte (und damit teuerste) Unfall. Die Frage, wie lange man sich das noch anschaut, ist daher zumindest nicht komplett aus der Luft gegriffen.

Jack Doohan Alpine Alpine F1 ~Jack Doohan (Alpine) ~

13:15 Uhr

Unfall war Doohans Fehler

Bei Alpine hat man inzwischen aufgelöst, wie es zum schweren Doohan-Unfall kommen konnte. Teamchef Oliver Oakes bestätigt, dass es sich um einen Fehler des Australiers gehandelt hat.

"Es war eine Fehleinschätzung, das DRS in Kurve 1 nicht zu schließen", erklärt er. Denn das DRS schließt sich vor Kurve 1 nur dann automatisch, wenn man auf die Bremse steigt.

Weil Doohan aber eben nicht bremste, blieb das DRS offen - und er flog ab. "Das ist etwas, aus dem man lernen kann", so Oakes.

Kritiker stellen allerdings bereits die Frage, wie viel Zeit zum "Lernen" Alpine Doohan wohl noch einräumen wird ...?


13:06 Uhr

Sauber: Nicht viele Informationen gesammelt

Das Schweizer Team hat an diesem Wochenende bekanntlich ein Update dabei. Da hilft es natürlich nicht, dass mehr als die Hälfte von FT2 diversen roten Flaggen zum Opfer gefallen ist.

Nico Hülkenberg erklärt: "Der Freitag war okay. FT2 war natürlich sehr eingeschränkt. Wir konnten wegen der vier roten Flaggen nicht so viele Runden fahren wie geplant. Aber das ist für alle gleich."

"Das bedeutet, dass wir nur eine begrenzte Menge an Daten und Informationen haben, aber das Auto fühlte sich gut an und ein bisschen besser als in FT1", so Hülkenberg nach P12 im zweiten Training.

"Heute war ein positiver erster Tag auf der Strecke", ergänzt Teamkollege Gabriel Bortoleto, auch wenn er gesteht: "Wir haben es nicht geschafft, unser Programm für die Session abzuschließen. Aber ich bezweifle, dass das jemand geschafft hat."

Er beendete FT2 als 13. und damit eine Position hinter Hülkenberg.


12:54 Uhr

Livestream

Nicht vergessen: In rund einer Stunde beginnt unsere große Liveanalyse zum Trainingstag in Japan auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Folgende Themen haben die Kollegen für euch geplant:

-Doohan-Crash
-Longrun-Analyse
-Franz Tost über Lawson
-Technik-Updates
-Fragen der Kanalmitglieder



12:45 Uhr

Heute vor 43 Jahren ...

... feierte Niki Lauda den ersten Formel-1-Sieg nach seinem Comeback. Nachdem der Österreicher die Königsklasse während der Saison 1979 verlassen hatte, kehrte er zur Saison 1982 zurück.

Gleich sein drittes Rennen in Long Beach konnte er dabei gewinnen - und damit nach 3 Jahren, 6 Monaten und 25 Tagen wieder einen Grand-Prix-Sieg feiern.

In der ewigen Bestenliste liegt er mit dieser Wartezeit von gut 3,5 Jahren aber "nur" auf Rang elf. Die komplette Top 10 findet ihr hier:


Fotostrecke: Top 10: Die längste Zeit zwischen Rennsiegen


12:36 Uhr

FIA-Statement

Die FIA hat sich derweil zu den Grasbränden geäußert, die im zweiten Training heute für gleich zwei rote Flaggen sorgten. Wörtlich heißt es in dem Statement:

"Während wir die Brände, die sich während FT2 ereignet haben, weiter untersuchen, werden wir uns bis morgen darauf konzentrieren, Präventivmaßnahmen zu ergreifen."

"Das Gras wurde so kurz wie möglich geschnitten, und loses, getrocknetes Gras wurde aus den betroffenen Bereichen entfernt."

"Vor den morgigen Sessions wird das Gras angefeuchtet, und spezielle Einsatzteams werden rund um die Strecke stationiert sein."

Drücken wir mal die Daumen, dass dann nichts mehr passiert.


12:27 Uhr

Longruns Japan: Red Bull im Niemandsland

In der Zeitenliste sortierten sich die Racing Bulls heute vor Red Bull ein. Doch ist das an diesem Wochenende in Suzuka wirklich ein realistisches Bild?

Auffallend: Die Racing-Bulls-Piloten waren in den Longruns in FT1 rund drei Zehntel pro Runde schneller als Yuki Tsunoda und nur zwei Zehntel langsamer als Max Verstappen.

Im zweiten Freien Training war man sogar im Schnitt schneller als Red Bull - auch wenn die geringe Rundenanzahl direkte Vergleiche erschwert.

Unsere komplette Longrunanalyse mit allen Daten findet ihr hier!


12:19 Uhr

Racing Bulls "auf dem richtigen Weg"

Bei den Racing Bulls ist die Stimmung nach dem Freitag gut. "Es war mehr als ein ermutigender Freitag", jubelt Isack Hadjar nach P3 und erklärt: "Ich habe mich im Auto gut gefühlt, und ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, morgen ein gutes Ergebnis zu erzielen."

Sein neuer Teamkollege Liam Lawson ergänzt nach P5: "Es war ein guter Tag. Es ist schön, wieder da zu sein." Über das Auto sagt er, dass es sich natürlich "anders" als der Red Bull anfühle - aber "gut".

"Das Fenster, das die Jungs im Moment haben, ist sehr, sehr gut", betont er und ergänzt: "Das Auto ist bisher in dieser Saison ziemlich schnell, hoffentlich können wir das auch morgen wiederholen."

Im Red Bull ist der Neuseeländer in Australien und China im Qualifying jeweils in Q1 ausgeschieden.


12:10 Uhr

Verwarnung für Hamilton und Stroll

Inzwischen sind auch die beiden Urteile der FIA da. Für Stroll und Hamilton (und jeweils auch die Teams) gibt es eine Verwarnung. Beide Piloten haben in der Boxengasse in FT2 mehrere Autos überholt und dabei die "Fast Lane" verlassen.

Das war ein Verstoß gegen die "Event Notes" des Rennleiters, daher die Verwarnungen.


12:01 Uhr

Alonso: Abgesehen vom Abflug ein guter Tag

Der Spanier erklärt nach seinem Dreher in FT2: "Ich weiß nicht, ich muss es mir noch einmal ansehen. Ich habe das Auto auf eine seltsame Weise verloren. Es war sehr windig und sehr böig da draußen, und das Auto ist sowieso ein bisschen kritisch."

"Ich weiß nicht, ob ich einen Reifen auf das Gras gesetzt habe oder so, ich muss das überprüfen", so Alonso, der in der Tat mit einem Rad neben der Strecke war, was seinen Abflug dann auslöste.

Davon abgesehen sei der Tag aber "großartig" gewesen. "Die Strecke ist fantastisch zu fahren, und auch die Fans sorgen für eine tolle Atmosphäre", lobt der zweimalige Weltmeister.

Seinen Crash gibt es hier auch noch einmal im Video:


11:42 Uhr

Nur ein Stopp am Sonntag?

China war zuletzt überraschend ein Einstopprennen. Dieses Mal will man diese Möglichkeit bei Pirelli explizit nicht ausschließen. "In gewisser Hinsicht war dieser Tag schwierig zu bewerten", betont Chefingenieur Simone Berra.

Er erinnert: "Im zweiten Training konnte wegen der vier roten Flaggen niemand mit einer gewissen Kontinuität fahren. Dennoch konnten wir einige wichtige Schlussfolgerungen ziehen."

Besonders spannend: "Das Level des Abbaus, das heute bei den Longruns zu beobachten war, ist geringer als erwartet, was darauf hindeuten könnte, dass eine Einstoppstrategie konkurrenzfähiger sein könnte als eine Zweistoppstrategie."

Denn vor dem Wochenende galt diese eigentlich als die schnellste Variante. Wir werden sehen, wie sich die Situation entwickelt, auch unter Berücksichtigung des Wetters, da für die Nacht von Samstag auf Sonntag Regen vorhergesagt ist", so Berra.


11:29 Uhr

Gasly: Alpine sollte kämpfen können

P9 heute für ihn und er erklärt: "Es ist ziemlich viel passiert, aber ich denke, dass wir insgesamt trotzdem eine Menge lernen konnten. FT1 war sehr interessant."

"Wir haben viele Dinge ausprobiert und im FT2 haben wir das Set-up stark verändert, und das Gefühl im Auto war viel besser", berichtet er zufrieden.

"Natürlich wären wir gerne etwas mehr gefahren, aber wir sitzen alle im selben Boot", weiß er nach dem Unfall von Teamkollege Jack Doohan.

Er glaube aber, dass Alpine im Kampf um die Punkte dabei sei, wobei allerdings bereits einige Zehntel im engen Feld einen großen Unterschied ausmachen könnten.

Große Fehler könne man sich daher nicht leisten.


11:17 Uhr

Leclerc: Sind besser als auf dem Papier

Der Monegasse selbst berichtet: "Es war ein konstruktiver Tag. Wir haben in den Trainings viele verschiedene Abstimmungen ausprobiert, und ich habe das Gefühl, dass ich viel über unser Auto gelernt habe und wie wir in den kommenden Rennen das Beste aus ihm herausholen können."

"Wir haben nicht alles zusammengebracht, denn FT2 wurde durch mehrere rote Flaggen und Verkehr unterbrochen", so Leclerc, "aber ich denke, dass unsere Leistung besser ist, als sie jetzt auf dem Papier aussieht."

"Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die veränderten Bedingungen, insbesondere die Windrichtung, auf die morgigen Sessions auswirken werden", ergänzt er. Und am Sonntag könnte es ja sogar regnen ...