BMW-Williams hofft auf abschließendes Highlight
Nach Platz zwei in Suzuka möchte BMW-Williams im letzten Rennen mit Schumacher/Montoya noch einmal aufzeigen
(Motorsport-Total.com) - Es ist das Ende einer Ära: Ralf Schumacher, 1999 zum Team gestoßen, und Juan-Pablo Montoya, seit 2001 im blau-weißen Overall, verlassen nach dem Grand Prix von Brasilien am 24. Oktober das BMW-Williams-Team. Umso mehr wünschen sich beide Fahrer und das Team beim Saisonfinale ein positives Resultat zum Abschied.
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Das Ende einer Ära: Montoya und Schumacher verlassen BMW-Williams
"Es war eine sehr lange Saison", gab Montoya zu Protokoll, "und trotzdem kann man kaum glauben, dass sie mit dem nächsten Rennen vorbei ist. Es ist ungewöhnlich, dass die WM in Brasilien endet, aber mich freut das natürlich. Kolumbien ist nicht weit, und ich werde dort viele Freunde und Verwandte sehen. Ich werde ein paar Tage früher nach Brasilien fliegen, um Sponsorentermine in Rio de Janeiro wahrzunehmen."#w1#
Montoya hofft auf Unterstützung durch kolumbianische Fans
"In Japan haben wir gezeigt, dass unser Auto konkurrenzfähig ist. Jetzt wollen wir beim letzten Grand Prix unser Punktekonto weiter aufbessern und so den Abstand auf McLaren ausbauen. Im vergangenen Jahr haben wir in Interlagos wegen des Regens und der vielen Unfälle ein sehr hektisches und schier unberechenbares Rennen erlebt. In den Jahren zuvor waren unsere Leistungen dort jedoch immer recht gut. Ich mag die Strecke. Es macht Spaß, dort zu fahren, und die Atmosphäre ist immer großartig. Es beeindruckt mich immer wieder, wenn ich ganz früh am Morgen die langen Schlangen der Fans sehe, die auf Einlass warten. Ich bin sicher, wir werden auch viele kolumbianische Flaggen sehen", ergänzte der 29-Jährige.
Teamkollege Schumacher möchte den Schwung aus Japan mitnehmen: "Platz zwei in Suzuka war ein tolles Ergebnis, und ich hoffe, dass wir in Brasilien daran anknüpfen können. Mit dem momentanen Stand des Autos sollte das durchaus möglich sein. Und wenn die Reifen erneut so gut wie in Japan sind, ist ein weiterer Podestplatz möglich. Jedenfalls möchte ich in meinem letzten Rennen nach sechs Jahren für diese Mannschaft das BMW-Williams-Team mit einem würdigen Ergebnis verlassen."
Sam Michael rechnet mit einem spannenden Finale
Sam Michael, Technischer Direktor von Williams, äußerte sich folgendermaßen: "Das Rennen in Interlagos dürfte ein spannendes Finale werden, weil die Rennstrecke gute Überholmöglichkeiten bietet. Wir sind dort seit dem Frühjahr 2002 nicht mehr unter trockenen Bedingungen gefahren. Das Vorjahresrennen, im April ausgetragen, startete bei Regen. Die Kurven sind überwiegend langsam bis mittelschnell. Um auf den langen Geraden schnell zu sein, muss die Fahrzeugbalance in den Kurven davor stimmen."
"Die ausgesprochen lange Boxenstraße in Kombination mit der allgemeinen Tendenz zu frühen ersten Boxenstopps macht die Strategie für dieses Rennen besonders interessant. Wir sind zuversichtlich, in Brasilien eine starke Vorstellung bieten zu können. Es wird das letzte Rennen für den FW26, und wir müssen unseren vierten Platz in der WM sichern", fügte der Australier an.
Den Fahrern wünscht Michael alles Gute: "Außerdem verabschieden wir uns, zumindest für jetzt, von Ralf und Juan-Pablo. Auch wenn die nun fast abgelaufene Saison nicht gerade ideal für uns lief, vergessen wir nicht, dass wir mit diesen beiden Fahrern fantastische Siege erlebt haben. Beispielsweise Ralfs erster Sieg in Imola 2001 oder Juans großartige Dominanz in Hockenheim 2003. Ralf hat seinen sicheren, analytischen Zugang eingebracht und konnte souverän führen. Die Kombination mit Juans fantastischen Überholmanövern und purem Talent war stark. Wir wünschen beiden alles Gute für ihre Zukunft."
Hohe Zuverlässigkeit stimmt Theissen optimistisch
BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen hofft "nach dem erfreulichen Ergebnis von Suzuka, beim Finale in Brasilien noch ein weiteres Highlight unter eine ansonsten bescheidene Saison setzen zu können. Die großen Anstrengungen bei der Fahrzeugweiterentwicklung haben sich in Japan ausgezahlt, ebenso unsere insgesamt recht hohe technische Zuverlässigkeit. Und auch die guten Leistungen von Ralf geben uns Anlass, optimistisch auf den letzten Grand Prix des Jahres zu blicken."
Aus Motorensicht wartet noch einmal eine echte Herausforderung auf BMW: "Interlagos ist ein abwechslungsreicher und anspruchsvoller Kurs. Auf der langen und ansteigenden Start- und Zielgeraden ist der BMW-P84-Motor gefordert. Außerdem gibt es eine andere Besonderheit: Die Höhenlage von rund 800 Metern über dem Meeresspiegel kostet wegen geringerer Luftdichte zirka acht Prozent Motorleistung. Das trifft natürlich alle in gleichem Maß", schloss Theissen ab.