Neue GmbH und HWA-Teilübernahme: Wie sich AMG im GT-Sport neu aufstellt

Was es mit der neuen Affalterbach Racing GmbH auf sich hat, wie der Bau des neuen GT3-Fahrzeugs umgesetzt werden soll und welche Pläne Mercedes-AMG mit HWA hat

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-AMG hat die Neuaufstellung des GT-Bereichs und Details zur Entwicklung des neuen GT3-Fahrzeugs bekanntgegeben. Wie Motorsport-Total.com bereits im Februar berichtete, wird der Nachfolger für den erfolgreichen Mercedes-AMG GT3, der seit 2016 im Einsatz ist, nicht wie bisher komplett vom langjährigen Partner HWA gebaut.

Titel-Bild zur News: Mercedes-AMG GT3

Bei Mercedes-AMG wird die GT-Zukunft gerade neu geordnet Zoom

Stattdessen hat Mercedes-AMG unter dem Namen "Affalterbach Racing GmbH" eine neue Tochtergesellschaft gegründet, durch die man unabhängiger und flexibler sein möchte. "Das Unternehmen wird in Zukunft alle konzeptionellen und technischen Kundensport-Aktivitäten von AMG, darunter auch die Entwicklung des neuen Mercedes-AMG-GT3-Fahrzeugs, verantworten", heißt es in der Pressemitteilung.

Außerdem gäbe es Pläne der Mercedes AMG GmbH, "einen Teil des langjährigen Partners HWA AG zu übernehmen. Beide Unternehmen haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet."

Was hinter der geplanten HWA-Teilübernahme steckt

Was das genau bedeutet? "Mit dem langjährigen Partner HWA AG werden intensive Gespräche geführt, den Geschäftsbereich Kunden-Motorsport zu übernehmen. Beide Parteien haben hierfür bereits ein nicht bindendes Term-Sheet unterzeichnet und befinden sich in der Abstimmungsphase", beschreibt man den aktuellen Stand.

Eine Übernahme des Kundensport-Bereichs im Zuge einer Emanzipation von HWA ergibt grundsätzlich Sinn, denn der Bereich wurde seit Beginn des Programms im Jahr 2010 komplett von Dienstleister HWA umgesetzt. So könnte man also eine reibungslose Fortsetzung des aktuellen Betriebs sicherstellen, zumal HWA, AMG und die neue Affalterbach Racing GmbH ihren Sitz in Affalterbach haben.

Zudem gibt es seit einiger Zeit Spekulationen, dass AMG großes Interesse am Gebäudekomplex von HWA hat, der im direkten Umfeld in der Benz-Straße liegt. Das könnte diesbezüglich eine Rolle spielen.

Werden rund 80 Mitarbeiter übernommen?

Laut Informationen von Motorsport-Total.com möchte Mercedes-AMG auch rund 80 Mitarbeiter von HWA übernehmen. Dass Personal übernommen werden soll, wird von AMG bestätigt, allerdings möchte man "aus Wettbewerbsgründen" keine Zahl nennen.

Das HWA-EVO-Projekt, das auf dem legendären Mercedes Benz 190 E 2.5 16 Evolution II basiert, werde weiterhin komplett eigenverantwortlich von HWA gestemmt, heißt es in der Pressemitteilung. AMG stehe der Neuinterpretation des Fahrzeugs allerdings "positiv gegenüber".

Neue GmbH entwickelt GT3-Nachfolger: Was wird aus Reiter?

Aber welche Neuigkeiten gibt es zum GT3-Nachfolger für den seit 2016 eingesetzten Mercedes-AMG GT3? Der Bolide, dessen genaue Bezeichnung und und Entwicklungs-Zeitplan man schuldig bleibt, basiere "auf einem Derivat der Mercedes AMG-GT-Familie", die seit der Präsentation der zweiten Generation des zweitürigen AMG GT im Jahr 2023 stetig wachse.

"Im ersten Schritt steht für die neue GmbH die Entwicklung des neuen GT3-Rennfahrzeugs im Fokus, damit wir unseren internationalen Kunden auch weiterhin ein sicheres, siegfähiges und zuverlässiges Fahrzeug anbieten können", bestätigt Christoph Sagemüller, der bei Mercedes-AMG als Motorsportleiter agiert, dass die 100-Prozent-Tochter die Entwicklung des Autos übernimmt.


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Aber was bedeutet das für potenzielle Partner wie Reiter Engineering, über die Motorsport-Total.com berichtet hatte? Die werden in der Pressemitteilung nicht erwähnt - und auch von offizieller Stelle bekommt man dazu keine klare Aussage. Man habe aber "mehrere Dienstleister, die wir bedarfsweise in die Konzeption einbinden", sagt eine Mercedes-AMG-Sprecherin auf Nachfrage.

Laut Informationen Motorsport-Total.com ist Reiter Engineering weiterhin beim Projekt an Bord, wie übrigens auch die Software- und Daten-Spezialisten von Paceteq. Und sogar die Zusammenarbeit mit HWA soll nicht gänzlich der Vergangenheit angehören.

GT3-Nachfolger von AMG: Ist HWA doch nicht ganz raus?

"Wir können bestätigen, dass wir auch weiterhin mit der HWA AG zusammenarbeiten werden. Bitte haben Sie jedoch Verständnis, dass wir über Vertragsinhalte nicht sprechen", bleibt die Mercedes-AMG-Sprecherin diesbezüglich vage. Wie wir aber aus zuverlässigen Quellen erfahren haben, soll HWA beim neuen Projekt ein Kandidat für Motoren-Prüfstand-Tests und - Revisionen sein.

Abschließend stellt sich die Frage: Wer wird eigentlich Geschäftsführer der neuen Affalterbach Racing GmbH? Diese Position bekleiden "zunächst" mit Michael Schiebe und Michael Eisemann zwei Mitglieder der Geschäftsführung der Mercedes AMG GmbH, so eine Sprecherin von Mercedes-AMG. "Perspektivisch sind weitere Management-Stellen vorgesehen. Gespräche mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten werden bereits geführt."

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