Daniel Ricciardo: Schwäche der Racing Bulls liegt in den schnellen Passagen

Das neue Update bei den Racing Bulls scheint erste Erfolge zu bringen - Was Daniel Ricciardo dazu sagt und warum der Australier über die Sommerpause zunehmen will

(Motorsport-Total.com) - Racing Bulls befindet sich auf einem guten Weg: Nachdem ein Upgrade-Paket in Barcelona in die falsche Richtung geführt hatte, konnten die Bullen zuletzt wieder Achtungserfolge erzielen. In Ungarn sammelte Yuki Tsunoda als Neunter immerhin zwei WM-Zähler, während Teamkollege Daniel Ricciardo in Belgien den zehnten Platz belegte.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo weiß, woran es bei Racing Bulls noch fehlt Zoom

"Wir sind als 13. gestartet, haben ein paar Positionen gut gemacht, also hatten wir ein gutes Rennen und sind nach vorne gekommen", bilanziert der achtfache Grand-Prix-Sieger. "Ich glaube, wir hatten ein wirklich gutes Rennen, aber einige andere Fahrer hatten auch ein wirklich gutes Rennen, und das war's."

Der Australier, der sein Cockpit nach der Sommerpause behalten darf, ist mit den Fortschritten durch das Update noch nicht zufrieden. "Ich habe immer noch das Gefühl, dass unsere Stärken eher im unteren Geschwindigkeitsbereich liegen und unsere Schwächen eher in den wirklich schnellen Passagen zu finden sind", gibt Ricciardo nach dem Belgien-Rennen zu.

Das wurde dem Racing-Bull-Fahrer vor allem in der schnellen Pouhon-Kurve deutlich, als er seine Reifen gegen Rennende nicht mehr schonen musste. "Selbst dann hatte ich das Gefühl, dass Ocon mit weniger Abtrieb recht schnell war", grübelt der 35-Jährige, der sich schlussendlich gegen den Alpine-Fahrer geschlagen geben musste.

Ricciardo "wusste, dass es schwierig wird"

Zu diesem Zeitpunkt wusste Ricciardo nicht, auf welchem Platz er überhaupt liegt. "Es war schwierig, denn ich wusste, dass einige Autos eine Einstoppstrategie versuchen würden. Ich kannte meine Position während des Rennens nicht wirklich, aber ich wusste, dass sich alles irgendwie regeln würde."


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"Und in meinem Kopf sagte ich mir: 'Ja, die Pace ist stark, ich weiß, dass einige schnelle Autos nicht allzu weit vor mir sind', also dachte ich wirklich, dass wir in den Punkten landen würden", gibt der Racing-Bulls-Pilot zu. Erst, als Ocon im Rückspiegel auftauchte, ahnte Ricciardo, dass es mit den Punkten knapp werden könnte.

"Denn ich wusste, dass es schwierig werden würde, ihn aufzuhalten", spielt der 35-Jährige auf den Geschwindigkeitsunterschied zum Alpine an. "Er war das ganze Wochenende über stark. Außerdem kam er gerade mit einem frischeren Reifen raus, also versucht man natürlich zu sagen: 'Na gut, lass uns kämpfen'. Aber ich wusste, dass es schwierig werden würde."

Ricciardo wird "vielleicht etwas Gewicht zulegen"

"Als er vorbeikam, wusste ich, dass wir gerade die Punkte verpasst hatten", sagt Ricciardo, der auf dem elften Platz ins Ziel kam, durch die Disqualifikation von George Russell allerdings noch eine Position nach vorne rutschte. "Ich habe versucht, an ihm dranzubleiben, aber ja, es war schade."


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"Auf den Geraden waren sie ziemlich schnell, ich nehme an, dass sie weniger Abtrieb hatten, und in [Pouhon] war er immer noch ziemlich schnell", versucht Ricciardo die Probleme des VCARB 01 zu erklären. "An der wirklich hohen Geschwindigkeit müssen wir noch ein bisschen arbeiten."

"Aber in den engeren, kurvigeren Passagen scheinen wir ganz gut zu sein", freut sich der Australier, dass es für die zweite Saisonhälfte dank des aktuellen Updates zumindest Hoffnungsschimmer gibt. "Ja, die Charakteristik ist wahrscheinlich dieselbe, nur ist die Last jetzt unser Freund, also werde ich vielleicht in der Pause etwas Gewicht zulegen, und das wird helfen."