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"Solche Rennen mag ich nicht": Bagnaia kann Quartararo nicht überholen
In Jerez kann Francesco Bagnaia eine Yamaha nicht überholen - Er glaubt an ein generelles Problem der neuen Ducati und verweist auf den Sturz von Marc Marquez
(Motorsport-Total.com) - "Solche Rennen mag ich ehrlich gesagt nicht", sagt Francesco Bagnaia nach dem Grand Prix von Spanien. Rundenlang steckte der Ducati-Fahrer in Jerez hinter der Yamaha von Fabio Quartararo fest und konnte kein einziges Überholmanöver ansetzen. Er wurde schließlich Dritter.

© Jose Luis Contreras/Dax Images/NurPhoto via Getty Images
Francesco Bagnaia konnte kein einziges Überholmanöver probieren Zoom
"Ich konnte erneut nichts machen", ärgert sich Bagnaia über die Gesamtsituation. "In den ersten drei bis vier Runden war ich noch recht glücklich, weil mein Tempo und mein Gefühl sehr gut waren. Aber sobald ich bei Fabio angekommen war, hatte ich keine Möglichkeit mehr zu überholen."
"Das Problem in dieser Saison ist immer dasselbe: Wenn man hinter jemandem fährt, spürt man sofort, dass die Front instabil wird und überall rutscht. Das ist ein Problem. Jedes Mal, wenn man sich beim Bremsen in diese Position bringt, verliert man die Front."
Bagnaia glaubt, dass das auch der Grund war, warum sein Teamkollege Marc Marquez im Pulk in Kurve 8 gestürzt ist. Der Spanier selbst rätselte, aber laut Bagnaia kann die Ursache dieses generelle Problem der aktuellen Ducati sein.
"Ich denke, dass das auch bei Marc der Fall war. Wenn man ein ähnliches Tempo wie der Fahrer vor einem fährt, tritt dieses Problem auf. Jedes Mal, wenn man näherkommt und denkt, dass die Front stabil bleibt, beginnt man zu bremsen und verliert die Front."
"Auch heute habe ich wieder mehrfach die Front in Kurve vier, fünf, elf und zwölf verloren", schildert Bagnaia. "Es ist ein Problem, das schwer zu lösen ist. Es ist offensichtlich, dass Alex [Marquez] dieses Problem nicht hat."
"Wenn man seine Daten mit meinen Daten aus der vergangenen Saison auf dieser Strecke vergleicht, sieht man: Er fährt sehr ähnlich zu dem, was ich im Vorjahr gemacht habe, während Marc und ich das aktuell nicht können."
"Es ist seltsam, weil ich in den Kurven elf und zwölf im vergangenen Jahr extrem stark war und jetzt dort besonders große Probleme habe, vor allem, wenn ich hinter einem anderen Fahrer herfahre. Wenn ich Alex beobachte, sehe ich, dass er jetzt so stark ist, wie ich es im Vorjahr war."
Deshalb kommt Bagnaia zum Schluss, dass Ducati etwas an der Balance der aktuellen Desmosedici ändern muss. Das Team bezeichnet das Motorrad als GP24.5 und wird neben Bagnaia und Marc Marquez auch von Fabio Di Giannantonio gefahren.
"Vergleicht man Alex' aktuelle Rundenzeiten mit meinen vom Vorjahr, ist sein Potenzial in den schnellen Kurven sehr ähnlich zu meinem damaligen Niveau", so Bagnaias Analyse. "Vergleicht man jedoch meine aktuellen Zeiten mit denen von 2024, ist ein deutlicher Unterschied erkennbar."
Wechsel auf GP24 ist keine Möglichkeit
Wenn diese Probleme nur mit dem neuesten Motorrad auftreten, nicht aber mit der GP24 aus dem Vorjahr, mit der Alex Marquez so stark ist, warum macht Ducati dann nicht technische Rückschritte zu diesem Modell?
Laut Bagnaia ist das keine Option: "Ich denke, dass die 2025er-Version mehr Potenzial hat als die 2024er, weil ich über eine bessere Beschleunigung und einen höheren Topspeed verfüge. Auch die Bremszonen und die Gerade sind sehr gut."
"Aber ich weiß nicht, warum wir Probleme haben, denn das einzige, was gleich geblieben ist, ist das Chassis. Theoretisch sollte die Balance also ähnlich oder identisch sein. Es wäre jedoch nicht korrekt, einfach zum 2024er-Motorrad zurückzukehren."

© Carlos Silva/Icon Sport via Getty Images
Glücklich wirkte Francesco Bagnaia bei der Siegerehrung nicht Zoom
Am Montag nach dem Grand Prix findet in Jerez ein Testtag statt. Ist es für Bagnaia der wichtigste Tag für den Verlauf seiner weiteren Saison? "Ich hoffe, dass es so ist. Und ich hoffe, dass wir morgen einen großen Schritt machen werden."
"In jeder Session, bei jedem Rennen haben wir kleine Fortschritte gemacht, aber das reicht nicht. Wir müssen einen weiteren Schritt machen. Wir sind nicht weit weg. In jedem Rennen beträgt unser durchschnittlicher Rückstand auf die Spitze pro Runde weniger als zwei Zehntel."
"Wir müssen nur ein kleines Problem lösen, das einen großen Unterschied machen kann. Dafür werden wir arbeiten." In der Weltmeisterschaft hat Bagnaia nach dem fünften Rennwochenende 20 Punkte Rückstand auf Alex Marquez.


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