Hätte auch aus Trulli ein Alonso werden können?
Jarno Trulli bedauert noch heute, dass er 2004 von Renault gefeuert wurde, weil er ansonsten seiner Meinung nach Weltmeister geworden wäre
(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen beiden Jahren kam Jarno Trulli als Toyota-Fahrer über drei Podestplätze nicht hinaus, dabei heißt es in Expertenkreisen, dass er vom reinen Speed her zur absoluten Elite der Formel 1 gehört. Insofern fragen sich viele, was aus ihm geworden wäre, wenn ihn Renault im Sommer 2004 nicht entlassen hätte.
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2004 war die bisher erfolgreichste Saison von Jarno Trulli in der Formel 1
Damals fuhr der Italiener an der Seite von Fernando Alonso - und er hatte den heutigen Doppelweltmeister eigentlich recht gut im Griff: Nach neun von 18 Rennen stand es nach Punkten 36:25 für Trulli, während er bei den Qualifyingduellen die Nase mit 6:3 vorne hatte. Erst nach seinem Unfall in Silverstone, wo er sich nach einem Radaufhängungsbruch überschlug, fiel er in ein tiefes Loch, aus dem er sich nicht mehr aufrappeln konnte.#w1#
Auf die Frage, ob er bei einem anderen Verlauf der Dinge angesichts seines Sieges 2004 in Monaco, der die wahrscheinlich beste Fahrt der Saison war, 2005 und 2006 genau wie Alonso Weltmeister geworden wäre, antwortete Trulli gegenüber 'F1 Racing' augenzwinkernd: "Ja, natürlich!" Und weiter: "Ich schaue nicht auf den Sieg selbst zurück, sondern auf die Ereignisse drumherum und auf das, was Alonso erreicht hat. Ich sage nicht, dass das enttäuschend ist, aber ich finde es nach wie vor schade."
2004 sei für ihn "eine gute Saison" gewesen, mit einem "guten, aber nicht immer voll konkurrenzfähigen" Auto. Unterm Strich bedeutete dies den sechsten WM-Endrang, wobei anzumerken ist, dass er in China gar nicht am Start war, nachdem ihm Renault-Teamchef Flavio Briatore den blauen Brief gegeben hatte - infolge eines in letzter Minute verlorenen dritten Platzes beim Heimspiel des französischen Rennstalls in Magny-Cours.
Doch Renault ist die Vergangenheit des 32-Jährigen, seine Gegenwart heißt Toyota. Wie lautet deine bisherige Bilanz dort, Jarno? "Ich hatte eine wirklich gute erste Saison mit dem Team", erklärte er. "Im Gegensatz dazu war 2006 wirklich enttäuschend. Es kam genau andersrum als erwartet. Ich dachte, wir würden 2005 straucheln und 2006 viel besser beisammen sein. Ferrari hat aber mit der Rückkehr zur Konkurrenzfähigkeit bewiesen, dass man in der Formel 1 einfach immer pushen muss."