Felipe Massa: Ferrari-Team war zu Fernando Alonsos Zeit "geteilt"

Felipe Massa erinnert sich an die gemeinsame Zeit mit Fernando Alonso bei Ferrari zurück und erklärt, er sei damals hinter den Kulissen nicht stark genug gewesen

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa hat nicht nur gute Erinnerungen an seine gemeinsamen Jahre mit Fernando Alonso bei Ferrari. Von 2010 bis 2013 waren die beiden vier Saisons lang Teamkollegen, wobei der zweimalige Weltmeister sich dabei intern schnell als Nummer eins etablierte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und Felipe Massa

Felipe Massa fühlte sich an der Seite von Fernando Alonso nicht immer wohl Zoom

Während Alonso in den vier Jahren dreimal Vizeweltmeister hinter Sebastian Vettel wurde, holte Massa im gleichen Zeitraum keinen einzigen Sieg. Im Gespräch mit 'SwiatWyscigow.pl' erklärt Massa, dass Alonso "definitiv" sein schwierigster Teamkollege gewesen sei.

"Zunächst einmal war er ein großartiger Fahrer. Das kann man nicht leugnen. Allerdings war es es schwierig, im Team mit ihm zusammenzuarbeiten", so der Brasilianer, der erklärt, dass das Ferrari-Team damals "geteilt" gewesen sei - mutmaßlich wegen Alonso.

"Letztendlich war das nicht gut für das Ergebnis des Teams", blickt Massa zurück. Geschichten dieser Art über Alonso sind nicht neu. Bereits während seines ersten McLaren-Gastspiels 2007 soll der Spanier versucht haben, das Team auf seine Seite zu ziehen.

Massa: War politisch nicht stark genug

Der ehemalige McLaren-Mechaniker Marc Priestley verriet dazu beispielsweise jüngst im Podcast 'PitStop': "Eine von Fernandos Taktiken ist es, zu versuchen, das ganze Team auf seine Seite der Garage zu bringen. Er versucht, die Kontrolle an sich zu reißen."

"2007 gab es einen Moment, in dem Fernando bei einem Rennen auftauchte, und als ich ankam, verteilte Fernandos Manager oder Trainer kleine braune Umschläge mit Geld an alle, die nicht an Lewis [Hamiltons] Auto waren", erinnert sich Priestley an eine konkrete Situation.

Massa nennt in seinem Interview keine konkreten Beispiels, betont allerdings, er sei damals nicht stark genug gewesen, um sich im Team politisch gegen Alonso zu behaupten. "Ich fühlte mich nicht stark genug, das Team dazu zu bringen, mir zuzuhören", so Massa.

"Das war ziemlich hart. Allerdings konnte ich damals auch eine Menge lernen", verrät der Brasilianer. Ganz anders sei die Situation übrigens mit Michael Schumacher gewesen, an dessen Seite er 2006 ein Jahr lang für die Scuderia fuhr. "Es war eine tolle Erfahrung", betont er.

"Großartige Zeit" mit Michael Schumacher

Er habe zusammen mit dem Rekordchampion "eine großartige Zeit" gehabt. "Ich habe eine Menge von ihm gelernt. Er war ein großartiger Fahrer", lobt er und betont: "Wir standen uns auch sehr nahe." Er sei daher "glücklich" über die gemeinsame Zeit in Maranello.

Obwohl er später an der Seite von Alonso weniger Spaß hatte, betont er, dass er im Rückblick auf seine Formel-1-Karriere heute nichts anders machen würde. "Ich muss gar nichts verändern. Ich habe eine Menge gelernt", stellt der elfmalige Grand-Prix-Sieger klar.


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Er habe aus jeder Situation etwas mitgenommen und "viele gute Momente" gehabt. Die Formel 1 sei "eine großartige Erfahrung in meinem Leben" gewesen. Wenn es aber eine Sache gebe, die er ändern könnte, "dann hätte ich 2008 gerne einen Punkt mehr", so Massa.

Damals fuhr er seine erfolgreichste Formel-1-Saison und wurde mit nur einem Zähler Rückstand auf Champion Lewis Hamilton Vizeweltmeister. Ein Rennen gewann er in der Königsklasse nach der knappen WM-Niederlage anschließend nie wieder.