Pleiten, Pech und Pannen aus der Grand-Prix-Historie: In dieser Fotostrecke zeigen wir einige der größten sportlichen und technischen Formel-1-Fails aller Zeiten!
Pleiten, Pech und Pannen aus der Grand-Prix-Historie: In dieser Fotostrecke zeigen wir einige der größten sportlichen und technischen Formel-1-Fails aller Zeiten - in keiner bestimmten Reihenfolge und ohne Gewähr auf Vollständigkeit!
2020: In Hanoi soll erstmals der Grand Prix von Vietnam gefahren werden. Die Corona-Pandemie sorgt erst für eine Verschiebung, dann für die Absage des Rennens. Die fertige Strecke wird schließlich nie genutzt: Ein Korruptionsskandal lässt Hanoi komplett vom Formel-1-Radar verschwinden!
1977: Alan Jones gewinnt den Österreich-Grand-Prix in Spielberg, aber die australische Hymne ist nicht aufzutreiben. Als "Alternative" spielt schließlich jemand "Happy Birthday" ein!
1999: Das neue Formel-1-Team BAR will von Anfang an um Siege kämpfen. Mit Jacques Villeneuve fährt der Weltmeister von 1997 für den Rennstall. Auf die großspurigen Ankündigungen folgt aber eine Pleite nach der anderen: BAR holt im Debütjahr überhaupt keine Punkte!
2001: "Let Michael pass for the Championship!" So fordert Ferrari-Teamchef Jean Todt in Spielberg seinen Fahrer Rubens Barrichello zum Platzmachen auf. Barrichello schenkt schließlich P2 an Schumacher her - im sechsten Saisonrennen! Und 2002 verliert Barrichello wieder in Spielberg auf diese Weise sogar den Sieg.
1955 und 1965: Alberto Ascari (Foto) und Paul Hawkins passiert es tatsächlich: In Monte Carlo landen sie jeweils nach Unfällen mit ihren Fahrzeugen im Hafenbecken! Beide werden nur leicht verletzt.
1976: Der Österreicher Otto Stuppacher verpasst bei seinem Formel-1-Debüt in Italien die Qualifikation, weil er mit einem Rückstand von über 13 Sekunden nicht in den Top 26 des Feldes liegt. Aufgrund von späteren Strafen gegen andere Fahrer aber rückt er noch auf - befindet sich aber schon auf dem Heimweg und startet nicht.
1976: Apropos Stuppacher: Im Tyrrell braucht er im Qualifying zum US-Grand-Prix 27,448 Sekunden mehr als Pole-Mann James Hunt. Größer war der Rückstand eines Fahrers in einem offiziellen Formel-1-Qualifying nie!
2021: Es schüttet beim Belgien-Grand-Prix in Spa. So sehr, dass das Rennen mit großer Verzögerung nur hinter dem Safety-Car gestartet und schließlich mit nur einer gewerteten Runde abgebrochen wird. Es gibt halbe Punkte - und bald darauf ein neues Punktesystem für Abbruchrennen.
1995: Nigel Mansell will zurück in die Formel 1 und unterschreibt als 41-Jähriger bei McLaren. Das Comeback scheitert zunächst, weil Mansell nicht in das enge Cockpit passt! Er fährt erst, nachdem nachgebessert wurde. Und nach zwei Rennen ohne Punkte hört er komplett auf.
1997: Mit einem "Rammstoß" will Michael Schumacher beim Finale in Jerez die WM-Entscheidung zu seinen Gunsten herbeiführen. Sein Manöver gegen Titelrivale Jacques Villeneuve aber misslingt: Schumacher scheidet aus, Villeneuve wird Dritter - und Weltmeister. Und "Schumi" wird für 1997 nachträglich disqualifiziert.
1992: Das italienische Team Andrea Moda tritt mit einem zwei Jahre alten Fahrzeug an und qualifiziert sich bei zehn Versuchen nur ein Mal für ein Rennen. In Monaco aber war nach elf Runden Schluss mit Motorschaden. Wochen später wird Teamchef Andrea Sassetti in Spa verhaftet und sein Rennstall gesperrt.
1985: Die Trainings zum Belgien-Grand-Prix in Spa laufen schon, als der Asphalt aufbricht. Reparaturen schlagen fehl, nichts geht mehr. Das Rennwochenende wird auf einen Nachholtermin verlegt und dann nochmals komplett neu gestartet.
2002: Michael Schumacher will beim US-Grand-Prix in Indianapolis ein Doppelsieg-Zielfoto mit Ferrari-Teamkollege Rubens Barrichello inszenieren und macht langsam, aber zu langsam: Barrichello fährt vorbei und gewinnt hauchdünn!
2007: McLaren lässt WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton in Schanghai zu lange auf abgefahrenen Reifen draußen. Als Hamilton schließlich mit völlig abgenudelten Pneus an die Box fahren will, rutscht er ins Kiesbett und fällt aus. Es profitiert der spätere Weltmeister Kimi Räikkönen im Ferrari.
1988: Formel-1-Neuling Jean-Louis Schlesser (Foto) kollidiert in Monza mit Ayrton Senna, der ihn überrunden will. Senna fällt aus und verpasst den Sieg. Es ist das einzige Rennen in diesem Jahr, das sein McLaren-Team nicht gewinnt, und das einzige von Schlesser in der Formel 1.
2001: Bei der Aufwärmrunde vor dem Restart in Spa ist der Williams von Ralf Schumacher zu lange aufgebockt, weil die Mechaniker nicht mit Reparaturen fertiggeworden sind. Schumacher wird ans Ende des Feldes strafversetzt.
1998: Um die Formel-1-Autos in den Kurven langsamer zu machen, werden Rillenreifen eingeführt. Schon nach kurzer Zeit aber machen die Teams dieses Defizit über eine verbesserte Aerodynamik wett. Erst 2009 werden die (unbeliebten) Rillenreifen wieder durch profillose Slicks abgelöst.
2003: Der irische Priester Cornelius Horan stürmt während des Rennens in Silverstone die Strecke - auf der Hangar Straight, wo die Fahrzeuge über 300 km/h erreichen! Einige Fahrer können nur knapp ausweichen, das Safety-Car neutralisiert den Grand Prix und Sportwarte holen Horan vom Kurs.
1995: Taki Inoue, der selbsternannte "schlechteste Formel-1-Fahrer aller Zeiten", rollt aus beim Ungarn-Grand-Prix. Als er mit einem Feuerlöscher zu seinem gestrandeten Auto laufen will, wird er von einem Fahrzeug der Streckensicherung angefahren!
2008: Beim ersten Formel-1-Nachtrennen in Singapur crasht Nelson Piquet auf Renault-Anweisung, damit Fernando Alonso gewinnen kann. Ein Jahr später fliegt die Sache auf. Unter anderem Teamchef Flavio Briatore wird von der FIA gesperrt.
2006: Sebastian Vettel fährt erstmals an einem Grand-Prix-Wochenende ein Formel-1-Auto. Nur neun Sekunden nach dem Verlassen der BMW-Sauber-Garage wird er in der Boxengasse "geblitzt". So schnell hat sich kein anderer Fahrer eine Strafe eingefangen.
1997: Lola steigt mit einem eigenen Team in die Formel 1 ein, ist aber schon im ersten Qualifying in Australien hoffnungslos zu langsam. Rückstand: über 11,6 Sekunden! Zum Rennen werden die Fahrer nicht zugelassen. Zum zweiten Grand Prix tritt Lola gar nicht erst an.
2005: Nach Reifenproblemen bei Michelin fahren im US-Grand-Prix in Indianapolis nur die Bridgestone-Teams Ferrari, Jordan und Minardi - sechs Autos! Das verzeiht das amerikanische Publikum der Formel 1 nicht.
1998: In den größten Massencrash der Formel-1-Geschichte sind 13 Fahrer involviert. Rubens Barrichello und Eddie Irvine werden leicht verletzt. Die meisten Fahrer sind mit Ersatzautos beim Neustart wieder dabei, nur vier können mangels intakter Autos nicht mehr weitermachen.
2008: Felipe Massa fährt in Singapur nach dem Boxenstopp los, obwohl der Tankschlauch noch im Auto steckt. Er reißt ihn ab, hält am Ende der Boxengasse an, um ihn entfernen zu lassen. Das kostet Zeit: Massa verliert die Führung und den möglichen Rennsieg, damit später auch den WM-Titel 2008!
2003: Der Brasilien-Grand-Prix wird nach mehreren Unfällen vorzeitig abgebrochen, aber die Reihenfolge ist strittig. Die Formel 1 erklärt Kimi Räikkönen zum Sieger. Später kommt heraus: Giancarlo Fisichella hat gewonnen. Er bekommt den Siegerpokal nachträglich beim nächsten Rennen in Imola.
2009: Zehn Jahre nach dem Beginn des Formel-1-Projekts (Rennen ab 2002) gibt Toyota auf. Das große Ziel von Grand-Prix-Siegen wurde nicht erreicht, obwohl der japanische Hersteller das bis dato größte Budget - über 400 Millionen US-Dollar pro Jahr! - eingesetzt hat.
2010: Fast genau ein Jahr nach der Ankündigung eines neuen Formel-1-Teams aus den USA muss US F1 eingestehen: Nichts geht mehr. Der amerikanische Grand-Prix-Traum platzt ohne Rennteilnahme, weil den Machern das Geld ausgeht.
2002: Nach einem Unfall von Enrique Bernoldi hält das Medical-Car auf der Strecke an. Nick Heidfeld erfasst die Situation zu spät, kommt ins Rutschen und rasiert dem Medical-Car die gerade geöffnete Fahrertür ab! Verletzt wird dabei aber niemand.
1991: Nigel Mansell führt souverän im Kanada-Grand-Prix, winkt in der letzten Rennrunde siegessicher ins Publikum - und würgt seinen Williams in der Haarnadel-Kurve von Montreal ab. Der Sieg geht an Nelson Piquet, Mansell wird noch auf P6 gewertet.
2006: Michael Schumacher wird in Monaco für sein Qualifying-"Parkmanöver" in der Rascasse-Kurve ans Ende der Startaufstellung strafversetzt. Er verliert so die Siegchance und wichtige Punkte im WM-Titelkampf gegen Fernando Alonso.
1997: Es ist nass in Monaco, aber Williams lässt Heinz-Harald Frentzen und Jacques Villeneuve mit Trockenreifen losfahren. Nach frühen Boxenstopps zum Reifenwechsel in den Runden drei und fünf sind die Williams-Fahrer chancenlos.
2018: Eigentlich soll der Kanada-Grand-Prix über 70 Runden führen. Die Rennleitung aber vertut sich und lässt zu früh abwinken. Ergebnis: Rückwirkend wird nach 68 Runden gewertet. Ein Einzelfall ist das aber nicht ...
2002: Fußball-Legende Pele darf bei seinem Heimrennen in Brasilien die Zielflagge schwenken. Prompt verpasst er es, Grand-Prix-Sieger Michael Schumacher abzuwinken. Pele erwischt erst einige der nachfolgenden Fahrer, Schumachers Sieg ist aber natürlich trotzdem offiziell.
2009: In der entscheidenden Phase des Qualifyings zum Ungarn-Grand-Prix fällt die Zeitnahme aus. Ein Kabel soll kaputtgegangen sein. Fahrer und Teams rätseln, wer auf der Poleposition steht. Nach dem Restart der Zeitnahme ist es Fernando Alonso.
2014: Neue Regeln verändern den Look der Formel-1-Autos, aber dieser Look missfällt vielen Beobachtern. Die Frontpartien mancher Fahrzeuge sind alsbald als "Penis"-Nasen verschrien. Das mutmaßlich hässlichste Design hat Caterham.
1969: Al Pease absolviert beim Kanada-Grand-Prix einen Gaststart in der Formel 1. Weil er aber nur hinterherfährt und den schnelleren Fahrern im Weg steht, disqualifiziert ihn die Rennleitung. Begründung: zu langsam!
2016: Immer wieder ist ein New-York-Grand-Prix ein Thema in der Formel 1. Ab 2011 wird mit einem Stadtkurs in New Jersey geplant, mit der Skyline von Manhatten im Hintergrund (Foto). 2016 ist das Thema endgültig durch: Das Rennen (mit 15-jährigem Vertrag!) findet nie statt.
2017: Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel und Williams-Fahrer Lance Stroll kollidieren beim Malaysia-Grand-Prix - nach der Zieldurchfahrt. Weil Vettels Auto liegenbleibt, fährt er bei Pascal Wehrlein "huckepack" zurück an die Box.
2008: Felipe Massa gewinnt den Brasilien-Grand-Prix in Sao Paulo und ist damit virtuell Formel-1-Weltmeister. Ferrari aber feiert zu früh: Lewis Hamilton überholt noch auf den letzten Metern und nimmt Massa den Titel weg.
2013: Der Korea International Circuit ist zum vierten und letzten Mal Formel-1-Gastgeber. Der Plan, die Rennstrecke in eine noch zu bauende "Sportstadt" zu integrieren, schlägt fehl. Der ursprüngliche Fünfjahresvertrag wird vorzeitig aufgelöst.
1973: Beim ersten Einsatz eines Safety-Cars in der Formel 1 beim Kanada-Grand-Prix stimmt das Timing der Rennleitung nicht. Das Sicherheitsauto verfehlt den Führenden, das Klassement gerät durcheinander. Der Sieg von Peter Revson ist bis heute umstritten.
2003: McLaren wagt mit dem MP4/18 für 2003 einen radikalen Neuanfang. Doch das misslingt: Das Auto erweist sich bei Probefahrten als defektanfällig und fliegt mehrfach durch die vorgeschriebenen Crashtests, fährt keine Rennen. McLaren nutzt stattdessen das modifizierte Vorjahresauto!
2008: Honda beendet das Werksprojekt in der Formel 1 und verkauft das Team für einen Dollar an Ross Brawn, der den Rennstall umbenennt - und 2009 in der ersten Saison unter dem neuen Reglement beide WM-Titel gewinnt.
2023: Beim Formel-1-Comeback in Las Vegas löst ein loser Kanaldeckel einen Crash von Carlos Sainz im Ferrari aus, deshalb verzögert sich das Freie Training. Am Ende muss die Polizei die Tribünen räumen, weil das Sicherheitspersonal Feierabend macht. Die Fans reagieren verärgert.
2016: Das neue "Knock-out"-Qualifyingformat wird gleich beim Auftakt in Australien zur Farce, weil am Ende niemand mehr fährt. Die Entrüstung ist groß - und beim folgenden Rennen in Bahrain wieder der bisherige Modus angesetzt. Und der bleibt.
2009: Ferrari holt Kimi Räikkönen im Malaysia-Grand-Prix auf P5 liegend zum Boxenstopp herein und lässt Regenreifen aufziehen. Der Regen aber kommt (noch) nicht, und Räikkönens Rennen ist futsch. Während einer Rotphase holt er sich erst mal ein Eis ...
2014: Beim Saisonfinale in Abu Dhabi werden erstmals in der Formel-1-Geschichte doppelte Punkte vergeben. Sie ändern nichts am WM-Ausgang: Lewis Hamilton wird erster Champion der Turbo-Hybrid-Ära. Und doppelte Punkte gibt's nie wieder.
1991: Zum 25. Mal übersteht Gabriele Tarquini das Vor-Qualifying nicht, verpasst zum insgesamt 40. Mal die Qualifikation für ein Formel-1-Rennen. Das ist Rekord. Allerdings kämpft Tarquini in seiner gesamten Grand-Prix-Karriere in deutlich unterlegenen Autos meist auf verlorenem Posten, ohne Chance.
2012: Kimi Räikkönen rutscht im Brasilien-Grand-Prix von der Strecke und nimmt den "Notausgang", eine Parallelstraße zur Rennbahn. Dort aber stellt er fest: Deren Ausgang ist versperrt. Räikkönen wendet, kehrt ins Rennen zurück und wird sogar noch Zehnter!
2020: Die Formel 1 rückt an zum Saisonauftakt in Australien. Dann gibt es einen Coronafall im Fahrerlager und das Rennwochenende wird kurzfristig abgesagt. Die Fans an der Strecke hat man bis zuletzt Schlange stehen lassen, die Empörung ist groß.