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Haas: Auto kränkelt weiter an Problemen aus China
Der neue Frontflügel funktioniert, aber die Reifen kommen einfach nicht auf Temperatur: Warum Grosjean und Gutierrez aktuell nur das Mittelfeld bleibt
(Motorsport-Total.com) - Haas hat sich nach der Pleite beim China-Grand-Prix zum Auftakt des Russland-Wochenendes der Formel 1 nicht rehabilitiert. Im Freien Training in Sotschi am Freitag kamen Romain Grosjean (16.) und Esteban Gutierrez (17.) nicht auf das Niveau, das der Truppe noch in Australien und in Bahrain WM-Punkte beschert hatte. "Wir sind nicht ganz zufrieden", sagt der Mexikaner. Das Problem: Das Auto der US-Amerikaner schont die Reifen so stark, dass sie nicht auf Temperatur kommen.
© LAT
Romain Grosjean wünscht sich ein Auto wie noch in Australien und Bahrain Zoom
Gutierrez macht dafür auch Außentemperaturen um 16 Grad Celsius verantwortlich: "Die Reifen sind hier sehr sensibel, insbesondere mit diesen niedrigen Temperaturen", erklärt er und tappt im Dunkeln, wie gut sein Dienstwagen wirklich ist: "Es geht hier nicht so sehr um den Abbau, sondern darum, herauszufinden, in welchen Zeitfenster sich der Pneu wie verhält. Wenn die Reifen nicht richtig funktionieren, kannst du natürlich keine verlässliche Aussage über das Auto treffen."
Die schlechte Nachricht für Haas: Die Piloten beschreiben ein ähnliches Gefühl wie in China, machen dafür aber nicht den VF-16 verantwortlich, sondern einen unbekannten Faktor. "Als neues Team versuchen wir vor allem, unser Auto zu verstehen. Das tun wir nicht zu 100 Prozent", beklagt Gutierrez und sieht sein Team im Qualifying um die Ränge zehn bis 14 kämpfen. Mehr nicht. Noch zwei Ärgernisse: Weil er in der Boxengasse 5,4 km/h zu schnell war, muss er 600 Euro Strafe zahlen. Ein Technikproblem und das Wiederaufladen der Batterie kosteten ihn 50 Minuten.
Haas ist in Sotschi erstmals mit einem neuen Frontflügel unterwegs. "Es ist ein Schritt vorwärts. Hier scheint er in eine gute Richtung zu gehen", zeigt Gutierrez mit dem Daumen nach oben und auch Grosjean macht sich Mut: "Wir hatten heute ein paar Probleme, aber ich bin mir sicher, dass die Jungs die richtige Antwort darauf parat haben", versprüht der Franzose Optimismus.
Teamchef Günther Steiner spricht überraschenderweise vom "besten Freien Training seit dem Einstieg", weil abgesehen von dem Gutierrez-Problem alles reibungslos funktionierte und der neue Frontflügel mehr Stabilität in den Kurven bieten würde. Das Problem mit den Reifen sieht er auch als eines, das für Haas selbst lösbar ist, obwohl die Aufhängung bei Ferrari eingekauft wird. Denn entsprechende Leistungsdaten lägen genau wie relevante aus dem Windkanal vor.