Abu-Dhabi-Pleite vergessen: McLaren will den Austin-Sieg
McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale versprüht vor dem USA-Comeback große Entschlossenheit und hofft, dass Austin dem MP4-27 besonders gut liegen wird
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 gibt am bevorstehenden Wochenende ihre Premiere auf dem Circuit of The Americas (CoTA) in Austin und für McLaren gibt es nur ein Ziel: Der Sieg soll her - koste es, was es wolle. Sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung musste die Titelhoffnungen nach der jüngsten Pleitenserie zu den Akten gelegt werden. Umso entschlossener ist man im Lager der "Chrompfeile", bei den zwei noch ausstehenden Rennen des Jahres voll auf Angriff zu fahren.
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Lewis Hamilton zog das Pech in den vergangenen Wochen magisch an Zoom
Vor eineinhalb Wochen in Abu Dhabi fiel Lewis Hamilton zum zweiten Mal innerhalb von fünf Rennen in Führung liegend mit technischem Defekt aus. Auf dem Stadtkurs in Singapur wurde der Brite durch einen Getriebeschaden schachmatt gesetzt. Auf dem Yas-Marina-Circuit in den Vereinigten Arabischen Emiraten stoppte ihn eine defekte Benzinpumpe, als er das Feld klar im Griff hatte.
Derartige Gebrechen halten die McLaren-Truppe aber nicht davon ab, für das USA-Comeback der Formel 1 den gewohnten Optimismus an den Tag zu legen. "Der Defekt, den wir in Abu Dhabi hatten, war sehr schmerzhaft", gesteht McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale, schiebt aber sofort hinterher: "Beim Young-Driver-Test haben wir mit demselben Auto 1.500 problemlose Kilometer zurückgelegt."
"Natürlich ist uns die aktuelle Situation in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft bewusst", spricht Neale den nach dem Sieg von Kimi Räikkönen nur noch 30 Punkte betragenden McLaren-Vorsprung auf Lotus im Kampf um Platz drei an. "Wir legen aber keine besonders vorsichtige Herangehensweise an den Tag und werden auch für die kommende Strecke Upgrades im Gepäck haben", blickt der Brite auf die Formel-1-Premiere in Austin voraus.
Um das selbstgesteckte Ziel zu erreichen, bedarf es laut Neale einer "sehr gewissenhaften Arbeit, doch unser Wunsch ist klar: Wir wollen das Rennen gewinnen". Da der CoTA für alle Teams Neuland ist, steht ihnen am Freitag ein zusätzlicher Satz Reifen zur Verfügung, um sich mit den Feinheiten des Kurses vertraut machen zu können. Auf die bevorstehende Herausforderung freut man sich im McLaren-Lager schon jetzt.
"Es ist immer toll, an eine neue Strecke zu kommen. Diese macht einen besonders durchdachten Eindruck. Anhand der Simulationen stechen vor allem die Höhenunterschiede heraus. Zudem gibt es einige Kurven mit blinden Scheitelpunkten. Ich erwarte außerordentlich spannendes Racing", sagt Neale und fügt abschließend hinzu: "Es werden wohl die üblichen Verdächtigen vorn liegen, aber ich hoffe natürlich, dass es eine McLaren-Strecke sein wird."