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Symonds: Was bei Marussia besser ist als bei Renault
Marussia-Berater Pat Symonds erkennt bei seinem kleinen Team einige Vorzüge zu einem großen Rennstall - Die flachen Hierarchien gefallen dem Briten
(Motorsport-Total.com) - Pat Symonds hat im Laufe seiner Karriere schon sämtliche Höhen und Tiefen in der Formel 1 miterlebt. Mitte der 1980er-Jahre begann den Ingenieur beim damals kleinen Toleman-Team seine Laufbahn in der Königsklasse und bleibe dem Rennstall auch nach der Umbenennung in Benetton treu. 1994 und 1995 war er als Renningenieur von Michael Schumacher maßgeblich an den ersten beiden Titelgewinnen des Deutschen beteiligt. Nach dem Wechsel von Ross Brawn zu Ferrari stieg Symonds bei Benetton zum technischen Direktor auf.
© xpb.cc
Pat Symonds fühlt sich im kleinen Marussia-Team wohl
Auch nach der Übernahme durch Renault blieb der heute 58-Jährige im Team und durfte sich mit Fernando Alonso noch zwei Mal über den Gewinn der Weltmeisterschaft freuen. Doch ein Vorfall aus dem Jahr 2008 beendete gut ein Jahr später die bis dahin mustergültig verlaufene Karriere des Briten. Als einer der Hauptbeteiligten an der sogenannten "Crashgate"-Affäre rund um den absichtlich herbeigeführten Unfall von Nelson Piquet jr. in Singapur 2008, wurde Symonds nicht nur von Renault entlassen, sondern auch von der FIA mit einem fünfjährigen Beschäftigungsverbot in der Formel 1 bestraft.
Neuanfang als Berater
Seit letztem Jahr ist Symonds jedoch wieder zurück in der Königsklasse, offiziell als technischer Berater des jetzigen Marussia-Teams. Diese Deklarierung fällt nicht unter das Verbot der FIA, auch wenn Symonds über eine beratende Funktion hinaus stark in die Arbeit des Team von Timo Glock involviert ist. Während für viele andere Ingenieure mit der Vergangenheit von Symonds die Tätigkeit in einem solch kleinen Team wahrscheinlich ein Rückschritt wäre, erkennt der Brite einige Vorzüge bei seinem neuen Auftraggeber.
Durch die im Vergleich zu einem Werksteam wie Renault wesentlich geringere Größe des Teams sei Marussia wesentlich flexibler. "Es ist großartig", sagt Symonds im Gespräch mit 'Autosport'. "Du hast ein weißes Blatt Papier vor dir liegen. Bei den großen Teams, als ich für Renault gearbeitet habe, war alles ein wenig träge. Es war schwierig, Dinge auszusortieren und neue Ideen einzuführen."
Symonds; Marussia kann mehr
"Sie waren groß, also brauchte es Zeit, und eine Veränderung durchzusetzen, war nicht leicht", blickt der 58-Jährige zurück. Bei Marussia hingegen sorgen seiner Ansicht nach die flachen Hierarchien für ein angenehmeres Arbeiten. "Hier hingegen ist es ein kleines, begeisterungsfähiges Team und jeder hat Befugnisse - wir haben ein sehr offenes Management, und ich glaube das zahlen einem die Leute zurück."
"Für mich ist es ein großartiges Team. Wirklich klein, wir sind weniger als ein Drittel so groß wie die meisten anderen Teams. Aber die Stimmung ist gut, und die Leute beginnen wirklich gut zusammenzuarbeiten. Es gibt jetzt eine gute Mischung auf Erfahrung und jugendlicher Begeisterung", zeigt sich Symonds erfreut. Für ihn wurde Marussia daher in den ersten beiden Saisons unter Wert geschlagen. "Alle Zutaten um Erfolg zu haben sind da, und das Talent der beteiligten Personen ist wesentlich größer, also man anhand der Ergebnisse des Autos erwarten würde."