Formel-1-Newsticker
Formel 1 Singapur 2018: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Kimi Räikkönen sorgt in der Pressekonferenz für Lacher +++ Hülkenberg vor 150. Rennen +++ Red Bull dämpft Erwartungen +++
Der "Iceman" in seinem Element
Man spürt förmlich, wie sehr Kimi Räikkönen das Rampenlicht genießt - hier im Video veranschaulicht. Wir in der Redaktion haben bereits die Theorie aufgestellt, dass Ferrari absichtlich auf die natürliche Art des Finnen setzt bei solchen Erklärvideos - weil jeder weiß, wie gern und mit welchem Elan er solche Aufgaben annimmt und ausführt ;-)
Ferrari: Singapur-Vorschau mit Kimi Räikkönen
Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen nimmt dich mit auf eine Runde um den Marina Bay Street Circuit von Singapur und sagt, worauf es auf dem Stadtkurs ankommt Weitere Formel-1-Videos
Haas: Fahrer-Bekanntgabe "sehr bald"
Mittlerweile sind nur noch sehr wenige Cockpits in der Formel 1 2019 frei. Bei Haas steht noch nicht fest, wer kommende Saison ins Lenkrad greifen wird. Doch Teamchef Günther Steiner erklärt: "Wir sollten bald etwas bekannt geben können, in den kommenden zwei Wochen. Wir arbeiten noch an Details, aber machen gute Fortschritte. Alle Cockpits für 2019 werden sehr bald vergeben sein", glaubt er. Um den Aufwand gering zu halten, möchte er gleich beide Fahrer bekannt geben.
Renault vs. Haas: Für Hülkenberg "ganz klar"
Zwischen Renault und Haas gibt es seit dem Italien-Rennen Zoff. Der Grund: Renault hat das Ferrari-Kundenteam bei der FIA angeschwärzt. Infolgedessen wurde Romain Grosjean nachträglich disqualifiziert, weil der Unterboden nicht regelkonform war. Das Haas-Team ließ sich das nicht gefallen, daher legte man Berufung ein.
Hülkenberg sieht sein Team jedoch im Recht. "Ich war in den Prozess nicht verwickelt, aber genau dafür gibt es ja Regeln. Wir alle müssen uns an die Technischen Regularien halten. Wenn etwas nicht innerhalb der Regeln liegt, sollte es klar identifiziert werden. Soweit ich das verstehe, ist es eindeutig. Das ist Teil des Sports. Einem wird nichts geschenkt. Wenn die Konkurrenz sich Vorteile verschafft, dann haben wir das Recht, Einspruch zu erheben."
Haas-Teamchef Günther Steiner ist da ganz anderer Meinung. Was der Südtiroler Brisantes zu der Causa zu sagen hat, das kannst Du hier nachlesen!
Was kann Renault in Singapur schaffen?
Welche Chancen wird Hülkenberg mit dem Renault im Nachtrennen haben? Zuletzt blieb man hinter den Erwartungen zurück. Der neue Unterboden, den man in Belgien eingeführt hat, kleine Updates in Singapur und die Tatsache, dass auf dem Stadtkurs der Motor weniger wichtig ist, sprechen für die Franzosen. "Das waren jetzt drei schwierige Wochenenden in Folge, es ist gut, jetzt neu durchzustarten. Die vergangenen Rennen müssen wir vergessen. Ich hoffe auf ein reibungsloses Wochenende. Ich möchte in die Punkte fahren."
Hülkenberg: "75 Rennen fahre ich bestimmt noch"
Nico Hülkenberg hat es in 149 Rennen noch nie auf das Formel-1-Podium geschafft. Der Deutsche wird es bei seinem Jubiläum in Singapur wieder probieren. "Klar hätte ich gern das eine oder andere mehr erreicht, mal ein Rennen gewonnen oder auf dem Podium gestanden. Aber wir kennen alle die Geschichte, die haben wir oft genug durchgekaut. Ich glaube aber, ich habe mich bewiesen - darum bin ich noch hier." Nachsatz: "Früher oder später will ich auch mal so eine Flasche leer spritzen! Bis zum letzten Tropfen."
Er kann es kaum glauben, dass er schon einer der erfahrendsten Piloten im Feld ist. Wie viele Rennen will er noch fahren? "Schauen wir mal. 75 bestimmt noch!"
"Kimi mag die Formel 1 mehr, als wir denken"
Daniel Ricciardo muss zugeben, dass er nicht erwartet hätte, dass sich Räikkönen noch zwei Jahre an Sauber bindet. "Ich habe schon vermutet, dass Ferrari diesen Wechsel vornimmt. Aber ich dachte, Kimi würde aufhören, ein bisschen Dirtbike fahren und Zeit mit seinen Kids verbringen. Ich bin überrascht, dass er sich außerdem gleich zwei Jahre gebunden hat. Aber manchmal zeigt seine Körpersprache eben nicht, dass er den Sport eigentlich noch genießt. Aber offensichtlich mag er das alles mehr, als wir denken."
So bereitet man sich auf das Nachtrennen vor
Singapur ist nicht gerade ein Spaziergang. Nicht umsonst sagen Piloten, wie Sebastian Vettel, dass dieses Rennen das anstrengendste des Jahres ist. Die hohe Luftfeuchtigkeit, die Hitze, die Nacht - alles spielt mit. Daniel Ricciardo hat sich seit Monza intensiv auf diese Herausforderung vorbereitet. "Als ich 2011 zum ersten Mal hierher kam, habe ich die Hitze und die Dauer des Rennens unterschätzt. Zwei lange Stunde. Das war die größte körperliche Qual, die ich je erlebt habe."
"Seit Monza habe ich keine Termine mehr wahrgenommen, ich bin nur noch zu Hause gewesen. Dort habe ich gegessen, geschlafen und trainiert. Ich habe mich in nicht gerade bequeme Situationen begeben, habe in der Sauna trainiert. Wenn ich im Fitnessraum war, habe ich die Temperatur nach oben gedreht und zusätzliche Kleidung angezogen", schildert er. "Wenn ich all die Fahrer mit den Kühlwesten in der Startaufstellung sehe, muss ich lachen, weil ich mich bereits wohl fühle."
Ricciardo kann Rekord in Singapur schaffen
2014 wurde er Dritter, 2015 und 2016 Zweiter und 2017 wieder Dritter. Daniel Ricciardo stand also in den vergangenen vier Jahren jeweils auf dem Podium in Singapur. Sollte er es in diesem Jahr auch schaffen, zieht er mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton gleich - mit je fünf Podestplätzen beim Nachtrennen. Allerdings hätte der Australier als einziger Fahrer dieses Kunststück in Serie geschafft. Nur Sebastian Vettel steht bei sechs Besuchen auf dem Treppchen.
"Ich hatte schon zu viele zweite Plätze hier. Seit Monaco war ich einmal Zweiter, aber wenn ich am Sonntag wieder Zweiter werde, dann flippe ich nicht aus. Ich jage ganz sicherlich diesen Sieg hier", stellt er klar.
Ricciardo: Red Bull kein Favorit?
Daniel Ricciardo hatte in Monza viel Pech, er blieb mit einem Defekt liegen. Die gute Nachricht: "Der Motor hat es überlebt, ich kann die C-Spec dieses Wochenende verwenden. Das Problem lag an der Kupplung, also alles gut für dieses Wochenende." Die schlechte Nachricht: Er sieht Red Bull nicht in der Favoritenrolle.
"Es ist schon eine Weile her, ich habe ganz vergessen, wie sich ein Sieg anfühlt. Wir haben eine gute Chance auf zumindest ein Podium. Das ist das erste Ziel. Ich möchte nicht sagen, dass wir gewinnen werden, weil man erst abwarten muss, was passiert."
Wer ist der härteste Gegner? "Ferrari wird die größte Herausforderung sein. Ich bin aber sicher, dass auch Mercedes nicht langsam sein wird. Aber rein basierend auf Performance, hat Ferrari das bessere Paket." Zwar sei man auch in Monaco wieder stark gewesen (Ricciardo hat gewonnen), aber Singapur hänge doch etwas mehr von der Power ab. "Es ist nicht so eindeutig wie Monaco. Wir sind nicht die klaren Favoriten im Moment."
McLaren nicht so stark wie 2017
Was die Leistung am kommenden Wochenende angeht, bleibt Alonso reserviert. "Wir werden morgen sehen, wie unsere Performance an diesem Wochenende aussieht. Sonntags ist es schwieriger, weil auf einem Stadtkurs die Positionen schon nach der ersten Runde bezogen sind. Im Vorjahr war das Auto vom Chassis her sehr gut, wir konnten ganz easy in den Top 10 mitfahren und um die Top 5 kämpfen. Das wird in diesem Jahr schwieriger, weil das Auto nicht mehr so gut ist."
Alonso: Schmerzen in der Hand
Fernando Alonso hat schon so manchen Horrorunfall unbeschadet überstanden - man denke nur an Spa 2012 oder Australien 2016. Und auch in diesem Jahr war er in Belgien wieder involviert. Immer noch spürt er Schmerzen in seiner Hand.
"Die Hand ist immer noch angeschlagen nach dem Spa-Crash in Kurve 1. Ich dachte, es würde wieder okay sein hier, aber es ist immer noch mehr oder weniger der gleiche Schmerz. Das ist komisch. Nächste Woche werde ich weitere Untersuchungen machen lassen." Beim Fahren spüre man durch das ganze Adrenalin gar nichts, nur im Alltag, beim Zähneputzen, meint der Spanier
© Sutton
Vandoorne: Formel-1-Chance 2019 "sehr gering"
Nicht nur Marcus Ericsson und Esteban Ocon stehen vor einer ungewissen Zukunft, auch für Stoffel Vandoorne wird die Luft dünn. Die Zusammenarbeit mit McLaren wird zu Jahresende aufgelöst. Was folgt danach? "Ich weiß genau, wo ich stehe. Derzeit gibt es noch nichts zu entscheiden. Ich bin wohl in der gleichen Situation wie Esteban. Der Fahrermarkt hat sich sehr eigenartig entwickelt in den vergangenen Wochen. Fast jeden Tag werden die Cockpits weniger. Die Chancen, dass ich nächstes Jahr in der Formel 1 bin, sind sehr gering", muss er zugeben.
Am Montag nach Monza wurde er von McLaren darüber informiert, dass er 2019 nicht für das Team fahren werde. Eine richtige Begründung hat man ihm jedoch nicht geliefert. Danach habe er Gespräche auch außerhalb der Formel 1 gesucht. "Ich erkunde gerade verschiedene Serien. Es gibt ein paar interessante Projekte, die eine Möglichkeit für kommendes Jahr sein könnten. Derzeit liegt der Fokus darauf, ein Cockpit zu finden. Ob das in der Formel 1 ist oder nicht, weiß ich nicht."
Ericsson: Kimi als Teamkollege wäre "ein Traum"
Marcus Ericsson musste zusehen, wie sein Teamkollege einen Platz bei Ferrari bekommt und Kimi Räikkönen bei Sauber unterschrieben hat. Der Schwede weiß selbst noch nicht, was er 2019 machen wird. Er würde gerne bei Sauber bleiben. "Ich habe keinen Vertrag für kommendes Jahr. Und jetzt ist nur noch ein Platz übrig. Daher werden die kommenden Rennen noch wichtiger für mich. Der Wettkampf um die letzten Plätze ist noch härter geworden. Sollte ich Charles schlagen oder mit ihm mithalten können, wäre das eine gute Werbung für mich."
Es sei kein Geheimnis, dass er gerne bei Sauber bleiben möchte. "Es wäre ein Traum, mit Kimi als Teamkollegen zu fahren, schon als Kind sah ich zu ihm auf. Das wäre toll. Wir sprechen manchmal bei einer Fahrerparade oder so. Wir beide sind sehr interessiert an Eishockey. Er ist ein guter Kerl", meint der Schwede. Für Leclerc freut er sich: "Es ist großartig für Charles, dass er die Chance bei Ferrari bekommt. Das ist ein Traum für jeden Fahrer. Ich freue mich für ihn."
Leclerc: "Muss nächstes Jahr abliefern"
"Vergangenes Wochenende zwischen Samstag und Sonntag hat mich Maurizio angerufen und gesagt, dass ich ein Ferrari-Fahrer sein werde", schildert Charles Leclerc die Momente, in denen er die Entscheidung mitgeteilt bekam. "Das war total verrückt. Schon als Kind träumte ich davon, Formel 1 zu fahren. Jetzt Ferrari-Fahrer zu sein, das übersteigt meine Erwartungen."
"Es ist eigenartig, weil viele Leute glauben, dass auf mir viel Druck lastet. Das stimmt aber nicht, da ich nicht darüber nachdenke, was Leute von mir erwarten. Ich konzentriere mich einfach auf mich selbst", erklärt er seine Herangehensweise. Dennoch ist ihm bewusst: "Ich muss abliefern. Ich gehe nicht zu Ferrari, um zu lernen." Sollte das Auto siegfähig sein, möchte er um den WM-Titel kämpfen. Mit Vettel verstehe er sich hervorragend, betont er außerdem. Eine Klausel, dass er die Nummer 2 im Team ist, habe er nicht in seinem Vertrag stehen.
Ferrari-Teamorder: "Jeder kann frei entscheiden"
Wird Räikkönen Vettel als Abschiedsgeschenk im Titelkampf unter die Arme greifen? Schon 2008 hat der Finne Felipe Massa in der zweiten Saisonhälfte unterstützt. "Es hängt natürlich davon ab, wie die Rennen verlaufen", weiß Vettel. "Jeder ist frei zu entscheiden, was er machen will. Es war nicht das erste Mal, dass sie (Mercedes; Anm. d. Red.) das gemacht haben. Das ist keine Überraschung, denn das haben sie schon im Vorjahr gemacht", kommentiert er Bottas' Schützenhilfe für Hamilton in Monza.
In Singapur muss der Deutsche die Wende schaffen. "Ich mag die Strecke hier, das ist das härteste Rennen im Jahr - mental und körperlich", meint er. Im WM-Kampf liegt er bereits 30 Punkte zurück. "Der größte Feind bin ich selbst", so der Heppenheimer. "Wir haben ein tolles Auto und alle Möglichkeiten. Er (Hamilton; Anm. d. Red.) ist derzeit vorne, daher müssen wir ihn schlagen. Aber wir haben alle Chancen."
Räikkönen-Abgang bei Ferrari "schade"
Mit dem Abgang von Kimi Räikkönen bei Ferrari verliert Vettel auch einen Kumpel an seiner Seite. Schon bevor die beiden Teamkollegen wurden, haben sie sich gut verstanden und auch privat öfter in der Schweiz getroffen. "Das Wichtigste unter Teamkollegen ist der Respekt, den man gegenseitig aufbringt. Mit Kimi gibt es einfach keinen Bullshit, so war es von Anfang an. Das wird sich auch nicht ändern. Es ist eine tolle Chance für Charles, aber es ist auch schade, dass Kimi nicht mehr da sein wird. Wir verstehen uns, auch wenn wir anders sind."
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