• 21.02.2006 14:36

  • von Fabian Hust

Hockenheimring: Stadt wird alleiniger Gesellschafter

Auf einem Krisengipfel in Stuttgart hofft man, die Weichen für eine weitere Zukunft der Rennstrecke in Hockenheim gestellt zu haben

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Deutschland kann in diesem Jahr wie geplant auf dem Hockenheimring ausgetragen werden, dies gab man nach einem Krisen-Gipfeltreffen in Stuttgart bekannt, an dem neben den Vertretern des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Hockenheim und der zuständigen Banken auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug teilgenommen hatte.

Titel-Bild zur News: Hockenheimring

Zumindest für dieses Jahr ist der Betrieb des Hockenheimrings sichergestellt

Ob es nach dem Formel-1-Lauf am 30. Juli auf dem Hockenheimring in Zukunft weitere Formel-1-Rennen geben wird, ist immer noch nicht abschließend sicher gestellt. Immerhin konnte eine Insolvenz der Hockenheimring GmbH erst einmal abgewendet werden. Bei den Gesprächen wurde beschlossen, dass die Stadt Hockenheim alleiniger Gesellschafter der mit 28 Millionen Euro verschuldeten GmbH werden wird.#w1#

"Glücklich ist niemand, aber wir sind froh, dass wir eine Lösung gefunden haben", wird Hockenheims Oberbürgermeister und GmbH-Vorsitzender Dieter Gummer von der 'dpa' zitiert. Die mit 19 Millionen Euro ebenfalls verschuldete Stadt wird die restlichen 49 Prozent an der Hockenheimring GmbH vom Badischen Motorsport-Club für 3,9 Millionen Euro abkaufen.

Somit ist zunächst sichergestellt, dass alle für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen auf der badischen Rennstrecke stattfinden können. "Wir haben eine gute Chance, dass die Insolvenz von Hockenheim vermieden wird", so der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger.

In Hockenheim hofft man, dass man in Zukunft finanzielle Unterstützung von Unternehmen erhalten wird. Hierzu könnten auch die Namensrechte an der Strecke an einen Sponsor verkauft werden. Zudem sollen Gespräche mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone geführt werden. Möglicherweise gibt es in Zukunft im Wechsel mit dem Nürburgring nur noch ein Formel-1-Rennen pro Jahr auf deutschem Boden.

Der angedachte Plan, die Rennstrecke einige Jahre zu verleasen und anschließend wieder zurückzukaufen, ist übrigens vom Tisch. Somit steht fest, dass die Hockenheimring GmbH weiterhin die Rennen selbst veranstaltet und nicht Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Die Betreibergesellschaft soll laut Gummer nun einen neuen Geschäftsführer erhalten, der "in Konsolidierungsfragen erfahren" ist.