BMW: Razgatlioglu dominant, doch der Teamkollege scheitert an den Top 10

Während Toprak Razgatlioglu bei der Superbike-WM in Donington Kreise um seine Gegner fährt, wird BMW-Teamkollege Michael van der Mark nur Zwölfter

(Motorsport-Total.com) - BMW stellte beim WSBK-Wochenende in Donington drei souveräne Siege sicher. Toprak Razgatlioglu fuhr in seiner eigenen Welt und gewann zum siebten Mal in Folge. In der Meisterschaft zog der Türke den beiden Werks-Ducatis klar davon. Doch während in der Box von Razgatlioglu gejubelt wurde, gab es beim Teamkollgen nur wenig Grund zur Freude.

Titel-Bild zur News: Michael van der Mark

Michael van der Mark verlor fast eine halbe Minute auf Teamkollege Toprak Razgatlioglu Zoom

Michael van der Mark kam am Sonntag nicht über zwölfte Plätze hinaus. Am Samstag schaffte der Niederländer als Neunter immerhin den Sprung in die Top 10. Der einzige Lichtblick war P6 in der Superpole.

Für seine schnellste Runde nutzte Van der Mark seinen übermächtigen Teamkollegen und profitierte von einigen Rundenstreichungen auf Grund gelber Flaggen und Tracklimits-Verletzungen. Auf Razgatlioglus Fabelzeit verlor er etwa eine Sekunde. Der große Rückstand relativiert die eigentlich gute Startposition.

Unterm Strich ein enttäuschendes Wochenende für den BMW-Werkspilot, obwohl Donington zu Van der Marks stärkeren Strecken zählt. In der WSBK-Saison 2018 feierte der Niederländer in Donington seine ersten Siege, als er mit der Yamaha R1 beide Rennen gewann.

Fehlendes Renntempo: Michael van der Mark nur im Mittelfeld

"Wir müssen herausfinden, warum ich im Moment nicht die richtige Pace habe", kommentiert Van der Mark nach dem WSBK-Wochenende in Donington und hofft auf Fortschritte: "Wir werden das analysieren und dann bereit sein für das nächste Wochenende in Most."

In Donington tüftelte die Crew von Van der Mark an der Abstimmung und passte das Set-up für Sonntag an. Die Änderung schlug sich aber nicht in guten Ergebnissen nieder. "Im Superpole-Rennen hatte ich einen recht guten Start, aber ich hatte einfach nicht die richtige Pace, um mit den anderen Jungs zu kämpfen. Es war schade, die sechste Position in der Startaufstellung für Rennen zwei zu verlieren", bemerkt der BMW-Pilot nach P12 im Sprint.

Michael van der Mark

Michael van der Mark war in Donington nur drittbester BMW-Pilot Zoom

Das schlechte Ergebnis im Sprint hatte zur Folge, dass Van der Mark im zweiten Hauptrennen aus der zweiten in die vierte Startreihe rückte. "Ich startete von Platz elf und kam gut weg. Doch in den ersten Runden geriet ich mir ein bisschen mit anderen ins Gehege", berichtet er.


Fotos: WSBK 2024: Donington (Großbritannien)


Im Laufe des Rennens tat sich Van der Mark schwer, sich nach vorn zu arbeiten. "Ich war nicht schnell genug", begründet er. "Es war schwer, mit den anderen Fahrern zu kämpfen, ich konnte die Gruppe vor mir nicht wirklich einholen. Am Ende hatte ich einen netten Kampf, aber um P11 zu kämpfen, ist nicht da, wo wir sein wollen."

Mehr als 26 Sekunden trennten Sieger Razgatlioglu und Teamkollege Van der Mark nach 23 Runden. BMW-Sportdirektor Marc Bongers bedauert, dass der zweite BMW-Werkspilot in Donington "nicht in Schwung gekommen" ist.

Sprachlosigkeit bei BMW-Sportdirektor Marc Bongers

Die Freude über die Razgatlioglu-Siege stand in Donington ganz klar im Vordergrund. "Es war ein geniales Wochenende. Das zweite Triple in Folge, mit Poleposition und Rundenrekorden, das ist einfach fantastisch. Mir fehlen noch ein bisschen die Worte", gesteht Marc Bongers, der sich auch über den Aufwärtstrend bei Scott Redding freute, der am Sonntag zwei Mal Vierter wurde.

Toprak Razgatlioglu

Marc Bongers (mitte) war einer der ersten Gratulanten Zoom

"Es ist wunderbar, wieder mit einem Koffer voller Pokale nach Hause zu reisen. Ich hatte schon vor dem Wochenende zu den Jungs im Büro gesagt, sie sollen in unserem Schrank sicherheitshalber noch etwas Platz machen, weil ich glaube, dass da noch ein paar Pokale dazu kommen. Dass es so viele sind, ist traumhaft", freut sich der BMW-Sportdirektor.

Mit Razgatlioglu so schnell so konkurrenzfähig zu sein, überrascht die Verantwortlichen bei BMW. "Das hätten wir uns am Anfang der Saison nicht vorstellen können", bestätigt Marc Bongers. "Damals lautete das Ziel, mehrmals zu siegen. Aber jetzt mit über 40 Punkten Vorsprung in der Meisterschaft abzureisen, verschiebt die Zielsetzung natürlich. Diese ist nun ganz klar die Weltmeisterschaft."

Toprak Razgatlioglu, Nicolo Bulega

Laut BMW gibt es für die M1000RR keine schlechten Strecken mehr Zoom

"Wir müssen nun einfach fokussiert bleiben, alles stabil halten, und schauen, dass wir keine Fehler machen. Doch ich bin guter Dinge, so kann es weitergehen, ich freue mich schon auf Most", schaut der BMW-Sportdirektor auf das bevorstehende Wochenende in Tschechien.

Schlechte Strecken gibt es für die BMW M1000RR mittlerweile nicht mehr, wie die Siege in Barcelona, Assen, Misano und zuletzt Donington zeigen. "Unser Paket funktioniert mittlerweile auf jeder Strecke, da müssen wir nicht viel neu einstellen. Daher rechne ich damit, dass wir auch in Most auf Anhieb ganz vorne mit dabei sein können, vor allem, weil diese Strecke auch für unser Paket und unseren Fahrer speziell ist", so Marc Bongers.

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