24h Le Mans 2024 FT1: Toyota vorn, neue Hoffnung für Mick Schumacher
Buntes Feld im ersten Freien Training - Toyota vor privatem Porsche, Werksteam mauert - Alpine überrascht mit deutlich gesteigerter Performance
(Motorsport-Total.com) - Im ersten Freien Training zur 92. Auflage der 24 Stunden von Le Mans wurden die Bestzeiten des Vortests in allen drei Klassen auf Anhieb unterboten. Auch bei den Hypercars gab es einige Überraschungen. (Ergebnis)

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Brendon Hartley markierte die erste Bestzeit der 24h Le Mans 2024 Zoom
Die erste Bestzeit des Events geht an den Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa). Brendon Hartley fuhr 50 Minuten vor Schluss in 3:26.013 Minuten die schnellste Runde der bisherigen Rennwoche. An dieser Zeit wurde nicht mehr gerüttelt, obwohl der Toyota #8 wegen eines Vergehens in einer Slow Zone eine 5-Minuten-Strafe absitzen musste.
Mit seiner Zeit verdrängte Hartley den lange führenden Jota-Porsche #12 (Stevens/Ilott/Nato; 2.), mit dem Callum Ilott zuvor in 3:26.610 Minuten die Bestzeit vorgelegt hatte. In letzter Sekunde schob sich Dries Vanthoor im BMW #15 (D. Vanthoor/Marciello/Wittmann) auf Rang drei, gefolgt vom Proton-Porsche #99 von Julien Andlauer (Tincknell/Jani/Andlauer; 4.), ebenfalls bei der Zeitenjagd kurz vor Schluss.
Alle vier Fahrzeuge blieben unter der Testbestzeit von Kevin Estre von 3:26.907 Minuten. Die Werks-Porsche hielten sich im ersten Training mit den Plätzen 14, 15 und 20 auffallend zurück und konzentrierten sich auf die Simulation von Doppel- und Dreifachstints mit einem Reifensatz.
Hinter dem zweiten Toyota zeigte der Cadillac #2 (Bamber/Lynn/Palou) mit der sechstbesten Zeit, dass auch mit der US-Marke zu rechnen ist. Allerdings hatte Alex Lynn mit dem Boliden später in Tertre Rouge einen Abflug mit leichtem Einschlag, der verhältnismäßig glimpflich ausging. Dahinter folgt der BMW #20 (S. van der Linde/Frijns/Rast; 7.), der die starke Form von BMW seit dem Test unterstrich.
Alpine überrascht mit besserer Form
Die große Überraschung gelang jedoch Alpine. Hatte man beim Vortest noch Mühe, die 3:30-Minuten-Marke zu knacken, landeten beide Alpine A424 in den Top 10 und verbesserten sich gegenüber dem Vortest um mehr als zwei Sekunden in den 3:27er-Bereich. Und das auf einem Longrun. Für Mick Schumacher ist damit die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis wiederhergestellt.
Peugeot tut sich nach wie vor schwer. Der runderneuerte 9X8 kam auch am Mittwoch nicht in Fahrt und landete auf den Plätzen 17 und 19. Bemerkenswert ist allerdings, dass 19 Hypercars innerhalb von drei Sekunden landeten - das entspricht auf dem Circuit de la Sarthe dem Ein-Sekunden-Fenster auf einer "normalen" Strecke.
Auch Ferrari ist weiter auf der Suche nach seiner Form. Der 499P ist oberhalb von 250 km/h von einer starken Einschränkung der Balance of Performance (BoP) betroffen. Da nach Ferrari-Angaben 45 Prozent der Strecke mit mehr als 250 km/h gefahren werden, ist die Einschränkung gravierend. Dennoch brachten die Vorjahressieger mit dem Ferrari #50 (Fuoco/Molina/Nielsen; 8.) ein Auto in die Top 10.
Lamborghini konnte nicht an die überzeugenden Trainingsleistungen anknüpfen, zumal der Lamborghini #63 (Bortolotti/Caldarelli/Kwjat) zu Beginn der Session ein technisches Problem hatte. Die beiden Lambos landeten auf den Plätzen 21 und 22, gefolgt vom Isotta Fraschini #11 (Vernay/Serravalle/Bennett), der sich nur mit Mühe vor den LMP2 behaupten konnte.
Zweimal Rote Flagge
Hier belegten drei Pro-Am-Fahrzeuge die ersten drei Plätze. Die 3:34.245 von Louis Deletraz im TF-Oreca #14 (Hyett/Deletraz/Quinn) war eine knappe halbe Sekunde schneller als die Testbestzeit. Im LMGT3 fuhr Esteban Masson kurz vor Schluss in 3:58.770 Minuten die schnellste Zeit und war damit über eine Sekunde schneller als die schnellste Runde des Tests.
Das Training musste zweimal unterbrochen werden. Zunächst blieben der Alpine #35 (Chatin/Habsurg/Milesi) und der ASP-Lexus #87 (Kimura/Masson/Hawksworth) zeitgleich mit technischen Problemen stehen. Der Alpine konnte nach zehn Minuten weiterfahren, der Lexus RC F GT3 musste aufgeladen werden. Der Abflug von Lynn sorgte später für die zweite Unterbrechung.
Mehrere LMP2-Fahrzeuge hatten während der Session Probleme. Am schlimmsten erwischte es den AF-Corse-Oreca #183 (Perrodo/Barnicoat/Varrone), der in den Esses stehen blieb und die letzte Stunde komplett verpasste.
Auch der GR-Ferrari #86 (Wainwright/Serra/Pera) blieb während der Session stehen und verlor viel Zeit. Zuvor war er die fünftbeste Zeit gefahren.
Das Qualifying beginnt um 19 Uhr.


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